Ab 16. Dezember: In diesen Chats liest Meta alles mit
In Kürze:
- Meta setzt ab 16. Dezember das sogenannte Privacy-Policy-Update in die Tat um.
- Es erlaubt dem US-Konzern, die Interaktionen der Nutzer vieler Länder mit seinem KI-Chatbot für eigene Zwecke auszulesen.
- Ein Widerspruch ist nicht möglich. Für Nutzer, die dagegen sind, gibt es jedoch eine Möglichkeit.
- Aktuell untersucht die EU den Konzern wegen eines möglichen Verstoßes gegen EU-Wettbewerbsregeln.
Der US-amerikanische Techkonzern Meta plant, ab 16. Dezember 2025 die Kommunikation von Nutzern mit dem KI-Chatbot Meta AI seiner Social-Media-Plattformen zu erfassen. Davon sind WhatsApp, Facebook und Instagram betroffen. Das teilte Meta im Oktober auf seiner Website mit.
Das Unternehmen beabsichtige damit, den Nutzern noch gezieltere Inhalte einschließlich Werbung anzeigen zu können. Bisher haben diese Plattformen das Nutzerverhalten, also welche Inhalte sie anklicken, anschauen, liken und kommentieren, genutzt, um dies zu erreichen. Entsprechend erstellen Facebook und Instagram die individuell angezeigten Inhalte, auch Feeds genannt.
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Widerspruch nicht möglich
In seiner Mitteilung verspricht Meta, „religiöse Ansichten, sexuelle Orientierung, politische Ansichten, Gesundheit, rassische oder ethnische Herkunft, philosophische Überzeugungen“ nicht für die Optimierung der individuellen Anzeigen zu verwenden. Die KI speichere diese Daten aber dennoch ab.
Inzwischen sollten schon alle Nutzer dieser drei Plattformen eine Information zu dieser Änderung erhalten haben. Sie erfolgte unter dem sogenannten Privacy-Policy-Update, einer Aktualisierung der Datenschutzrichtlinien.
Im ersten Schritt sind Länder außerhalb der EU und Großbritanniens betroffen.
Sobald diese Aktualisierung mit den EU-Regulierungen kompatibel ist, plant Meta, es zu einem späteren Zeitpunkt auch auf die EU, einschließlich Deutschland, auszuweiten. „Wir führen diese Änderungen in den meisten Regionen ein und hoffen, diese personalisierten Erfahrungen bald überall anbieten zu können“, so Meta.
Für Nutzer, die von der bevorstehenden Änderung betroffen sind, ist der Widerspruch nicht möglich. In diesem Fall ist die einzige Option, Meta AI konsequent zu vermeiden. Bei WhatsApp verbirgt sich diese KI hinter dem blauen Kreis, ebenso bei Facebook. Bei Instagram ist der KI-Chatbot bei der Suchfunktion im Menü mit den Direktnachrichten zu finden.
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Auch Direktnachrichten betroffen?
Auf manchen Internetportalen kursiert die Annahme, dass Meta mit der Neuregelung auch Direktnachrichten, also private Chats mit Freunden und Familienangehörigen, analysieren wird. Das betreffe „jedes Gespräch, jedes Foto, jede Sprachnachricht“, wie einige Beiträge behaupten.
Metas geplantes Privacy-Policy-Update soll laut dem Unternehmen mit Inkrafttreten am 16. Dezember jedoch nicht auf Direktnachrichten oder private Chats zugreifen. Diese sollen ihre sogenannte Ende-zu-Ende-Verschlüsselung behalten. Es betreffe ausschließlich die KI-Chatbots.
Laut dem Konzern nutzen bereits mehr als 1 Milliarde Menschen pro Monat die unternehmenseigene KI. „Wir arbeiten kontinuierlich daran, unsere KI-Produkte für Sie relevanter zu gestalten, Ihre Ziele besser zu verstehen und Ihnen dabei zu helfen, Aufgaben effizienter zu erledigen“, teilte Meta an seine Nutzer gerichtet mit.
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EU untersucht Metas KI
Erst vor wenigen Tagen hat die EU-Kommission eine formelle Untersuchung gegen Meta eingeleitet. Sie will eine neue Richtlinie des Konzerns prüfen, die möglicherweise gegen EU-Wettbewerbsregeln verstößt. Das teilte die Brüsseler Behörde mit.
Bei der Richtlinie handelt es sich um den Zugang von KI-Anbietern zu WhatsApp. Die Wettbewerbshüter gehen nach Kommissionsangaben davon aus, dass Meta mit einer Änderung der Geschäftsbedingungen nur seinen eigenen KI-Assistenten auf WhatsApp erlaubt und anderen Anbietern den Zugang versperrt.
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