Bundesweite Aktion gegen chinesische Schleuserbande

Bis zu 10.000 Euro pro Frau und Woche: Ein chinesisches Schleusernetzwerk soll mit illegaler Prostitution ein lukratives Geschäft in Deutschland betrieben haben. Jetzt schlugen Ermittler in mehreren Städten gleichzeitig zu.
Die Behörden gehen gegen eine Gruppe vor, die Chinesen zur Einreise nach Deutschland verholfen haben soll.
Die Behörden gehen gegen eine Gruppe vor, die Chinesen zur Einreise nach Deutschland verholfen haben soll.Foto: --/Bundespolizei/dpa
Von 6. August 2025

In Kürze:

  • Bundesweite Aktion gegen illegale Prostitution, Menschenhandel und Schwarzarbeit gestartet
  • Schleuserbanden bringen Chinesinnen illegal nach Europa.
  • 22 Objekte in neun Städten durchsucht

 

Mit einer bundesweiten Großrazzia sind am Mittwoch Landes- und Bundespolizei sowie das Bundeskriminalamt gegen ein mutmaßliches Schleusernetzwerk vorgegangen. Dabei ging es um illegale Prostitution, Menschenhandel und Schwarzarbeit.

Rund 200 Einsatzkräfte vollstreckten dabei zwei Haftbefehle und durchsuchten 22 Objekte. Schwerpunkt des Einsatzes war Hannover. Weitere Durchsuchungen und Festnahmen gab es in Ronnenberg (Region Hannover), Kiel, Hildesheim, Salzgitter, Paderborn, Ginsheim, Bad Vilbel und Wiesbaden.

Eine mutmaßlich bandenmäßig organisierte Gruppe, überwiegend chinesischer Herkunft, steht im Verdacht, Chinesinnen nach Deutschland eingeschleust und sie hier zur Prostitution gebracht zu haben.

Die illegalen sexuellen Dienstleistungen sollen über Onlineportale beworben worden sein, wobei die Kontaktvermittlung über konspirativ agierende Telefonzentralen erfolgt sein soll.

Der Kontakt fand dann in sogenannten Tagesterminwohnungen statt. Das heißt, die Örtlichkeiten wurden bundesweit immer wieder gewechselt. So sollten laut Bundespolizei offenbar behördliche Kontrollmaßnahmen umgangen werden.

Bei den Durchsuchungen wurden als Beweismittel verschiedene Datenträger wie Mobiltelefone, Laptops und Speichermedien sichergestellt. Auch Bargeld im Wert von einer hohen fünfstelligen Summe wurde aufgefunden.

Die eigens dafür eingerichtete Ermittlungsgruppe erhofft sich durch die Auswertung des beschlagnahmten Beweismaterials neben einer beweissicheren Strafverfolgung weitere Ansatzpunkte, um das Schleusernetzwerk weiter aufzudecken und nachhaltig zu bekämpfen.

Einsatzleiter: Es ging um die Zerschlagung

„Uns ging es mit dem heutigen Einsatz darum, die konspirative Logistik der Schleuserbande bundesweit zu zerschlagen. Dies ist durch die gute Zusammenarbeit der Ermittler von Bundes- und Landespolizei in enger Abstimmung mit der Staatsanwaltschaft auch gelungen“, so der Einsatzleiter der Bundespolizei, Helgo Martens.

Der Umsatz soll bei bis zu 10.000 Euro pro Frau und Woche liegen, berichtet „Bild“ unter Berufung auf die Aussage eines Ermittlers. Ein Großteil dieser Einnahmen soll laut dem Ermittler unversteuert nach China geflossen sein.

Wie aus dem aktuellen Lagebild der Bundespolizei zur Schleusungskriminalität hervorgeht, hat das gewerbsmäßige Einschleusen von Chinesinnen zur illegalen Prostitution insbesondere seit 2024 deutlich zugenommen. Das Phänomen gewinnt zunehmend an nationaler wie internationaler Bedeutung.



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