Konkurrenz für Trump? Elon Musk überlegt Gründung neuer Partei für „80 Prozent“

Geht der reichste Mann der Welt bald in die Politik? Elon Musk überlegt, in den Vereinigten Staaten eine neue Partei zu gründen, die sich an die mittleren 80 Prozent der US-Wähler richten würde.
Titelbild
Elon Musk hört zu, während US-Präsident Donald Trump am 30. Mai 2025 in Washington, DC, im Oval Office des Weißen Hauses zu Reportern spricht.Foto: Kevin Dietsch/Getty Images

Der Multimilliardär Elon Musk erwägt die Gründung einer neuen politischen Partei in den USA. Zuvor hatte er sich öffentlich mit US-Präsident Donald Trump über ein wichtiges Steuer- und Ausgabenpaket der Republikaner zerstritten.

Seit Donnerstag, den 5. Juni, veröffentlichten die beiden Akteure mehrere Social-Media-Beiträge, mit teils gegenseitigen Anschuldigungen. Daraufhin brachte Musk die Idee einer dritten politischen US-Partei ins Spiel. Diese solle sich für die Interessen der „80 Prozent der amerikanischen Wähler in der Mitte“ einsetzen.

Umfrage mit schicksalshaftem Ergebnis?

Der 𝕏-Chef bat seine Anhänger auf der Plattform, sich dazu zu äußern, ob das Land eine neue politische Kraft brauche. Das Ergebnis: Rund 80 Prozent der Befragten antworteten mit „Ja”, was Musk als „Schicksal” bezeichnete.

In den USA existieren momentan zwei große politische Parteien: die Demokratische Partei und die Republikanische Partei. Sie dominieren klar das politische System. Daneben gibt es noch mehrere kleine Parteien.

Am Samstag, 7. Juni, schlug Musk vor, die neue Partei „America Party” zu nennen. Dieser Name erinnert an sein bestehendes politisches Projekt „America PAC“, das der Tech-Mogul im vergangenen Jahr ins Leben gerufen hatte. Damit wollte er Kandidaten unterstützen, die sich seinen selbst definierten „Grundwerten Amerikas” verschrieben haben. Zu diesen Werten gehören sichere Grenzen, vernünftige Ausgaben, sichere Städte, ein faires Justizsystem, Selbstschutz und freie Meinungsäußerung.

Über „America PAC“ spendete Musk im Rahmen der letztjährigen Präsidentschaftswahl fast 300 Millionen US-Dollar (263 Millionen Euro) für republikanische Wahlkampagnen. Ein großer Profiteur davon war Trump.

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Streit wegen neuem Gesetz

Der Bruch mit Trump kam, nachdem Musk den „One Big Beautiful Bill Act“ scharf kritisiert hatte. Dabei handelt es sich um ein umfangreiches neues Gesetzespaket von der Trump-Regierung. Musk, der bis Ende Mai als Sonderberater an der Seite des Präsidenten tätig war, bezeichnete den Gesetzentwurf als „widerwärtige Abscheulichkeit“. Er warf Trump vor, dass das Gesetzespaket zahlreiche verschwenderische Ausgaben hat.

Das Weiße Haus erklärte, der Gesetzentwurf sehe in den nächsten zehn Jahren obligatorische Einsparungen in Höhe von 1,7 Billionen Dollar vor und stelle einen Eckpfeiler der Finanzstrategie Trumps für seine zweite Amtszeit zur Ankurbelung der amerikanischen Wirtschaft dar.

Trump seinerseits behauptete, der Milliardär sei wütend, weil der Gesetzentwurf Steuergutschriften für Elektrofahrzeuge (EV) kürzen würde – eine Behauptung, die Musk zurückgewiesen hat.

Die Fehde eskalierte, als Trump öffentlich infrage stellte, ob seine Beziehung zu Musk noch zu retten sei, und am 5. Juni im Oval Office gegenüber Reportern erklärte: „Elon und ich hatten eine großartige Beziehung. Ich weiß nicht, ob das noch so ist.“

Der Präsident drohte auch mit Kürzungen der staatlichen Subventionen und Verträge für Musks Unternehmen und schrieb auf Truth Social, dass „der einfachste Weg, um in unserem Haushalt Geld zu sparen, darin besteht, Elons staatliche Subventionen und Verträge zu kündigen“.

Trumps Befürchtung und Warnung

Trump warnte Musk am Samstag, dass dieser mit „ernsthaften Konsequenzen“ rechnen müsse, wenn er sich im Zuge seiner möglichen politischen Aktivitäten entscheide, demokratische Kandidaten bei den bevorstehenden Wahlen zu unterstützen. Das teilte der Präsident bei einem Telefoninterview mit NBC News mit.

Laut dem US-Nachrichtensender schilderte der Präsident jedoch nicht, welche Konsequenzen er genau damit meinte.

Im Zuge der Streitigkeiten hat Trump wiederholt erklärt, dass er nicht daran interessiert sei, sich mit Musk zu versöhnen. Auf die Frage, ob er an einer Wiederherstellung der Beziehung interessiert sei, antwortete der Präsident am Freitag gegenüber Reportern: „Ich bin wirklich daran interessiert, dass das Land Probleme löst, auch Probleme in sehr weit entfernten Ländern.“

Auf die erneute Frage, ob er seine Beziehung zu Musk für beendet halte, antwortete Trump gegenüber NBC News: „Ich würde davon ausgehen, ja.“ Der Präsident sagte, er habe auch nicht vor, mit Musk zu sprechen. „Ich bin zu beschäftigt mit anderen Dingen“, sagte Trump.

Trump warf seinem ehemaligen politischen Verbündeten außerdem vor, während ihres öffentlichen Streits das Amt des Präsidenten missachtet zu haben.

(Mit Material von theepochtimes.com)



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