Bundesanwaltschaft: US-Amerikaner spioniert in Deutschland für China

Der ehemalige Auftragnehmer des US-Verteidigungsministeriums soll versucht haben, vertrauliche US-Militärinformationen an das chinesische Regime zu verkaufen. Nun klagt die Staatsanwaltschaft.
Titelbild
Die chinesische Botschaft in Berlin, Deutschland, am 11. Dezember 2017.Foto: Sean Gallup/Getty Images
Von 27. August 2025

Ein US-Bürger wurde wegen Spionage angeklagt, nachdem er versucht hatte, sensible US-Militärinformationen an China zu verkaufen. Dies teilte die deutsche Bundesanwaltschaft am 25. August mit.

Der Angeklagte Martin D. befindet sich seit seiner Festnahme in Frankfurt am Main im November 2024 in Untersuchungshaft.

Der Verdächtige, ein ehemaliger Auftragnehmer des US-Verteidigungsministeriums, habe im Sommer 2024 wiederholt Kontakt zu chinesischen staatlichen Stellen aufgenommen und angeboten, „sensible Informationen des US-amerikanischen Militärs“ an einen chinesischen Geheimdienst weiterzugeben, hieß es in einer Erklärung der Staatsanwaltschaft.

Spionageversuch missglückt

„Der Beschuldigte ist hinreichend verdächtig, sich in einem besonders schweren Fall gegenüber einem ausländischen Geheimdienst zur geheimdienstlichen Agententätigkeit bereit erklärt zu haben“, heißt es in der Mitteilung der Behörde. Die Anklage gegen ihn sei bereits am 13. August erhoben worden.

Der US-Amerikaner arbeitete nach Angaben der Staatsanwaltschaft von 2017 bis 2023 als ziviler Vertragspartner für das US-Verteidigungsministerium und übte seine Tätigkeit seit spätestens 2020 auf einem US-Militärstützpunkt in Deutschland aus.

Einem Bericht der „Deutschen Presse-Agentur“ aus dem Jahr 2024 zufolge sei es dem Verdächtigen vor seiner Festnahme nicht gelungen, Informationen an das chinesische kommunistische Regime weiterzugeben.

Speziallaser, Rüstungsgüter und sensible Informationen

Der Fall kam vor dem Hintergrund wachsender Besorgnis über Spionageaktivitäten der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh) außerhalb der Grenzen Chinas ans Licht, nachdem es in den USA, Deutschland und anderen europäischen Ländern zu einer Welle von Verhaftungen gekommen war.

Im Januar klagten deutsche Staatsanwälte drei Personen an, weil sie der KPCh Geheimdienstinformationen und Technologien mit militärischem Nutzen übergeben haben sollen.

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Den Angeklagten, allesamt deutsche Staatsangehörige, wird außerdem vorgeworfen, drei „Speziallaser“ aus Deutschland gekauft zu haben, die letztlich vom obersten Geheimdienst der KPCh finanziert und ohne die erforderliche Genehmigung nach China zurückgeschickt wurden, heißt es in einer Erklärung der Staatsanwaltschaft.

Die deutschen Behörden gaben keine weiteren Einzelheiten zu den Lasern bekannt, erklärten jedoch, dass die Gegenstände den Exportkontrollbestimmungen der Europäischen Union für Güter mit doppeltem Verwendungszweck unterliegen.

Beispielloser Spionagefall

Im April 2024 wurde ein langjähriger Mitarbeiter des deutschen Abgeordneten und Mitglieds des Europäischen Parlaments Maximilian Krah wegen des Verdachts der Spionage für das chinesische Regime festgenommen.

Dem Verdächtigen und deutschen Staatsbürger Jian G. wurde vorgeworfen, wiederholt Informationen über Diskussionen und Entscheidungen im Europäischen Parlament an den Geheimdienst der KPCh weitergegeben zu haben.

Er habe sich mehr als 500 Dokumente beschafft , darunter einige, die vom Europäischen Parlament als hochsensibel eingestuft worden seien, so die Staatsanwaltschaft.

Ihm wurde außerdem vorgeworfen, chinesische Dissidenten in Deutschland ausspioniert zu haben.

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Bis zu 10 Jahre Gefängnis

Am 5. August stand Jian G. gemeinsam mit Yaqi X. vor einem deutschen Gericht. Die chinesische Staatsbürgerin wird angeklagt, Jian G. zwischen August 2023 und Februar 2024 unterstützt zu haben. Yaqi X. wird vorgeworfen, Jian G. Informationen über Flüge am Flughafen Leipzig im Zusammenhang mit dem Transport von Ausrüstung und Personen mit Verbindungen zu einem deutschen Rüstungsunternehmen geliefert zu haben.

Jian G. befindet sich seit seiner Festnahme im April 2024 in Haft, Yaqi X. seit September 2024.

Ein Gerichtssprecher erklärte, im Falle einer Verurteilung drohe Jian G. aufgrund der Schwere der ihm zur Last gelegten Spionagetätigkeit für eine ausländische Macht eine Gefängnisstrafe zwischen einem und zehn Jahren. In weniger schweren Fällen könne eine Geldstrafe oder bis zu fünf Jahre Gefängnis drohen.

Dieser Artikel erschien im Original auf theepochtimes.com unter dem Titel „German Authorities Charge US Citizen With Attempting to Spy for China“. (deutsche Bearbeitung tp)



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