Leben in Deutschland verteuert sich weiter – Inflation erreicht Jahreshoch

Viele Lebensmittel kosten mehr als vor einem Jahr, auch für Dienstleistungen müssen Verbraucher tiefer in die Tasche greifen. Was billiger wurde und was teils deutlich teurer.
Je höher die Inflationsrate, umso weniger können sich die Menschen für einen Euro leisten. (Archivbild)
Je höher die Inflationsrate, umso weniger können sich die Menschen für 1 Euro leisten. (Archivbild)Foto: Sebastian Kahnert/dpa
Epoch Times14. Oktober 2025

Mehr Geld für Versicherungen und Miete, teurer Kaffee und teure Schokolade: Die Verbraucherpreise lagen um 2,4 Prozent höher als im Vorjahresmonat. Das Statistische Bundesamt bestätigte damit frühere vorläufige Berechnungen. Überdurchschnittlich teure Dienstleistungen und steigende Lebensmittelpreise trieben die Inflationsrate hoch.

Im August hatte die Rate hierzulande erstmals in diesem Jahr auf 2,2 Prozent angezogen. „Nach der abnehmenden Teuerung seit Jahresbeginn stieg die Inflationsrate nun im zweiten Monat in Folge“, sagt Ruth Brand, Präsidentin des Statistischen Bundesamtes.

Nach Einschätzung von Volkswirten müssen sich Verbraucher in Deutschland vorerst mit Teuerungsraten oberhalb der 2-Prozent-Marke abfinden. Höhere Inflationsraten schmälern die Kaufkraft: Die Menschen können sich für einen Euro dann weniger leisten.

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Von August auf September 2025 stiegen die Verbraucherpreise laut den Statistikern um 0,2 Prozent. Selbst die Kerninflation ohne die schwankungsanfälligen Preise für Nahrungsmittel und Energie zog wieder leicht auf 2,8 Prozent an.

Für das laufende Jahr erwarten führende Wirtschaftsforschungsinstitute einen Gesamtwert von 2,1 Prozent.

Deutlicher Preissprung bei Schokolade

Doch gefühlt ist die Inflation höher. Vor allem beim täglichen Einkauf merken die Menschen Preissteigerungen. Die Nahrungsmittelpreise lagen im September 2,1 Prozent höher als ein Jahr zuvor. Deutlich teurer waren zum Beispiel Obst (plus 5,1 Prozent), Fleischwaren (plus 3,2 Prozent) und insbesondere Schokolade (plus 21,2 Prozent), während Gemüse billiger wurde (minus 2,1 Prozent).

Ökonomen der Europäischen Zentralbank haben jüngst errechnet, dass die Lebensmittelpreise in Deutschland seit dem Vor-Corona-Jahr 2019 um 37 Prozent gestiegen sind.

Teuerung bei Dienstleistungen zieht an – Energie nur etwas billiger

Bei Dienstleistungen zog die Teuerung dem Statistischen Bundesamt zufolge wieder an: Nach 3,1 Prozent im Juli und August lagen die Preise hier im September um 3,4 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats. Deutlich verteuert haben sich etwa Kfz-Versicherungen, Autoreparaturen sowie Tickets für Busse und Bahnen. Dagegen verbilligten sich internationale Flüge.

Energie war im September 0,7 Prozent günstiger als ein Jahr zuvor. So verbilligten sich etwa Strom (-1,6 Prozent) und Brennstoffe (-1,8 Prozent), während Kraftstoffe (plus 1,1 Prozent) und Erdgas (plus 0,7 Prozent) etwas teurer wurden. Im August hatten die Energiepreise allerdings noch um 2,4 Prozent unter dem Niveau des Vorjahresmonats gelegen und so die Inflationsrate gedämpft.

Regelmäßige Preiserhebungen

Das Statistische Bundesamt berechnet jeden Monat, wie sich die Preise zum Vormonat und Vorjahresmonat entwickelt haben. Dazu notieren die Statistiker in Geschäften, was Obst und Gemüse, Schuhe oder Möbel kosten. Wie hoch ist die Wohnungsmiete, was kostet der Sprit an der Tankstelle? Tausende Einzelpreise von Waren und Dienstleistungen werden repräsentativ nach dem stets gleichen Schema erfasst. Ein Teil wird auch im Internet erhoben. (dpa/red)



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