Brand in Hamburger Klinik mit drei Toten – 72-jähriger Patient festgenommen

Mitten in der Nacht brannte es in einem Hamburger Krankenhaus. Das Feuer wurde zügig gelöscht, für einige Patienten kam jede Hilfe zu spät.
Bei dem Feuer im Marienkrankenhaus sind drei Menschen ums Leben gekommen.
Bei dem Feuer im Marienkrankenhaus sind drei Menschen ums Leben gekommen.Foto: Steven Hutchings/dpa
Epoch Times1. Juni 2025

Nach dem Brand in einem Krankenhaus in Hamburg-Hohenfelde mit drei Toten hat die Mordkommission einen Verdächtigen festgenommen.

Wie die Polizei Hamburg am Sonntagabend mitteilte, wird ein 72-jähriger Patient dringend der Brandstiftung verdächtigt. Zuvor hatte der Kriminaldauerdienst (LKA 26) erste Ermittlungen geführt, während das Landeskriminalamt für Branddelikte (LKA 45) mit der Klärung der Brandursache befasst ist.

Im Zuge der Zeugenvernehmungen hätten sich Hinweise ergeben, die den 72-jährigen Patienten in den Fokus der Ermittler rückten, hieß es weiter. Er wurde daraufhin im Krankenhaus festgenommen und soll einem Haftrichter vorgeführt werden.

Psychischer Ausnahmezustand?

Die Ermittlungen dauern an und sollen klären, ob sich der Beschuldigte zum Zeitpunkt der Tat in einem psychischen Ausnahmezustand befand. Der Brand ereignete sich am frühen Morgen um 0:23 Uhr in der Alfredstraße.

Nach Angaben der Feuerwehr wurden neben den drei Toten zudem 18 Schwerverletzte und 15 Leichtverletzte in umliegende Kliniken gebracht. Eine Person schwebte in Lebensgefahr. Zunächst wurde von mehr als 50 Verletzten gesprochen.

Das Feuer war kurz nach Mitternacht in einem Patientenzimmer im Erdgeschoss ausgebrochen und drohte auf weitere Bereiche überzugreifen. Mehrere Personen konnten ihre Zimmer aufgrund des Brandrauchs nicht mehr verlassen.

Drei Tote bei Brand im Marienkrankenhaus in Hamburg

Drei Tote bei Brand im Marienkrankenhaus in Hamburg Foto: Steven Hutchings/dpa

220 Einsatzkräfte vor Ort

Rund 220 Einsatzkräfte von Feuerwehr, Rettungsdienst und Technischem Hilfswerk waren bis in die Morgenstunden im Einsatz, um Patienten zu evakuieren und den Brand zu löschen.

Die Feuerwehr brachte das Feuer unter Kontrolle und verhinderte ein Übergreifen auf weitere Zimmer. Das Krankenhauspersonal unterstützte die Rettungsarbeiten. Die genaue Ursache des Brandes ist noch unklar.

Teile des Krankenhauses mussten wegen des Feuers evakuiert werden. Die verletzten Patienten wurden teilweise in der Notaufnahme der Klinik versorgt oder in umliegende Krankenhäuser gebracht.

Feuer in Geriatrie ausgebrochen

Die Einsatzkräfte waren den Angaben zufolge nach Mitternacht alarmiert worden. Das Feuer war in einem Zimmer auf der geriatrischen Station ausgebrochen, die auf die Versorgung älterer Patienten spezialisiert ist.

Danach schlugen die Flammen auf den ersten Stock über. Einem dpa-Reporter vor Ort zufolge brannte ein Zimmer der Klinik augenscheinlich komplett aus.

Die Feuerwehr war mit einem Großaufgebot im Einsatz.

Die Feuerwehr war mit einem Großaufgebot im Einsatz. Foto: Steven Hutchings/dpa

Der Rauch sei in alle vier Etagen des betroffenen Gebäudes gezogen, sagte der Feuerwehrsprecher. Auch die angrenzenden Gebäude wurden kontrolliert und dort untergebrachte Patienten untersucht. Auf allen vier Etagen des Krankenhauses sei eine starke „Verrauchung“ festgestellt worden.

Die Rettung der Betroffenen erfolgte über Drehleitern, tragbare Leitern und über die Flure mit sogenannten Fluchthauben.

„An den Fenstern waren mehrere Personen, also Patientinnen und Patienten, die da um Hilfe gerufen haben“, sagte der Feuerwehrsprecher. Das Feuer sei nach etwa 20 Minuten gelöscht gewesen.

Das Marienkrankenhaus ist eigenen Angaben zufolge eines der größten konfessionellen Krankenhäuser Norddeutschlands. Es hat demnach rund 600 Betten und behandelt jedes Jahr etwa 93.000 Patientinnen und Patienten. (dpa/dts/red)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion