Ökonom: Deutschland hat zu wenig Generalisten und zu viele Spezialisten

Deutschland sollte sich gezielt dem Neuen zuwenden, um wirtschaftlich wieder zu wachsen. Ökonom Brunnermeier von der US-Uni Princeton schlägt vor, nicht in alte Denkmuster zu verfallen.
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Markus Brunnermeier ist Ökonomieprofessor an der US-Universität Princeton.Foto: via dts Nachrichtenagentur
Epoch Times10. November 2025

Markus Brunnermeier, Ökonomieprofessor an der US-Eliteuniversität Princeton, kritisiert Deutschland für sein Festhalten an alten Industrien und Technologien.

„Wir leben nicht auf einer Insel, die Welt verändert sich“, sagte Brunnermeier dem „Spiegel“. „Nur weil sich E-Autos gerade schlecht verkaufen, nützt es nichts, stattdessen wieder Verbrennungsmotoren zu exportieren. Das ist in Zeiten technologischer Umwälzungen keine Lösung, auch wenn Populisten das suggerieren.“

Deutschland sollte sich dem Neuen zuwenden

Am Montag tritt Brunnermeier bei einem Symposium des Bundeswirtschaftsministeriums in Berlin auf. Seine Botschaft: „Wirtschaftspolitik muss resilient sein, also flexibel auf Erschütterungen reagieren können.“

Statt in alte Denkmuster zu verfallen, müsse Deutschland sich gezielt dem Neuen zuwenden. „Das ist die Chance für die deutsche Wirtschaft, wieder auf den Wachstumspfad zurückzukehren.“

Brunnermeier: zu wenig Generalisten, zu viele Fachleute

Aus seiner Sicht müssten der Arbeitsmarkt in Deutschland und die Berufsbilder durchlässiger werden. Es gebe zu wenige Generalisten, aber zu viele Fachexperten.

Es werde unterschieden zwischen Bank-, Versicherungs-, Immobilienkaufleuten und Steuerfachangestellten, so Brunnermeier. „Die könnte die KI überflüssig machen.

Sinnvoller wäre, dass jeder eine Grundausbildung absolviert, etwa zum Kaufmann. Auf dieser Basis kann man sich immer wieder neu spezialisieren, je nachdem, welche Expertise gerade gefragt ist. Ein Job fürs ganze Leben, das ist vorbei.“ (dts/red)



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