Xi Jinpings 4-Milliarden-Euro-Parade: Machtdemonstration in Peking

Am Mittwoch zeigt das kommunistische China der Welt eine milliardenteure Militärparade – trotz finanzieller Schwierigkeiten. Während die mächtigsten Autokraten der Welt in Peking verweilen, werden die wichtigsten Vertreter der westlichen Welt nicht anwesend sein.
Titelbild
Soldaten und Fahrzeuge der chinesischen Armee auf dem Tian’anmen-Platz.Foto: Greg Baker/AFP via Getty Images
Von 3. September 2025

In Kürze:

  • Rund 4 Milliarden Euro für eine Militärparade in Peking
  • Autokratentreffen bei Xi Jinping: Russland, Nordkorea, Iran
  • Blick auf Status quo der aktuellen chinesischen Machtstruktur erhofft
  • Große Machtverschiebungen in China in der jüngeren Vergangenheit

 

Am Mittwoch, 3. September 2025, veranstaltet Xi Jinping, der Führer der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh), in Peking eine Militärparade anlässlich des 80. Jahrestages des Sieges im Zweiten Weltkrieg. Am 9. September 1945 kapitulierten die japanischen Truppen offiziell in China. Nach Angaben aus taiwanischen Regierungskreisen lässt sich das Regime die Feierlichkeiten über 4,3 Milliarden Euro kosten, was ganze 2 Prozent seines Verteidigungshaushalts für dieses Jahr ausmache.

„Wir sind auch ziemlich neugierig, warum so viel Geld für eine Militärparade ausgegeben wird“, fragt sich Shen Yu-chung, stellvertretender Minister im Mainland Affairs Council (MAC), der für die China-Politik in Taiwan zuständig ist.

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Großes Autokratentreffen

Zu dem militärischen Aufmarsch sind hochrangige autokratische Führungspersönlichkeiten der Welt geladen: Der russische Präsident Wladimir Putin, Kim Jong-un aus Nordkorea und der iranische Präsident Massud Peseschkian werden bei Xi auf der Tribüne sitzen. Für den nordkoreanischen Diktator ist es der erste gemeinsame Auftritt mit Xi und Putin zusammen.

Die wichtigsten Vertreter des Westens werden jedoch nicht anwesend sein. Lediglich der serbische Präsident Aleksandar Vučić und der slowakische Regierungschef Robert Fico werden als Putin nahestehende Politiker in Peking verweilen. Allerdings kann man sicher sein, dass die Augen der westlichen Welt an diesem Tag auf Pekings Treffen der Autokraten gerichtet sein werden.

Russlands Präsident Wladimir Putin und Chinas Staatschef Xi Jinping bei der Militärparade auf dem Roten Platz in Moskau am 9. Mai 2025. Foto: Vyacheslav Prokofyev/POOL/AFP via Getty Images

Ein Blick auf die neue Machtstruktur in Peking

Gespannt beobachtet werden auch die neben Xi auftretenden Führerpersönlichkeiten der KPCh, da sich seit einigen Monaten teils gravierende Veränderungen in der chinesischen Machtstruktur vollzogen haben, insbesondere im Militär.

Die anfänglichen Säuberungsaktionen des Xi-Regimes betrafen konkurrierende Fraktionen in der Partei: die Jugendliga-Fraktion um den ehemaligen Präsidenten Hu Jintao, der 2022 aus dem Parteitag hinausgeführt wurde, sowie den ehemaligen Premier Li Keqiang, der 2023 überraschend verstorben ist.

Ebenso richtete sich die sogenannte Antikorruptionsbekämpfung gegen Mitglieder der Shanghai-Clique um den früheren Staats- und Parteichef Jiang Zemin, der ebenfalls 2022 verstorben ist. Auch die einflussreiche Gruppe der sogenannten „Prinzen“ ist ins Visier genommen worden – so werden Nachkommen hochrangiger KPCh-Führer aus der Zeit der Revolution und der Mao-Ära genannt.

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Xi erlebt den Bumerangeffekt

Doch seit etwa 2023 richten sich die Antikorruptionsermittlungen zunehmend gegen Xis Gefolgsleute. Aus der mächtigen siebenköpfigen Zentralen Militärkommission mit Xi an der Spitze wurden zuletzt mehrere seiner Gefolgsleute entfernt: General He Weidong, einer der beiden Vizevorsitzenden, und Admiral Miao Hua. Ebenso verschliss China innerhalb kurzer Zeit zwei Verteidigungsminister: die Generäle Li Shangfu und Wei Fenghe.

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Das Blatt scheint sich mehr und mehr gegen Xi zu richten. Auch aus dieser Sicht wird die Militärparade am Mittwoch mit großer Spannung erwartet – im In- und Ausland.

Doch das allein beantwortet noch nicht die Frage, warum China solche Unsummen für diese Militärparade auszugeben bereit war – und das, obwohl das Land nicht nur mit innen- und außenpolitischen Problemen zu kämpfen hat, sondern auch mit einer schwächelnden Wirtschaft und einem eingebrochenen Immobilienmarkt.



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