Pädophile Darknetplattform mit 350.000 Nutzern abgeschaltet

In einer internationalen Zusammenarbeit ist es Ermittlern gelungen, einen erheblichen Schlag gegen im Darknet zugängliche Plattformen mit Kinderpornografie zu führen. In Hessen wurde eine groß angelegte Razzia in 65 Wohnungen durchgeführt.
Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) fordert angesichts der gestiegenen Zahl registrierter Gewalttaten bessere Technik und mehr Personal. (Archivbild)
Razzia. (Archivbild)Foto: Boris Roessler/dpa
Epoch Times29. Oktober 2025

Bayerischen Ermittlern ist in internationaler Zusammenarbeit ein Schlag gegen im Darknet zugängliche pädokriminelle Plattformen mit Kinderpornos gelungen.

Es sei gelungen, die Plattformen „Videos Sebick“ und „Videos Yad“ mit weltweit über 350.000 registrierten Nutzern abzuschalten, teilte die federführende Generalstaatsanwaltschaft Bamberg am Mittwoch mit.

In Brasilien sei ein 38 Jahre alter Peruaner festgenommen worden, der Betreiber der beiden Plattformen gewesen sein soll.

Den Angaben zufolge umfassten die beiden Plattformen 21.324 Videodateien mit einer Abspieldauer von insgesamt 660 Stunden. Die Videos seien insgesamt knapp 900.000-mal abgerufen worden. Gegen eine monatliche Abogebühr von derzeit etwa 95 Euro konnten die Nutzer dort Videos sehen, die den teils schweren sexuellen Missbrauch von Kindern und Jugendlichen zeigen.

Nach den bisherigen Ermittlungen sollen auch Nutzer aus Europa und Deutschland die Seiten besucht haben.

Die Darknetseiten sollen in Rechenzentren in Deutschland betrieben worden sein. Der tatverdächtige Betreiber sei durch die Zusammenarbeit mit der brasilianischen Bundespolizei und den Verbindungsbeamten des Bundeskriminalamts im September im brasilianischen Bundesstaat Parana festgenommen worden. Ihm drohe nach brasilianischem Recht eine mehrjährige Haftstrafe.

Hessen Razzia in 65 Wohnungen

Mit diversen Razzien sind Ermittler in Hessen gegen Kindesmissbrauch und Kinderpornografie vorgegangen. 65 Wohnungen wurden durchsucht, wie das hessische Landeskriminalamt am Mittwoch mitteilte.

Im Fokus der Ermittlungen stehen 63 Beschuldigte zwischen 14 und 70 Jahren. Sie sollen Kinder- und Jugendpornos überwiegend hergestellt, besessen und verbreitet haben. Fünf von ihnen sollen Minderjährige sexuell missbraucht haben.

Bei den Durchsuchungen in der vergangenen Woche wurden 764 Datenträger beschlagnahmt. Eine Durchsuchung fand in einem anderen Bundesland statt. Die Beschuldigten kennen sich den Ermittlungen zufolge untereinander nicht. (afp/red)



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