Israelische Marine fordert Gaza-Flotille mit Thunberg zur Umkehr auf

Mehr als 40 Boote waren auf dem Weg zum Gazastreifen. Greta Thunberg und weitere pro-palästinensische Aktivisten wollten Hilfsgüter dorthin bringen. Die israelische Marine hat nun Kontakt zu der Flotte aufgenommen und sie aufgefordert, ihren Kurs zu ändern.
Israels Kriegsmarine hat die Gaza-Flottille gestoppt, bevor sie mit ihren Hilfsgütern den umkämpften Gazastreifen erreichen konnte.
Israels Kriegsmarine hat die Gaza-Flottille gestoppt, bevor sie mit ihren Hilfsgütern den umkämpften Gazastreifen erreichen konnte.Foto: -/Global Sumud Flottilla/AP/dpa
Epoch Times1. Oktober 2025

Die israelische Marine hat die Gaza-Hilfsflotte mit pro-palästinensischen Aktivisten an Bord nach Angaben des israelischen Außenministeriums zur Umkehr aufgefordert.

Die israelische Marine habe Kontakt zu der Flotte aufgenommen und sie aufgefordert, ihren Kurs zu ändern, teilte das Außenministerium am Mittwoch mit, als die Flotille sich der Küste immer weiter näherte. Israel habe die Flotte darüber informiert, „dass sie sich einer aktiven Kampfzone nähert und gegen eine rechtmäßige Seeblockade verstößt“.

Israel: Flotte will „nicht helfen, sondern provozieren“

„Die Flottille hat (das Angebot) abgelehnt, weil sie nicht an Hilfeleistung interessiert ist, sondern an Provokation“, hieß es in der Stellungnahme des Außenministeriums weiter. Live übertragene Bilder von Kameras an Bord einiger Boote zeigten Aktivisten in Schwimmwesten, die offenbar auf ein Entern ihrer Boote durch israelische Marinesoldaten warteten.

Unterdessen gaben die Aktivisten bekannt, dass israelische Marineschiffe mehrere ihrer rund 45 Boote eingekreist hätten, das Festsetzen der Hauptschiffe sei im Gange.

Die israelische Kriegsmarine schickt sich nach Aktivistenberichten an, die Gaza-Flottille vor dem Erreichen ihres Ziels zu stoppen. (Archivbild)

Die israelische Kriegsmarine schickt sich an, die Gaza-Flottille vor dem Erreichen ihres Ziels zu stoppen. Foto: Str/AP/dpa

Die französische Politikerin Marie Mesmeur und die französisch-palästinensische Europaabgeordnete Rima Hassan, beide von der Linksaußen-Partei LFI, berichteten ebenfalls, dass ihre Boote abgefangen worden seien.

Das offizielle Ziel der Aktion ist es, Hilfsgüter vom Meer aus in den Gazastreifen zu bringen und damit die israelische Seeblockade zu durchbrechen. Ein Angebot Israels, die Hilfsgüter über den israelischen Hafen Aschdod in den Gazastreifen zu bringen, lehnten die Organisatoren der Flotte ab.

Flotte: Besatzer ist „kein legitimer Akteur“ für Hilfeleistung

Der Sprecher der Flotte, Thiago Ávila, begründete die Ablehnung des Angebots, die Hilfslieferungen über Israel ausliefern zu lassen, damit, dass die humanitäre Hilfe nicht der Besatzungsmacht im Gazastreifen überlassen werden dürfe.

Die Palästinenser im Gazastreifen hätten das Recht, ihre eigenen Grenzen zu kontrollieren. „Deshalb anerkennen wir euch nicht als legitimen Akteur, um humanitäre Hilfe zum palästinensischen Volk im Gazastreifen zu bringen“, teilte er an Israel gerichtet über X mit. Die Seeblockade, die Israel vor dem Küstengebiet aufrechterhält, bezeichnete er als „völkerrechtswidrig“.

Am Mittwoch lehnten die Aktivisten zudem die Aufforderung Italiens ab, anzuhalten und die Aktion zu beenden, bevor sie die israelische Sperrzone rund 280 Kilometer vor der Küste des Gazastreifens erreichten.

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Die Abfangaktion der israelischen Streitkräfte fällt mit Jom Kippur zusammen, dem höchsten jüdischen Feiertag. Israelischen Medienberichten zufolge bereitete sich die israelische Armee aufgrund der hohen Anzahl der Boote auf eine komplexe Aktion vor.

Nach dem Abfangen der Schiffe bereiteten sich die israelischen Behörden demnach darauf vor, die Aktivisten an Land zu bringen, um sie dort festzunehmen und abzuschieben.

Unabhängig vom Krieg im Gazastreifen riegelt Israel das Palästinensergebiet vom Meer aus strikt ab. Die Sicherheitsmaßnahme war 2007 nach der Machtübernahme der islamistischen Hamas eingeführt worden und wird offiziell auch von Ägypten mitgetragen, das im Süden an den Küstenstreifen grenzt. Sie dient dazu, Waffenlieferungen an die Hamas zu unterbinden. (afp/dpa/red)



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