Denzel Washington über Cancel Culture: „Ich folge Gott, nicht den Menschen“

Bei der Vorstellung seines neuen Films „Highest 2 Lowest“ stellte der Oscarpreisträger klar, dass für ihn der Glaube wichtiger ist als öffentliche Zustimmung.
Denzel Washington kam für die Premiere seines neuen Films nach Cannes.
Denzel Washington bei der Premiere seines neuen Films „Highest 2 Lowest“ unter Regie von Spike Lee bei den Filmfestspielen in Cannes.Foto: Gao Jing/XinHua/dpa
Von 26. August 2025

Der zweifache Oscar-Gewinner Denzel Washington hat in einem Interview deutliche Worte zur Cancel Culture gefunden. Seine Haltung, so machte er unmissverständlich klar, gründet allein auf seinem Glauben und seiner Beziehung zu Gott.

Cancel Culture bezeichnet die öffentliche Ächtung von Personen oder Institutionen aufgrund kontroverser Handlungen oder Aussagen, oft über soziale Medien. In Hollywood, wie Denzel Washington kritisiert, wird sie als Bedrohung des freien Diskurses gesehen, während Befürworter sie als Mittel zur Rechenschaft marginalisierter Gruppen verteidigen.

Gegenüber Complex News zeigte sich der 70-Jährige erstaunt darüber, weshalb der Verlust öffentlicher Unterstützung überhaupt von Belang sein solle – und wies die Vorstellung, dies könnte Gewicht haben, kurzerhand zurück. „Wen kümmert’s?“, fragte Washington. „Was machte die öffentliche Zustimmung überhaupt so wichtig?“

„Ich folge Gott, nicht den Menschen“

Der Gesprächspartner verwies darauf, dass in der Gegenwart die Zahl der Follower in sozialen Netzwerken längst zur neuen „Währung“ geworden sei. Washington indes gab sich unbeeindruckt: „Ich kümmere mich nicht darum, wer wem folgt.“

Und weiter: „Man kann nicht gleichzeitig führen und folgen – und auch nicht gleichzeitig folgen und führen. Ich folge niemandem. Ich folge dem himmlischen Geist. Ich folge Gott, nicht den Menschen. Ich habe Vertrauen in Gott. Ich habe Hoffnung für die Menschen – aber schaut euch um, es läuft nicht gerade gut.“

Seine Haltung zur Cancel Culture brachte er in einem weiteren Satz pointiert auf den Punkt: „Man kann nicht gecancelt werden, wenn man sich nicht anmeldet. Meldet euch nicht an.“

„Highest 2 Lowest“

Washington äußerte sich im Rahmen der Promotion für „Highest 2 Lowest“, einen Kriminalthriller unter der Regie von Spike Lee. Es ist die erste Zusammenarbeit der beiden seit „Inside Man“ (2006).

Der Film „Highest 2 Lowest“ ist ein Neuauflage des japanischen Klassikers „High and Low“ von Akira Kurosawa und thematisiert soziale Ungleichheit und moralische Dilemmata – Themen, die nahtlos zu Washingtons Aussagen über Glauben und gesellschaftliche Missstände passen.

Zusätzlich lenkte der Schauspieler im Januar 2025 Aufmerksamkeit auf sich, als er für seine Rolle in Ridley Scotts „Gladiator II“ seine elfte Golden-Globe-Nominierung erhielt, die er jedoch nicht gewann – stattdessen ging der Preis an einen anderen Kandidaten. Im Anschluss an die Dreharbeiten ließ er durchblicken, dass er über die Möglichkeit eines Rückzugs aus dem Filmgeschäft nachdenke. Künftige Engagements wolle er sehr sorgfältig auswählen.

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Auch hier bekräftigte Washington, dass es ihm nicht um Preise gehe. „Ich kümmere mich wirklich nicht um solche Dinge“, erklärte er in einem Gespräch mit Jake Hamilton für das YouTube-Format „Jake’s Takes“. „Ich mache das schon lange. Es gab Zeiten, da habe ich gewonnen, obwohl ich es nicht hätte sollen – und Zeiten, da hätte ich gewinnen sollen und habe nicht gewonnen. Der Mensch verleiht Preise. Gott schenkt die Belohnung.“

Washington blickt auf eine über vier Jahrzehnte währende Karriere zurück. Ende der 1970er Jahre begann er im Fernsehen, bevor er 1987 mit dem Politdrama „Cry Freedom“ den Durchbruch schaffte. In den folgenden Jahren wurde er zu einem der bekanntesten Gesichter Hollywoods – mit Rollen in Filmen wie „Training Day“, „The Book of Eli“, „Fences“ und „American Gangster“.

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Seine beiden Academy Awards erhielt er für die beste Nebenrolle in „Glory“ (1989) sowie als bester Hauptdarsteller in „Training Day“ (2001). Hinzu kommen zahlreiche weitere Auszeichnungen, darunter Golden Globes, Screen Actors Guild Awards und Tony Awards – insgesamt mehr als 200 Nominierungen.

 



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