„Uneingeschränkter Krieg“ – ein Blick hinter die Fassaden der Corona-Pandemie
Menschen liegen röchelnd auf den kahlen, schmalen Fluren eines überfüllten Krankenhauses. Ein Kind weint um seine verstorbene Mutter. An der Rezeption drängt sich eine wütende Menge, die verzweifelt auf Behandlung hofft. Diese beklemmenden Bilder erinnern an jene Tage vor rund sechs Jahren.
Inspiriert von den wahren Ereignissen des COVID-19-Ausbruchs in Wuhan, China, führt der kanadische Film „Unrestricted War“ (Uneingeschränkter Krieg) die Zuschauer zurück an den Ursprung einer globalen Krise.
Filmpremiere in Hamburg: 12. November 2025
Die Suche nach Recht und Ordnung scheitert
Protagonist der Geschichte ist Dr. Jim Conrad (Dylan Bruce), ein hoch angesehener kanadischer Virologe, der in China eine Biotech-Initiative leitet. Was als visionäres Projekt zur Förderung wissenschaftlicher Zusammenarbeit begann, entwickelt sich plötzlich zu einem Albtraum.
Jim wird von der chinesischen Geheimpolizei verhaftet. Eingeschüchtert, bedroht und mit der Sicherheit seiner Familie als Druckmittel, wird ihm ein unmoralischer Auftrag erteilt: Er soll in seine Heimat zurückkehren und eine geheime Virusprobe, an deren Entwicklung er selbst beteiligt war, aus einem Hochsicherheitslabor stehlen.
Zunächst vertraute Jim noch auf Recht und Ordnung und suchte nach einem legalen Ausweg. Doch bald musste er bitter erkennen, dass Gerechtigkeit in einem repressiven System keinen Platz hat. Bevor er sich versah, stand Jim an einem Punkt, an dem es kein Zurück mehr gab.
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Zwei Frauen, zwei Schicksale, ein System
An seiner Seite steht Sophie Wen (Nadia Hatta), eine Frau, die zunächst blind an das Versprechen der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh) glaubte, bis eine persönliche Tragödie sie die Realität hinter der Fassade erkennen lässt. Sophies Weg vom Gehorsam zur Erkenntnis verleiht dem Film seine emotionale Tiefe.
Im Kontrast zu Sophie steht eine weitere zentrale Frauenfigur: Generalin Chen Wei. Geprägt von den Wunden der Kulturrevolution, schwört sie dem System uneingeschränkte Treue, und überschreitet dabei ohne Zögern die Grenze der Menschlichkeit.
Bereits nach den ersten 5 Minuten des Spielfilms wird deutlich, dass es sich um mehr als eine Aufarbeitung der Corona-Pandemie handelt. „Unrestricted War“ gewährt einen tiefen Einblick in das Zusammenspiel von Politik, Militär, Geheimdiensten, Gesundheitswesen und Forschung in China – und lässt den Zuschauer unweigerlich fragen, wie viel Realität in dem Film steckt.
Wie viel Realität steckt in dem Film?
Aus Sicht der koreanisch-kanadischen Schauspielerin Uni Park, die Generalin Chen spielte, spiegelte der Film die tiefen Machtstrukturen der KPCh wider, die Menschen auf allen Ebenen kontrollieren. Park hofft, dass der Film zu mehr Mitgefühl, Mut und Empathie anregt, für all jene „die noch nicht für sich selbst sprechen können“.
Filmproduzentin Sophia Sun kennt die geheimdienstlichen Methoden der KPCh aus eigener Erfahrung. Ihre persönlichen Erlebnisse dienten als Inspiration für die Hauptfigur Sophie Wen im Film. Als Jahrgangsbeste ihres Studiengangs trat Sun nach ihrem Abschluss eine Stelle in einem staatsnahen Unternehmen in Shanghai an, das die Vertretungen westlicher Firmen in China betreute.
Schon bald wurde sie von verschiedenen Sicherheitsbehörden kontaktiert – mit der Aufforderung, Informationen über die ausländischen Unternehmen zu sammeln und weiterzugeben. Regelmäßig nahmen die Agenten Kontakt zu ihr auf, erkundigten sich nach den gewonnenen Erkenntnissen und boten ihr finanzielle Unterstützung an.
Sun erzählte, sie sei während ihres Studiums voller Überzeugung der Kommunistischen Partei Chinas beigetreten – es galt als Auszeichnung für besonders pflichtbewusste und leistungsstarke Studenten.
„Du wirst ausgewählt, weil du gute Noten hast, dich gut benimmst und fähig bist“, sagte sie. „Sie geben vor, es gut zu meinen, und bieten dir viele Möglichkeiten an, sodass du das Gefühl hast, etwas Besonderes zu sein.“ Erst wenn man tief in diesem System stecke, merke man, „dass sie all das von dir verlangen, was du eigentlich nie tun dürftest“.
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Wie die KPCh die Corona-Krise nutzte
Der Titel des Films bezieht sich auf eine reale Militärdoktrin der chinesischen Volksbefreiungsarmee – die Idee eines „uneingeschränkten Krieges“. Dabei werden wirtschaftliche, diplomatische, technologische und kommunikative Fähigkeiten kombiniert.
Der ehemalige US-Brigadegeneral Robert Spalding beschreibt dieses Konzept in seinem Buch „Krieg ohne Regeln“: Die KPCh nutze auftretende Krisen, um ihre „Gegner“ zu schwächen. Spalding betrachtet die Reaktion der KPCh auf die Corona-Pandemie als Beispiel für eine solche Strategie.
Wo das Virus herkommt, ob es in einem Labor entwickelt wurde oder wie es existiert – darum gehe es hier nicht. Was wirklich zählt, sei die Möglichkeit, mit dem Virus „Angst zu erzeugen“, so die Meinung des ehemaligen Generals, der auch als Militärattaché in der US-Botschaft in Peking gedient hatte.
Spalding sagte, dass Angst Menschen dazu bringe, auf ihre Freiheit zu verzichten. „Wenn Menschen Angst haben, sind sie bereit, jede Art der Kontrolle des Staates zu akzeptieren. Denn sie glaubten, so könnten sie ihre Sicherheit bewahren.“
Sein Vorwurf: Durch ihre Verbindungen zu Institutionen wie der Weltgesundheitsorganisation habe die KPCh diese Angst in die westlichen Gesellschaften getragen.
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Ein Film, der Mut verlangt
Die politische Dimension hinter dem Film lässt erahnen, dass seine Produktion alles andere als einfach war. Die Familienangehörigen des Filmproduzenten Ma Yan wurden von lokalen Behörden in China schikaniert, während die Produktion in Kanada lief. Einem von ihnen wurde das Gehalt entzogen. Auch einige chinesische Schauspieler zögerten, selbst im Hintergrund aufzutreten – aus Angst vor Repressalien in China.
Der Film „Uneingeschränkter Krieg“ lädt dazu ein, über die eigene Haltung nachzudenken: Wie weit reicht unsere Mitverantwortung? Wann wird Schweigen zu Komplizenschaft? Diese Fragen richten sich nicht nur an Menschen in China, sondern auch an ein westliches Publikum, das lange glaubte, wirtschaftlicher Austausch könne politische Freiheit fördern.
Filmpremiere in Hamburg
Zu sehen ist der 139-minütige Thriller auf der Streaming-Plattform Ganjing World in englischer Originalfassung mit Untertiteln in verschiedenen Sprachen. Seine Deutschlandpremiere feiert „Uneingeschränkter Krieg“ am Mittwoch, 12. November, um 19 Uhr im Lichtmess-Kino in Hamburg. Im Anschluss sind die Zuschauer zu einer Podiumsdiskussion eingeladen.

„Der Uneingeschränkte Krieg“ – Filmabend mit Podiumsdiskussion im Lichtmess-Kino Hamburg. Foto: Brilliant Media
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