Suche nach der Wahrheit: Ein mysteriöser Todesfall in China beschäftigt die Öffentlichkeit

In Kürze:
- Der Tod des chinesischen Schauspielers Yu Menglong löste eine Welle der Empörung aus.
- Mehr als 300.000 Menschen unterzeichneten bereits eine Petition, die eine Untersuchung des Falls fordert.
- Die Reaktion der chinesischen Öffentlichkeit kommt für das Regime in Peking zu einem denkbar ungünstigen Zeitpunkt.
Hunderttausende Menschen aus China und der ganzen Welt fordern Gerechtigkeit nach dem Tod des 37-jährigen Schauspielers und Sängers Yu Menglong aus China. Sein Tod am 11. September 2025 in Peking löste Empörung und eine Welle öffentlicher Skepsis aus.
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Daraufhin unterzeichneten bis zum 12. Oktober mehr als 310.000 Menschen eine Petition auf einer US-amerikanischen Website, die eine unabhängige Untersuchung und Rechenschaftspflicht gemäß den gesetzlichen Bestimmungen fordert.
Die am 30. September überarbeitete Petition mit dem Titel „Justice for Yu Menglong (Alan Yu)“ (Gerechtigkeit für Yu Menglong (Alan Yu)) strebt als nächstes Ziel an, mindestens 500.000 Unterschriften zu erreichen. Die Unterstützer kommen aus unterschiedlichen Staaten, unter anderem Taiwan und den USA. Somit hat die Petition auch weit über Chinas Grenzen hinaus Aufmerksamkeit erregt.
Zweifel an offizieller Darstellung
Yu hatte fast 30 Millionen Abonnenten auf der chinesischen Social-Media-Plattform Weibo und konnte auf eine jahrzehntelange, skandalfreie Karriere zurückblicken. Die Behörden gaben an, dass der berühmte Schauspieler tot aufgefunden wurde, nachdem er aus einem Gebäude gestürzt war. Sie schlossen schnell einen Mord aus und bezeichneten den Vorfall als einen Unfall.
Laut der Petition gibt es jedoch weitverbreitete Zweifel an der offiziellen Darstellung des Vorfalls. Die chinesischen Behörden starteten eine umfassende Zensurkampagne auf allen Social-Media-Plattformen, entfernten Inhalte im Zusammenhang mit Yu und schränkten die Diskussion über den Fall innerhalb der Unterhaltungsindustrie ein.
„Dieses Ausmaß an Zensur und Unterdrückung vertieft das Misstrauen der Öffentlichkeit hinsichtlich der vollständigen Umstände des Vorfalls und der Glaubwürdigkeit der offiziellen Darstellung“, heißt es in der Petition. Die Organisatoren forderten internationale Menschenrechtsorganisationen auf, den Fall genau zu beobachten und die Behörden aufzufordern, geeignete Maßnahmen zu ergreifen.
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Am 21. September erklärte die chinesische Polizei, dass Yu durch einen Sturz aus einem Fenster in betrunkenem Zustand ums Leben gekommen sei. Die Behörde wies zudem darauf hin, dass drei Personen wegen der Verbreitung falscher Gerüchte im Zusammenhang mit seinem Tod bestraft worden seien, ohne jedoch zu präzisieren, um wen es sich dabei handelte.
Die öffentliche Aufmerksamkeit richtete sich auf Yus Agentur, die zwei Monate vor seinem Tod abgemeldet worden war. Zunächst bestätigte die Agentur Yus Tod am 11. September. Fünf Tage später veröffentlichte sie eine Erklärung, die Yus Mutter zugeschrieben wurde. Darin hieß es, er sei „bei einem Sturz unter Alkoholeinfluss“ ums Leben gekommen. Weiter stand darin ein Aufruf an die Öffentlichkeit, keine Spekulationen mehr anzustellen.
Ähnliches Muster bei früheren Todesfällen
Die chinesische Ausgabe des TV-Senders NTD, dem Schwestermedium der englischsprachigen Epoch Times, veröffentlichte am 4. Oktober Bildschirmfotos mehrerer zensierter Onlinebeiträge in China, in denen den Behörden vorgeworfen wurde, Informationen über Yus Tod zu verheimlichen.
Unabhängige Ermittler und Internetnutzer versuchen weiterhin, die Umstände um Yus Tod zu analysieren. Sie stellen Muster fest, die laut einigen Beobachtern früheren Todesfällen prominenter Persönlichkeiten in China ähneln. Während der COVID-19-Pandemie im Jahr 2023 starben in China zahlreiche Prominente.
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Die Wut der Öffentlichkeit auf das Regime steigt
Unter der strengen Kontrolle der Informationen und der öffentlichen Debatte durch die Kommunistische Partei Chinas (KPCh) ist es für die meisten Chinesen äußerst schwierig, die Wahrheit hinter diesen Ereignissen zu erfahren. Die routinemäßige Taktik der KPCh, solche Geschichten zu verschweigen, verstärkt nur die Spekulationen und die Wut der Öffentlichkeit über die mangelnde Transparenz des Regimes.
Die Reaktion der chinesischen Öffentlichkeit auf Yus Tod könnte für die KPCh als problematisch angesehen werden. Momentan nähert sich die Partei ihrem vierten Plenum, das am 20. Oktober beginnt. Dabei handelt es sich um eine geschlossene Sitzung, bei der der Kernkreis der Partei Chinas wirtschaftliche und soziale politische Ziele für die kommenden Jahre festlegt.
Das Regime legt größten Wert auf die Aufrechterhaltung seiner autoritären Herrschaft. Deshalb versucht es, alle Nachrichten zu unterdrücken, die Zweifel an seinem Verhalten aufkommen lassen könnten.
Dieser Artikel erschien im Original auf theepochtimes.com unter dem Titel „Chinese Public Demands Justice After Actor’s Mysterious Death“. (Übersetzung und redaktionelle Bearbeitung mf)
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