Berlin: Nächtliche Schläge auf einen Christen – Staatsschutz ermittelt

Die Polizei Berlin berichtet von einem gewalttätigen Vorfall gegen einen jungen Mann mit christlichem Hintergrund. Der Vorfall ereignete sich auf offener Straße im Berliner Ortsteil Wedding im Bezirk Mitte. Der polizeiliche Staatsschutz hat die Ermittlungen aufgenommen.
Der Notruf ging bei der Polizei gegen 22:45 Uhr am späten Montagabend, 19. Mai 2025, ein. Passanten hatten Polizei- und Rettungskräfte darüber informiert, dass sie auf der Fahrbahn im Bereich der Müllerstraße Ecke Seestraße einen Mann entdeckt hatten, „der dort zusammengebrochen war“.
Religion vermutlich Angriffsgrund
Wie sich später bei der Befragung durch die Berliner Polizei herausstellte, war der 24-jährige Mann auf der Straße von fünf bislang unbekannten Personen angesprochen worden. Sie wollten wissen, welcher Religion er angehöre, so die Aussage des Opfers gegenüber den Beamten.
„Nachdem er geantwortet hatte, dass er christlich getauft sei, sollen ihm die Unbekannten mehrfach auf den Kopf geschlagen haben“, erklärte ein Sprecher der Polizei Berlin in einer Stellungnahme vom Dienstag, 20. Mai.
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Durch den Angriff der Männer erlitt der 24-Jährige den Polizeiangaben zufolge „eine Gesichtsverletzung, die ambulant im Krankenhaus behandelt“ werden musste. Ob es sich bei dem Mann um einen deutschen oder ausländischen Staatsbürger handelte, ist nicht bekannt.
Auf Nachfrage der Epoch Times bei der Polizei Berlin wurde der Redaktion nichts Näheres mitgeteilt. Eine Polizeisprecherin bestätigte jedoch, dass nach ersten Erkenntnissen der Rettungskräfte vor Ort bei dem Opfer der Verdacht auf eine Nasenbeinfraktur bestand.
Täter flüchtig – Polizei verweist auf laufende Ermittlungen
Über die Angreifer ist bislang lediglich bekannt, dass sie in unbekannter Richtung den Tatort verlassen hatten. Die Fahndung läuft. „Der Polizeiliche Staatsschutz des Landeskriminalamtes Berlin hat die Ermittlungen übernommen“, bestätigte der Polizeisprecher. Dadurch wird deutlich, dass die Sicherheitsbehörden von einem möglicherweise durch religiöse Ideologie getriebenen Fall ausgehen.
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Auf Rückfrage der Polizeisprecherin beim Staatsschutz wurde von der auf politische Kriminalität spezialisierten Behörde lediglich darauf verwiesen, dass die Ermittlungen laufen. Weitere Erkenntnisse konnten oder sollten zu diesem frühen Zeitpunkt noch nicht mitgeteilt werden.
Immer mehr religiös motivierte Angriffe in Berlin
Seit einiger Zeit kommt es in Deutschland, insbesondere auch in Berlin, verstärkt zu Übergriffen auf Menschen aufgrund derer religiösen Zugehörigkeit oder Überzeugung.
Die Polizeistatistik für politisch motivierte Kriminalität in Berlin im vergangenen Jahr weist eine Zunahme der Gewaltdelikte im Phänomenbereich „ausländische Ideologie“ von 984 Fällen im Jahr 2023 auf 2.650 Fälle im Jahr 2024 auf – eine Zunahme von 169 Prozent. Auch der Bereich „religiöse Ideologie“ zeigte mit einer Zunahme von 124 Prozent eine Steilkurve in den Gewaltdelikten von 210 auf 470 Fälle in diesen beiden Vergleichsjahren an.
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Im Vergleich dazu stiegen die politisch rechten Gewalttaten von 2.321 auf 2.782 Fälle und die der linken Szene fielen von 1.134 auf 683 in den Jahren 2023 und 2024.
Antisemitische Gewalt
In der Gesellschaft wurde der Anstieg antisemitischer Gewalt gegen Menschen jüdischen Glaubens kritisch wahrgenommen – insbesondere nach dem Terrorüberfall der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023.
Das Jahr 2024 bot nach Angaben der Recherche- und Informationsstelle Antisemitismus Berlin 53 antisemitische Angriffe und zwei Fälle mit extremer Gewalt in der Hauptstadt. Gegenüber dem Vorjahr war dies ein Anstieg um 56 Prozent. „Dabei wurden die Betroffenen getreten, geschlagen, bespuckt oder beworfen“, berichtet das Onlineportal der Evangelischen Kirche in Deutschland.
Christenfeindliche Straftaten
In Berlin wurden im Jahr 2024 insgesamt 14 christenfeindlich motivierte Körperverletzungen sowie ein Tötungsdelikt registriert, wie aus der Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage der AfD im Bundestag hervorging. Weiterhin kam es zu 52 Sachbeschädigungen unter den insgesamt 228 christenfeindlichen Straftaten. Von 107 Tatverdächtigen hatten 75 die deutsche Staatsbürgerschaft.
96 Delikte richteten sich gegen das Unterangriffsziel „Kirche“, davon 47 Sachbeschädigungen und beim Unterangriffsziel „Religiöse Einrichtung“ 66 Delikte bei 31 Sachbeschädigungen. Auch hier hatte der Großteil der insgesamt 56 Tatverdächtigen eine deutsche Staatsangehörigkeit (50), wie aus den Fallzahlen des Bundeskriminalamtes hervorging.
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