US-Plattform Rumble übernimmt deutschen Rechenzentrumsbetreiber Northern Data
In Kürze:
- Rumble plant vollständige Übernahme der Northern Data AG
- Northern-Data-Aktionäre erhalten 2,0281 Rumble-Aktien pro Anteilsschein
- Tether als gemeinsamer Großinvestor bei beiden Unternehmen
- Abschluss der Transaktion für 2. Quartal 2026 erwartet
- Northern Data wird nach der Übernahme von der Börse genommen
Eine bedeutsame Transaktion im Bereich von Clouddiensten und Rechenzentren hat das in Frankfurt am Main ansässige IT-Unternehmen Northern Data am Montag, 10. November, verkündet. Wie es in einer Erklärung heißt, hat Northern Data mit dem US-amerikanischen Videoplattform-Anbieter Rumble eine Vereinbarung abgeschlossen.
Rumble wird demnach den Betreiber von Hochleistungsrechenzentren übernehmen und dafür ein Übernahmeangebot für sämtliche Northern-Data-Aktien vorlegen. Für jede Aktie von Northern Data sollen Anteilseigner 2,0281 neu ausgegebene Rumble-Aktien der Klasse A erhalten. Geht man vom Schlusskurs des vergangenen Freitags aus, würde deren Wert bei etwa 767 Millionen US-Dollar liegen.
Übernahme von Northern Data soll 2026 abgeschlossen sein
Sollte es Northern Data gelingen, seinen ehemaligen Standort in Corpus Christi, Texas, an einen Infrastrukturinvestor zu verkaufen, könnte eine zusätzliche Barkomponente von bis zu 200 Millionen US-Dollar hinzukommen. Im Sommer hatte es schon Berichte über eine mögliche Übernahmeoption gegeben, dabei wurden sogar noch höhere mögliche Übernahmesummen genannt.
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Northern Data betreibt Rechner für komplexe Anwendungen von KI über Big Data Analytics und Blockchain bis zu Schürfen von Kryptowährungen. Die Übernahme soll voraussichtlich im zweiten Quartal 2026 über die Bühne gehen – vieles hängt auch davon ab, wie schnell erforderliche behördliche Genehmigungen erteilt werden.
Eine Mindestannahmeschwelle gibt es nicht, sodass die Übernahme nicht davon abhängig ist, wie viele Aktionäre das Angebot annehmen. Nach Abschluss der Transaktion plant man, Northern Data von der Börse zu nehmen.
Tether wird Mehrheit an Rumble übernehmen
Bereits jetzt kontrolliert Rumble 72 Prozent der Anteile an Northern Data. Drei Großaktionäre, darunter Gründer und CEO Aroosh Thillainathan sowie der Kryptowährungsanbieter Tether, stehen Rumble vertraglich im Wort. Sie haben sich verpflichtet, ihre Anteile zu Bedingungen zu verkaufen, die mit jenen des öffentlichen Angebots übereinstimmen.
Die bisherigen Aktionäre von Northern Data werden nach dem Zusammenschluss etwa 30,4 Prozent an Rumble halten. Das Kryptowährungsunternehmen Tether hält derzeit Mehrheitsbeteiligungen an beiden Unternehmen: 54 Prozent an Northern Data und 48 Prozent an Rumble. Die Übernahme wird Tether insgesamt eine Mehrheit an Rumble einbringen.
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Northern Data begann als Bitcoin-Schürfer
Strategisch geht es Rumble darum, seine Präsenz im KI- und Cloud-Geschäft erheblich auszubauen. Damit reagiert das Unternehmen auf die steigende Nachfrage nach unabhängiger Rechenleistung jenseits der großen US-Technologiekonzerne wie Amazon, Google oder Microsoft.
Northern Data ist dabei ein mustergültiger Partner, schließlich verfügt das Unternehmen über 22.400 Hochleistungs-Grafikprozessoren vom US-Chipkonzern Nvidia. Zudem betreibt das Frankfurter Unternehmen mehrere Rechenzentren in US-Bundesstaaten wie Georgia und Pennsylvania, aber auch anderen europäischen Ländern.
Northern Data war als Unternehmen fürs Bitcoin-Schürfen gestartet. Später hat man sich in die heutigen Geschäftsbereiche ausgedehnt. Zum Portfolio gehören mittlerweile auch Plattformen wie Taiga Cloud, Ardent Data Centers und Peak Mining.
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Im Vorjahr war Northern Data allerdings auch in Negativschlagzeilen geraten. So hatten ehemalige Mitarbeiter dem Unternehmen finanzielle Unregelmäßigkeiten und unzutreffende Angaben zur Liquidität vorgeworfen. Es seien, so hieß es, Gewinne aus Kryptogeschäften in den USA nicht versteuert worden.
Rumble ist ursprünglich als Betreiber einer Videoplattform bekannt geworden. Zudem stellte das Unternehmen auch die Cloud-Infrastruktur für Truth Social bereit, das soziale Netzwerk von US-Präsident Donald Trump. Unter den Investoren befinden sich Palantir-Gründer Peter Thiel und eine Beteiligungsgesellschaft, die vom US-Vizepräsidenten JD Vance mitbegründet wurde.
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