Teststrecke auf der A6: Autobahn lädt E-Autos während der Fahrt auf
In Kürze:
- Die Autobahn A6 verfügt jetzt über einen Fahrbahnabschnitt, auf dem spezielle E-Autos beim Fahren ihre Batterien aufladen können.
- Der Abschnitt befindet sich rund 50 Kilometer östlich von Nürnberg.
- Die Kosten im Millionenbereich trägt die Bundesregierung.
Auf der Autobahn A6 hat kürzlich eine 5,7 Kilometer lange Baustelle ihr Ende gefunden. Nun können die Autofahrer eine weitere Spur benutzen. Doch es handelt sich um keine gewöhnliche Spur.
Denn auf dem Autobahnabschnitt zwischen den Anschlussstellen Amberg-West und Sulzbach-Rosenberg in Richtung Nürnberg können ab jetzt speziell präparierte Elektrofahrzeuge auf 1 Kilometer während der Fahrt ihre Batterien aufladen.
Bei dem Forschungsvorhaben E|MPOWER ist eine induktive Ladetechnologie direkt in die Fahrbahn integriert, die eine kontaktlose Energieübertragung auf fahrende E-Fahrzeuge ermöglicht.
Die Technologie funktioniert ähnlich wie das kabellose Laden beim Handy.
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Wie funktioniert die Technik?
Rund 12 Zentimeter unter dem Straßenbelag sind mehrere elektromagnetische Spulen eingelassen. Diese erzeugen ein Magnetfeld, wenn ein entsprechend ausgerüstetes Fahrzeug über sie fährt. Solch ein Fahrzeug muss eine Gegenspule besitzen, die die Energie von den Spulen aufnimmt. Diese Energie kann direkt die Fahrzeugbatterie aufladen.
Auf dem Testabschnitt auf der A6 wollen die Forscher wichtige Erkenntnisse sammeln, um so der Elektromobilität einen neuen Schub zu geben.
Vom Bund getragen
Den Entwicklungsschritt im Rahmen der Verkehrswende erklärte Prof. Florian Risch, Professor für Montagetechnologien elektrischer Energiespeicher an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU). Er sagte:
„Wir bringen mit E|MPOWER Forschung buchstäblich auf die Straße. Die Technologie hat das Potenzial, Reichweitenangst zu überwinden, gleichzeitig den Bedarf an Batterieimporten zu verringern und die regionale Wertschöpfung in der Elektromobilität zu stärken.“
Die Kosten der Deckenbaumaßnahme liegen bei rund 6,5 Millionen Euro. Das Bundeswirtschaftsministerium finanziert das Projekt durch Steuergelder. Die Autobahn GmbH unterstützt das Projekt.
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Integrierbar in alle E-Fahrzeuge
Sollte sich dieses induktive Laden langfristig durchsetzen können, wäre das eine grundlegende Veränderung für die E-Mobilität – insbesondere ein Zeitgewinn für E-Auto-Fahrer. Aktuell müssen E-Autos oftmals mehrere Stunden an Ladepunkten verharren, bis ihre Batterien voll genug für die Weiterreise sind. Selbst beim Schnellladen dauert es noch rund 30 Minuten oder mehr.
Falls E-Autos in Zukunft auf vielen Straßen laden könnten, würden die Fahrzeuge mit kleineren Batterien auskommen. Das spart Gewicht, reduziert den Ressourcenverbrauch und die Kosten. Allerdings bestünde die Frage, wie viel Gewicht und welchen Ressourcenbedarf die Gegenspule hat.
Wenn kein Anhalten zum Laden nötig ist, könnte sich die vorhandene Straßeninfrastruktur effizienter nutzen lassen. Laut der FAU kann das System in jegliche Pkw, Lkw und Busse integriert werden.
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Ein digitales System soll den Energiefluss intelligent steuern. Das System könne die Ladezeiten und -mengen bedarfsgerecht anpassen, auch unter Berücksichtigung der Gegebenheiten des Stromnetzes. So unterstütze das System ein optimiertes Flottenmanagement und trage zur Stabilität des Stromnetzes bei.
Die Technologie stammt von Electreon, einem Spezialisten für induktives Laden. Andreas Wendt, Geschäftsführer von Electreon, sagte: „Die Teststrecke auf der A6 ist ein wichtiger Schritt, um unsere Technologie unter realen Bedingungen zu validieren und ihre Vorteile für den Alltag unter Beweis zu stellen. Wir sind überzeugt davon, dass induktives Laden entscheidend dazu beitragen wird, Elektromobilität effizienter und massentauglich zu machen.“
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