Razzia bei 17 Polizisten in Hessen: Verdacht der Körperverletzung

Polizisten sollen Verdächtige bei Festnahmen verletzt und dies nicht angezeigt haben. Hinweise auf ein extremistisches Motiv soll es nicht geben.
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Polizei (Archiv)Foto: via dts Nachrichtenagentur
Epoch Times10. Oktober 2025

In Hessen ermitteln die Behörden gegen 17 Polizeibedienstete eines Reviers in Frankfurt am Main.

Die Beamten werden der Körperverletzung, der Strafvereitelung im Amt sowie der Verfolgung Unschuldiger verdächtigt, wie die Staatsanwaltschaft Frankfurt am Main und das hessische Landeskriminalamt (LKA) am Freitag mitteilten. Am Freitag wurden vier Dienststellen und 21 Wohnungen durchsucht.

Polizeipräsident sieht Ansehen gefährdet

„Die im Raum stehenden Vorwürfe sind sehr gravierend“, sagte er nach Durchsuchungen in Dienstellen und Wohnungen. Menschen im Gewahrsam müssten sicher vor Übergriffen sein. Die körperliche Integrität jeder einzelnen Person in staatlichem Gewahrsam sei zu wahren.

„Das Vertrauen der Bürger in eine integre Polizei ist Grundvoraussetzung für unser tägliches Handeln und für unseren Erfolg“, sagte Müller. Die Tatvorwürfe gingen zulasten aller rechtmäßig handelnden Beamten.

Taten auf Video

Die Ermittlungen richten sich demnach gegen fünf Frauen und zwölf Männer im Alter zwischen 24 und 56 Jahren, die im Streifendienst und in der vorgesetzten Dienstgruppenleitung eingesetzt waren.

Den Beschuldigten wird vorgeworfen, zwischen Februar und Ende April dieses Jahres insgesamt sechs Männer während oder nach deren Festnahme unberechtigt körperlich geschädigt beziehungsweise dies geduldet und die Taten nicht angezeigt zu haben.

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In diesem Zusammenhang sollen mehrere Polizeibedienstete gegen fünf der Geschädigten Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts des Widerstands gegen oder tätlichen Angriffs auf Vollstreckungsbeamte eröffnet haben, um nachträglich die eigene Gewaltanwendung zu rechtfertigen.

Von einigen Taten gibt es demnach Videoaufzeichnungen. Ins Rollen kamen die Ermittlungen intern.

Bei den Durchsuchungen waren rund 150 Beamte des hessischen Landeskriminalamtes sowie Beamte der Staatsanwaltschaft beteiligt.

Bei den Tatverdächtigen wurden mehrere Mobiltelefone und Datenträger beschlagnahmt, die nun ausgewertet werden. Bislang liegen den Angaben zufolge keine Hinweise auf ein extremistisches Motiv vor. (afp/dpa/red)



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