Auf der Suche nach Motivation: Große Ziele leichter erreichen (Teil 2)

Begleiten Sie Dr. Sina McCullough auf ihrer Suche nach wahrhaftigem und selbstmotiviertem Leben. Als ausgebildete Ernährungswissenschaftlerin und Journalistin bietet sie Fakten und Einblicke, wie man gesund, glücklich und frei leben kann.
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Auch ein Sonnenaufgang fängt mit einem einzigen Lichtstrahl an.Foto: iStockphoto/artplus
Von 21. August 2025

Am Ende von Teil 1 des Artikels „Auf der Suche nach der Motivation: Große Ziele leichter erreichen“ ging es darum, dass manchmal selbst eine starke Motivation ins Stocken geraten kann, wenn verborgene innere Hemmnisse uns unbewusst zurückhalten.

Erfahren Sie nun, wie Sie Ihre inneren Blockaden lösen und Ihre verborgene Motivation wirksam entfalten können.

Schritt 4: Lösen Sie die Angstbremse

Manchmal setzen wir uns Ziele und schieben sie dann auf. Wir warten, bis wir „bereit“ sind. Wir erstellen To-do-Listen und Vision-Boards und schauen uns motivierende YouTube-Videos immer wieder an, als würden sie uns auf magische Weise den Willen zum Handeln einflößen.

Ein anderes Mal setzen wir uns Ziele und beginnen, auf sie hinzuarbeiten, nur um dann zu scheitern.

So sage ich zu mir: „Ich fange am Montag mit meiner Diät an.“ Dann kommt der Montag und am Nachmittag habe ich den Plan bereits verworfen.

Prokrastination (Aufschieberitis) und das Abspringen von einem Vorhaben sind in der Regel nicht auf Faulheit oder mangelnde Disziplin zurückzuführen. Es handelt sich dabei oft um Schutzreflexe.

Jedes Mal, wenn ich ein Ziel nicht erreicht habe, lag es daran, dass eine leise Stimme in mir flüsterte: „Du verdienst dieses Leben nicht, diese Leichtigkeit, diese Freude, diese Schönheit.“

Also sabotierte ich mich selbst, nicht weil ich schwach war, sondern weil ich die Version von mir beschützte, die glaubte, sie habe nicht mehr verdient. Ich schützte mein über lange Zeit gepflegtes Selbstbild.

Wenn Ihnen das bekannt vorkommt, dann wissen Sie: Sie sind nicht daran zerbrochen. Sie beschützen etwas Zartes. Und das ans Licht zu bringen, ist kein Versagen – es ist ein Fortschritt.

Wenn die „Ich bin es nicht wert“-Bremse auftaucht, gehe ich folgendermaßen vor:

  1. Erkennen Sie, was Sie bremst: Schreiben Sie Ihr Ziel auf Papier und achten Sie auf innere Einwände wie „Wer bin ich, dass ich das will?“, „Was werden die Leute denken?“, „Ich fange am Montag an“. Diese Einwände enthüllen die Mechanismen, die Sie aufhalten wollen.
  2. Kontern Sie mit Beweisen: Listen Sie drei Erfolge aus der Vergangenheit auf, die beweisen, dass Sie schwierige Dinge zu Ende bringen können. Wenn sich das immer noch nichtssagend anfühlt, fragen Sie einen Freund nach Ihren Erfolgen und lassen Sie sich von ihm aufzeigen, dass Sie es wert sind.
  3. Benennen Sie die Angst, um sie zu zähmen: Das Gefühl der Wertlosigkeit entsteht aus Angst. Wovor haben Sie Angst? Identifizieren Sie es und sprechen Sie es laut aus: „Ich habe Angst vor Verurteilung“ oder „Ich habe Angst, nie gut genug zu sein“. Das Benennen der Emotion kann die Aktivität von der Amygdala in Richtung des präfrontalen Kortex des Gehirns lenken und Panik durch Perspektive ersetzen.
  4. Entschärfen Sie den Körperalarm: Konfrontieren Sie sich schrittweise und beginnen Sie mit der kleinstmöglichen Etappe. Nehmen Sie beispielsweise ein 30-sekündiges Video auf, das nur für Sie bestimmt ist, um sich selbst zu beweisen, dass Sie diese Erfahrung überstehen können.

Auch körperliche Entspannung kann helfen, Ängste abzubauen. Schütteln Sie Ihre Hände, atmen Sie mit einem leisen, summenden Seufzer aus oder üben Sie die 4-7-8-Atmung (4 Sekunden einatmen, 7 Sekunden anhalten, 8 Sekunden ausatmen). Kleine sinnliche Signale signalisieren Ihrem Nervensystem, dass Sie in Sicherheit sind.

Sagen Sie sich zum Schluss laut: „Es ist normal, Angst zu haben. Ich lerne, ich scheitere nicht“, damit Ihr Geist Mitgefühl statt Kritik hört, während sich Ihr Körper beruhigt.

Schritt 5: Schaffen Sie Raum für Veränderungen

Wenn Ihr Terminkalender wie ein Telefonbuch aussieht, fehlt es nicht an Motivation, sondern er erdrückt Sie eher.

Nehmen Sie sich ein Blatt Papier und listen Sie alle Verpflichtungen auf – Termine, Gefälligkeiten, Aufgaben, sogar Dinge, die Sie nie hinterfragt haben. Kreisen Sie dann die Aufgaben ein, die nur Sie erledigen können. Alles andere können Sie verhandeln, delegieren oder streichen.

Es kann sich unangenehm anfühlen, ganze Aufgaben zu streichen, bevor sie erledigt sind, vor allem wenn diese Aufgaben zu Zeichen Ihres Engagements geworden sind. Aber jedes Mal, wenn Sie „Nein“ zu einer Aufgabe sagen, sagen Sie „Ja“ zu dem, was Ihnen wirklich wichtig ist.

Wenn sich das Streichen der Aufgabe noch zu drastisch anfühlt, parken Sie diese vorläufig in einem „Später“-Ordner und greifen Sie sie wieder auf, wenn Ihre Prioritäten es zulassen.

Nur Sie können Ihre Startbahn freiräumen. Wählen Sie das Leben, das Sie leben möchten, nicht das, welches Ihnen Ihr Posteingang ständig vorsetzt. Nehmen Sie sich 1 Stunde Zeit und sehen Sie zu, wie das Feuer wieder auflodert.

Wenn die Bremsen gelöst sind und Platz geschaffen ist, liegt es an Ihrer Umgebung, ob sie das Feuer weiter anfacht oder es erstickt.

Schritt 6: Umgeben Sie sich mit Positivität

Motivation ist ansteckend, Mittelmäßigkeit auch.

Sie können den größten Ehrgeiz der Welt haben, aber wenn Sie von Ablenkungen, Entmutigung oder Entfremdung umgeben sind, ist das wie der Versuch, eine Blume in Zement wachsen zu lassen. Selbst die stärksten Wurzeln mühen sich im falschen Boden ab.

Schaffen Sie sich die Voraussetzungen für Ihren Erfolg, indem Sie eine Umgebung schaffen, die das Leben widerspiegelt, das Sie leben möchten.

Schalten Sie Ihr Handy während der Zeit, in der Sie sich konzentrieren möchten, auf lautlos. Stellen Sie die Laufschuhe an die Tür, legen Sie die Gitarre griffbereit und das vorbereitete Gemüse im Kühlschrank auf Augenhöhe. Gehen Sie den Weg des geringsten Widerstands, um die gewünschte Aktion durchzuführen.

Umgeben Sie sich mit Menschen, die Sie beflügeln, nicht mit jenen, die Sie runterziehen. Finden Sie Stimmen, die Hoffnung nähren, Bücher, die Ihre Seele berühren, Podcasts, die Ihr Denken erweitern, Mentoren, die Sie daran erinnern, was möglich ist.

Ich wende mich oft der Musik zu, wenn ich mich festgefahren fühle. Schon ein paar Lieblingssongs können meine Energie anheben und mich wieder in Schwung bringen.

Wählen Sie Ihre Einflüsse bewusst. Denn mit der Zeit wird das, worauf Sie sich fokussieren, zu dem, was Sie erschaffen.

Entzünden Sie Ihr „Streichholz“

Die Kraft, die Klarheit und der Funke, die Sie suchen, stecken bereits in Ihnen – manchmal begraben unter Angst, Müdigkeit oder dem Lärm einer Welt, die Ihnen gesagt hat, Sie sollten warten.

Sie brauchen keine Erlaubnis, um anzufangen.

Sie brauchen nur einen Funken und Ihr Streichholz entzündet sich, um Ihr inneres Feuer wieder zu entfachen.


Über die Autorin: Sina McCullough hat einen Doktortitel in Ernährungswissenschaften und einen Bachelor of Science in Neurobiologie, Physiologie und Verhalten von der UC Davis. Sie war Forschungs- und Entwicklungsleiterin eines Nahrungsergänzungsmittelherstellers und lehrte Biochemie und Bioenergetik an der UC Davis.

Der Artikel erschien im Original auf theepochtimes.com unter dem Titel „What to Do When You Have a Goal–But Can’t Find the Motivation“. (Übersetzung und redaktionelle Bearbeitung sm)

Dieser Beitrag stellt ausschließlich die Meinung des Verfassers oder des Interviewpartners dar. Er muss nicht zwangsläufig die Sichtweise der Epoch Times Deutschland wiedergeben.



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