Neue Zollbriefe: EU hat keinen erhalten – Brasilien drohen 50-prozentige Zölle

US-Präsident Donald Trump macht weitere Briefe mit Zollbestimmungen für andere Länder zum 1. August bekannt. Am Mittwochnachmittag (Ortszeit) postete er einen Brief an Brasilien mit dem bislang höchsten Wert von 50 Prozent auf die Einfuhr von Produkten in die USA.
Die anderen Länder, die am Mittwoch Zollbriefe erhielten, sind Irak, Libyen, Algerien, Brunei, Moldawien, Sri Lanka und die Philippinen. Die EU war nicht darunter.
Einige von ihnen müssen mit Zöllen von bis zu 30 Prozent auf ihre Einfuhren in die USA rechnen. Die neuen Zölle sollen am 1. August in Kraft treten, sofern keine Handelsverhandlungen mit der Trump-Regierung stattfinden.
Trump: Hexenjagd gegen Bolsonaro muss enden
Auffällig am Brief nach Brasilien ist verglichen mit anderen, dass Trump darin Brasilien den Umgang mit dem früheren Präsidenten Jair Bolsonaro vorwirft. Trump veröffentlichte am Mittwoch auf Truth Social eine Kopie seines Schreibens an den brasilianischen Präsidenten Luiz Inácio Lula da Silva.
In diesem beschuldigte er das Land, aufgrund des laufenden Prozesses gegen seinen ehemaligen Präsidenten Jair Bolsonaro, einen Verbündeten Trumps, zu einer „internationalen Schande“ zu werden. Bolsonaro, der manchmal als „Trump der Tropen“ bezeichnet wird, steht derzeit wegen einer angeblichen Verschwörung zur Fälschung des brasilianischen Wahlergebnisses von 2022 vor Gericht.
Die Staatsanwaltschaft wirft Bolsonaro und anderen den Versuch eines Staatsstreichs vor, einschließlich eines angeblichen Plans zur Ermordung von da Silva. Bolsonaro bestreitet jegliches Fehlverhalten und jegliche Beteiligung an dem angeblichen Putschversuch. In seinem Schreiben bezeichnete Trump den Prozess gegen Bolsonaro als „Hexenjagd“, und sollte sofort beendet werden.
Brasilien hat kein Handelsdefizit mit den USA, 2024 erzielten die USA einen Handelsüberschuss von 7,4 Milliarden Dollar mit Brasilien.
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Brasilien und die anderen BRICS-Staaten – Russland, Indien, China und Südafrika – müssen jedoch möglicherweise mit zusätzlichen Zöllen in Höhe von 10 Prozent rechnen, nachdem Trump den BRICS-Staaten am Dienstag mit höheren Abgaben gedroht und die Gruppe beschuldigt hatte, den US-Dollar als Leitwährung im internationalen Handel ablösen zu wollen.
Aktuell bekannte Zölle
Trump hatte ursprünglich 12:01 Uhr MEZ am Mittwoch als Frist für die US-Handelspartner festgelegt, um mit seiner Regierung zu verhandeln oder Zölle in der Höhe der Anfang April eingeführten Zölle zu erheben.
Weitere Briefe könnten bald veröffentlicht werden, sagte Trump in einem früheren Post auf Truth Social. Der aktuelle Stand mit Start 1. August ist:
- Algerien: 30 Prozent
- Bangladesch: 35 Prozent
- Bosnien und Herzegowina: 30 Prozent
- Brasilien: 50 Prozent
- Brunei: 25 Prozent
- Indonesien: 32 Prozent
- Irak: 30 Prozent
- Japan: 25 Prozent
- Kambodscha: 36 Prozent
- Kasachstan: 25 Prozent
- Laos: 40 Prozent
- Libyen: 30 Prozent
- Malaysia: 25 Prozent
- Moldau: 25 Prozent
- Myanmar: 40 Prozent
- Philippinen: 20 Prozent
- Serbien: 35 Prozent
- Sri Lanka: 30 Prozent
- Südafrika: 30 Prozent
- Südkorea: 25 Prozent
- Tunesien: 25 Prozent
- Thailand: 36 Prozent
Zölle auf Kupfer
Trump kündigte zudem länderübergreifende Zölle in Höhe von 50 Prozent auf Kupferimporte in die USA ab dem 1. August an.
„Kupfer ist das zweitwichtigste Material des Verteidigungsministeriums“, erklärte Trump am Mittwochabend (Ortszeit) in Truth Social. Der Präsident verwies darauf, dass Kupfer für die Herstellung von Halbleitern, Flugzeugen, Munition und Halbleitern gebraucht werde. „Amerika wird wieder eine DOMINANTE Kupferindustrie aufbauen.“
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Der Entscheidung sei eine „gründliche Beurteilung der Nationalen Sicherheit“ vorangegangen, erklärte Trump, womit er sich vermutlich auf eine vom Handelsministerium Anfang des Jahres eingeleitete Untersuchung bezog.
Bereits zuvor war bekanntgeworden, dass Trump Extra-Zölle für bestimmte Branchenimporte länderunabhängig erheben will – der Startzeitpunkt für Kupfer war noch unklar.
2024 war die Nachfrage nach Kupfer stark gestiegen. Das Metall wird etwa für Solarmodule, Windkraftanlagen und in den Batterien von E-Autos eingesetzt und somit für den Umstieg auf Erneuerbare Energien in vielen Ländern der Welt benötigt. Die Internationale Energie schätzt, dass der weltweite Kupferverbrauch bis 2035 um mehr als 25 Prozent auf 33 Millionen Tonnen ansteigen wird.
Aus China kam Kritik an den weiteren Aufschlägen. Solche „willkürlichen“ Zölle kämen niemandem zugute, erklärte die Sprecherin des Außenministeriums in Peking, Mao Ning.
(Mit Material von The Epoch Times und den Agenturen)
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