1,4 Milliarden? Was, wenn China nur noch 970 Millionen Menschen hat?

„Ich fahre oft aufs Land und sehe ständig Leichenwagen“, sagte ein Lkw-Fahrer aus der Provinz Fujian im Südosten des Landes. „Früher starb in zehn bis 20 Jahren nur ein Freund. Doch in den vergangenen Jahren erlebe ich jeden Tag Beerdigungen.“
Videos, die in chinesischsprachigen sozialen Medien kursieren, zeigen leere Dörfer, verlassene Städte und menschenleere Straßen in Großstädten. Orte, die Anfang der 2010er-Jahre noch dicht bevölkert waren, wirken heute leer – trotz der offiziellen Angabe von 1,4 Milliarden Menschen.
In den sozialen Medien fragen Menschen aus ganz China immer häufiger: „Wo sind all die Menschen hin?“
Chinesen berichten gegenüber der Epoch Times von „unheimlich leeren Straßen“, selbst in Großstädten. Die Ursache könnte in Atemwegserkrankungen, überfüllten Krankenhäusern und Krematorien liegen. „SARS-CoV-2 hat sich in China bis heute gehalten und nie abgeschwächt“, sagte der Arzt und Kommentator Dr. Tang Jingyuan.
1,4 Milliarden Menschen?
Chen, der Lkw-Fahrer, der aus Sicherheitsgründen nur seinen Nachnamen nannte, berichtet der Epoch Times, dass in den vergangenen zwei Jahren viele Menschen aus seinem Umfeld gestorben seien. Viele Bekannte aus anderen Regionen schilderten ihm Ähnliches. Die Zahl der Todesfälle in China sei alarmierend, sagte er.
Die offiziellen Angaben der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh) zur Einwohnerzahl von 1,4 Milliarden Einwohner hält er für unglaubwürdig.
Das „Shanghai-Leak“ von Anfang Juli 2022 deutete auf eine Einwohnerzahl von knapp 1 Milliarde Chinesen hin. Damals knackte ein Hacker eine polizeiliche Datenbank des Shanghai Public Security Bureau. Sicherheitsforscher bestätigten unabhängig voneinander die Vollständigkeit und Zuverlässigkeit der Daten. Laut der Polizei lebten in China damals 970 Millionen Menschen – und nicht 1,4 Milliarden.
Der Autor Xing Rentao untersuchte für Epoch Times Anfang 2023 das Thema und fragte: „Wohin sind diese 400 Millionen Menschen gegangen?“ Er vermutet, dass nur ein „großflächiger epidemischer Tod eine vernünftige Erklärung“ sei.
„Jeder weiß, dass Peking lügt“, sagte damals Feng Chongyi, China-Experte und Professor an der University of Technology Sydney, Australien.
Arme Menschen sterben still und werden leise begraben
Seit dem Ausbruch von COVID-19 in Wuhan kommt es in ganz China jedes Jahr zu massiven Krankheitswellen. Der Lkw-Fahrer ist nicht der Einzige, der von überfüllten Krankenhäusern und Krematorien spricht, obwohl COVID offiziell als beendet gilt.
Li, ein Dorfbewohner in Zhoukou in der Provinz Henan, sagte: „Arme Leute sind wie Ameisen: Sie sterben still und werden leise begraben. Ihre Familien können sich die Einäscherung nicht leisten. Solche Situationen kommen heutzutage viel zu häufig vor.“
Er habe beobachtet, dass die örtlichen Krankenhäuser überfüllt seien. „Viele Menschen starben an Lungenentzündung, Herzinfarkt oder ischämischem Schlaganfall.“ Besonders betroffen seien gesund aussehende Menschen in ihren Dreißigern oder Vierzigern. Auch Li nennt aus Sicherheitsgründen nur seinen Nachnamen.
In Dörfern mit etwa 500 bis 600 Einwohnern habe es in den vergangenen Jahren viele Todesfälle gegeben. Manche starben, bevor sie überhaupt ins Krankenhaus kamen.
Ähnliches berichtet Tan in Tonghua in der Provinz Jilin. Ihre Tochter brachte kürzlich ihr krankes Kind ins Krankenhaus und stellte fest, dass die Klinik seit Wochen überfüllt ist. Eine Freundin, die Anfang April an der Beerdigung eines Verwandten teilnahm, erzählte, dass die Krematorien weiterhin überlastet seien.
Tan sagte, in der Nachbarschaft ihrer Schwester seien in den vergangenen Monaten viele Menschen gestorben, darunter auch 40- bis 60-Jährige. Auch sie nannte nur ihren Nachnamen.

Arbeiter mit Warenlieferungen auf einer Straße in Hongkong am 15. April 2025. Foto: Peter Parks/AFP via Getty Images
1,4 Millionen Tote in drei Monaten?
Wie hoch ist Chinas tatsächliche Einwohnerzahl?
Der US-chinesische Geburtenforscher und Demograf Yi Fuxian von der University of Wisconsin-Madison erklärte gegenüber „Radio France Internationale“ im Juli 2022: „Ich beschäftige mich seit mehr als 20 Jahren mit Chinas Bevölkerungspolitik.“ Chinas Einwohnerzahlen seien alle falsch.
Tang, der in den USA lebt, erklärte der Epoch Times am 11. April, dass die Beobachtungen auf einen dramatischen Bevölkerungsrückgang hindeuten. „Die Gesamtbevölkerung Chinas ist innerhalb weniger Jahre massiv eingebrochen. Nur so lassen sich die Berichte vernünftig erklären.“
Während der „Null-COVID“-Lockdowns der KPCh von 2020 bis Ende 2022 sei die Zahl der Epidemietoten bereits enorm gewesen. Seit der Aufhebung der Lockdowns seien vermutlich weitere Millionen Menschen gestorben, so der Arzt.
Eine internationale Studie schätzt, dass allein zwischen Dezember 2022 und Februar 2023 etwa 1,4 Millionen Menschen in China an COVID-19 starben – bei wöchentlich etwa 65 Millionen Neuinfektionen. Offiziell meldete China im Februar 2023 jedoch nur 83.150 COVID-19-Tote insgesamt. Kurz zuvor hatte Peking die Lockdowns aufgehoben.
Zum Vergleich: Indien mit ebenfalls 1,4 Milliarden Einwohnern meldete 531.794 Tote, räumte aber ein, dass viele Fälle unentdeckt blieben. Die USA mit 343 Millionen Einwohnern registrierten 1,1 Millionen bestätigte Todesfälle – mehr als jedes andere Land.
Warum fällt das jetzt erst auf?
Warum fällt der rapide Bevölkerungsschwund erst jetzt auf? Tang erklärte: „Das großflächige Verschwinden der Bevölkerung zeigt sich erst mit Verzögerung. Es dauert einige Zeit, bis viele Anzeichen dafür sichtbar werden.“ Auch die kränkelnde zentrale Planwirtschaft spiele eine Rolle.
Selbst während der Epidemie seien noch viele Wanderarbeiter in die Städte geströmt, um Arbeit zu finden. „Selbst wenn es in diesen Städten Todesfälle in großem Umfang gab, wurden sie schnell durch neue Wanderarbeiter ersetzt. So entstand die Illusion, dass es in diesen Städten noch viele Menschen gibt“, sagte er.
Doch mit dem Niedergang der Wirtschaft sinken die Jobchancen. Weniger Wanderarbeiter kommen und die Bevölkerungslücke wird sichtbar. „Plötzlich wurde klar, wie stark die Zahl der Menschen gesunken ist“, sagte Tang.

Im Finanzviertel von Shenzhen in der südchinesischen Provinz Guangdong am 14. April 2025. Foto: Jade Gao/AFP via Getty Images
WHO: Bis zu 7,46 Millionen COVID-19-Tote in China
Peking meldete der Weltgesundheitsorganisation dieses Jahr offiziell 122.398 COVID-19-Tote in China. Die Schätzungen der WHO reichen hingegen von 472.110 bis 7,46 Millionen. Für Indien liegen die Schätzungen zwischen 2,82 und 11,79 Millionen.
Tang sagte, dass China seit 2020 jedes Jahr heftige COVID-19-Epidemiewellen erlebt habe – ein einzigartiges Phänomen, das in keinem anderen Land so ausgeprägt sei. Die KPCh habe versucht, die Todeszahlen zu verschleiern, indem sie die Epidemien als Lungenentzündungen oder andere Krankheiten deklarierte.
Die Daten der Volkszählung von 2020 verzögerte Peking, was ebenfalls den Verdacht nährte, dass die Einwohnerzahl aufgrund von COVID-19 stark geschrumpft ist. Schließlich veröffentlichte das Regime Angaben, die weiterhin von 1,4 Milliarden Menschen sprechen – eine Zahl, die viele Chinesen anzweifeln.
Der Artikel basiert auf „Residents Report Overcrowded Crematoriums and Empty Neighborhoods in China“, erschienen auf theepochtimes.com.
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