Börsen-Aus für Chinas Immobilienkonzern Evergrande

Nach 15 Jahren wirft die Hongkonger Börse Evergrande aus der Liste. Der einstige Bau-Riese steht sinnbildlich für Chinas Immobilienkrise. Wie konnte es so weit kommen?
Titelbild
Das Evergrande-Logo prangt am 25. Oktober 2023 auf Wohnhäusern in Nanjing, Provinz Jiangsu, China.Foto: STR/AFP via Getty Images
Epoch Times25. August 2025

Für Chinas am höchsten verschuldeten Immobilienkonzern Evergrande ist nach rund 15 Jahren Schluss an der Börse. Der Handelsplatz in der chinesischen Sonderverwaltungsregion Hongkong strich den Bauträger zum Handelsstart von seiner Liste.

Das Unternehmen habe die von der Börse gesetzte Frist für die Wiederaufnahme des Handels seiner Aktien versäumt, hieß es in einer Mitteilung. Der Handel mit den Papieren war bereits seit dem 29. Januar 2024 ausgesetzt. Die Bedingungen für eine Wiederaufnahme habe das Unternehmen nicht erfüllt.

Rund 256 Milliarden Euro Schulden

Der Immobilienentwickler war im Immobilienboom in China immer größer geworden. Zeitweise war das Unternehmen umgerechnet mehrere dutzend Milliarden Euro wert. Für immer neue Bauprojekte verschuldete sich der Konzern tief, auch bei ausländischen Investoren.

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Der Abstieg begann 2020, als die chinesische Regierung strengere Regeln für die Immobilienbranche beschloss und die Aufnahme von Krediten erschwerte. Evergrande konnte schnell seine Schulden nicht zurückzahlen und ging 2021 pleite.

Im Januar 2024 ordnete ein Hongkonger Gericht die Zerschlagung des Konzerns an, der Handel mit Evergrande-Aktien wurde ausgesetzt. Der Schuldenberg der Firma belief sich auf rund 300 Milliarden US-Dollar (derzeit rund 256 Mrd. Euro).

Vom Bau-Primus zum Krisen-Symbol

Die Evergrande Group war während Chinas Bau-Boom das Vorzeige-Unternehmen. Die Branche trug rund ein Fünftel zur Wirtschaftsleistung bei. Mittlerweile gilt Evergrande als Symbol für Chinas Immobilienkrise, die seit 2021 den Wirtschaftsmotor des Landes bremst und das Konsumvertrauen in der Bevölkerung erschüttert.

Der einst größte Immobilienentwickler aus Südchina, dem auch über einige Jahre der Fußballverein Guangzhou FC gehörte, hatte 2009 einen glänzenden Börsenstart hingelegt und seinen Marktwert danach vervielfacht. Zu Bestzeiten verwaltete Evergrande etwa 1.300 Bauprojekte in 280 chinesischen Städten. Firmenchef Hui Ka Yan avancierte zeitweise zum reichsten Mann Chinas.

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Evergrande hatte nach 2020 Probleme, seine Gläubiger zu bedienen und konnte bereits bezahlte, aber noch nicht gebaute Wohnungen nicht mehr fertigstellen.

Die Wut unter den betroffenen Immobilienbesitzern war groß. Gegen Hui begannen die Behörden zu ermitteln. Im März 2024 schloss ihn die Börsenaufsicht lebenslang vom Aktienhandel in China aus. (dpa/red)

 



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