Brüderpaar soll Anschlag geplant haben: Prozess in Mannheim begonnen

In Mannheim hat ein Prozess gegen zwei Brüder wegen des Verdachts der Vorbereitung eines islamistischen Anschlags begonnen. Sie sollen bereits den Kauf eines Sturmgewehrs in die Wege geleitet haben. Mitangeklagt ist ein mutmaßlicher Helfer.
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Für den Prozess sind Termine bis November angesetzt, verhandelt wird vor einer Jugendkammer.Foto: djedzura / iStock
Epoch Times15. September 2025

Vor dem Landgericht Mannheim hat ein Prozess gegen zwei Brüder wegen des Verdachts der Vorbereitung eines islamistischen Anschlags begonnen. Das Verfahren gegen die vor rund neun Monaten gefassten Geschwister im Alter von 15 sowie 21 Jahren läuft unter Ausschluss der Öffentlichkeit.

Das Gericht in der baden-württembergischen Stadt bestätigte daher lediglich den planmäßigen Beginn der Hauptverhandlung, Einzelheiten zum Anlauf wurden nicht bekanntgegeben.

Deutsch-libanesische Brüder angeklagt

Laut Anklage sollen die Brüder der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) und deren islamistischen Ideologie anhängen und vor ihrer Festnahme bereits den Kauf eines Sturmgewehrs in die Wege geleitet haben.

Deshalb mitangeklagt ist ein 23-jähriger mutmaßlicher Unterstützer der Brüder. Er sollte für sie die Waffe beschaffen und muss sich dafür ebenfalls vor Gericht verantworten.

Die Anklage lautet auf Verabredung zum Mord in Tateinheit mit der Verabredung zum Erwerb einer Kriegswaffe, der mutmaßliche Unterstützer ist wegen eines Verstoßes gegen das Kriegswaffenkontrollgesetz angeklagt.

Für den Prozess sind Termine bis November angesetzt, verhandelt wird vor einer Jugendkammer. Bei Verfahren gegen Jugendliche und Heranwachsende kann die Öffentlichkeit  ausgeschlossen werden.

Die in Mannheim lebenden deutsch-libanesischen Brüder und ihr mutmaßlicher Helfer aus dem hessischen Hochtaunuskreis wurden im Dezember 2024 gefasst.

Sturmgewehr und Munition beschlagnahmt

Nach früheren Behördenangaben beschlagnahmten die Ermittler bei dem Zugriff auch ein Sturmgewehr und Munition in der Wohnung des 23-jährigen mutmaßlichen Helfers. Eine Gefahr für die Bevölkerung bestand demnach zu keinem Zeitpunkt.

Die in Deutschland geborenen Brüder näherten sich laut Anklageschrift der Staatsanwaltschaft Karlsruhe über Jahre hinweg an islamistisch-extremistische Ideologien an, wobei der „Konsum von Gewalt- und Propagandavideos“ ein Treiber gewesen sein soll.

Die Selbstradikalisierung gipfelte demnach in der Verabredung zu einem Anschlag. In den Wohnräumen der Beschuldigten fanden Ermittler bei der Festnahme demnach unter anderem Propagandamaterial des IS. (afp/red)



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