Bahnstrecke in NRW nach Brandanschlag wieder frei – weiterer Kabelbrand in Sachsen-Anhalt

Nach dem Brandanschlag auf die Bahnstrecke Düsseldorf-Duisburg ist die bundesweite Hauptlinie der Bahn wieder für den Zugverkehr freigegeben.
Die Sperrung sei nach Reparatur der beschädigten Infrastruktur sowie Probefahrten auf der Strecke seit den frühen Morgenstunden aufgehoben, teilte ein Bahnsprecher mit. An der Strecke deponierte Brandsätze hatten die wichtige Nord-Süd-Verbindung seit Donnerstag lahmgelegt.
Die Polizei geht von Sabotage aus, der Staatsschutz ermittelt. Mutmaßlich sind Linksextremisten für den Anschlag verantwortlich, wie Innenminister Herbert Reul (CDU) am Freitag in Düsseldorf sagte. Auf der linken Plattform „Indymedia“ war ein Bekennerschreiben veröffentlicht worden.
Ein „Kommando Angry Birds“ reklamiert darin die Tat für sich. Dies sei den Behörden „als linksextremistische Mitmach-Kampagne“ bekannt, sagte Innenminister Reul. Die Echtheit des Schreibens wird laut Polizei noch überprüft.
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Wie ein dpa-Reporter am Tatort erfuhr, hatten Unbekannte am Donnerstag eine Zündvorrichtung in einem Kabeltunnel platziert. Ein Lokführer habe Qualm aus dem Kabeltunnel quellen sehen und Alarm geschlagen.
Rund 30 Fachleute arbeiteten bis in die Nacht, um fünf beschädigte Kabel mit einer Länge von je 20 Metern zu erneuern, teilte die Bahn am Samstag mit. Seit dem frühen Morgen fahren die Züge wieder regulär, nachdem Probefahrten die Freigabe bestätigten.
Zweite Brandstelle nur wenige Kilometer entfernt
Der zweite Brandschaden sei bei einer Begehung der Strecke am Freitag rund zwei Kilometer entfernt entdeckt worden. Die Polizei geht inzwischen davon aus, dass beide Brandsätze bereits am Donnerstag gezündet wurden.

Experten inspizierten die Brandstelle. Foto: Christoph Reichwein/dpa
Durch die Brände waren Kabel für die Steuerung von Weichen und Signalen zerstört worden. Der Fern- und Regionalverkehr war in der Folge erheblich gestört. Am Freitagmittag beendete die Polizei die Spurensicherung an der zweiten Anschlagsstelle. Danach konnten die Reparaturarbeiten beginnen.
NRW-Verkehrsminister Oliver Krischer (Grüne) beklagte einen „immensen Schaden“ und kündigte eine nachdrückliche Strafverfolgung an. Die Strecke Duisburg-Düsseldorf ist mit mehr als 620 Zügen täglich – Güterzüge nicht mitgezählt – eine der meistbefahrenen Bahn-Verbindungen in Deutschland.

Weiterer Brandanschlag: Mitarbeiter von Spurensicherung und KTU untersuchen die Schäden an der Bahnstrecke bei Düsseldorf Foto: Christoph Reichwein/dpa
Weiterer Kabelbrand in Sachsen-Anhalt
Die Schäden an zwei unterschiedlichen Stellen führten zu erheblichen Einschränkungen im Fern- und Regionalverkehr. Hunderte Züge waren betroffen, viele Reisende mussten Umleitungen oder vorzeitige Fahrtenden hinnehmen. Die Auswirkungen spürten insbesondere Pendler und Urlauber, etwa auf dem Weg zum Flughafen Düsseldorf.
Die ersten Schäden waren am Donnerstagmorgen entdeckt worden. Während der Reparaturarbeiten in der Nacht zu Freitag stellten Mitarbeiter weitere Beschädigungen fest.
Parallel ermitteln die Behörden zu einem weiteren Kabelbrand in Höhe Webau in Sachsen-Anhalt, der sich auf einer Güterverkehrsstrecke für Kohletransporte ereignete. Auch hier gehen die Ermittler von Brandstiftung aus. (dpa/dts/red)
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