Gefängnisinsasse soll Ehefrau bei Besuch getötet haben

Eine Frau besucht ihren Mann in Sachsen-Anhalts größtem Gefängnis – und wird später tot aufgefunden. Was passierte in der sogenannten Liebeszelle? Die Obduktion könnte am Montag Antworten liefern.
Blick auf die Mauern der Justizvollzugsanstalt Burg.
Blick auf die Mauern der Justizvollzugsanstalt Burg.Foto: Jan Woitas/dpa-Zentralbild/dpa
Epoch Times5. April 2025

Im Gefängnis Burg bei Magdeburg soll nach Angaben der Staatsanwaltschaft ein 37 Jahre alter Häftling seine Ehefrau getötet haben. Die Frau sei nach einem Besuch am Donnerstagnachmittag tot aufgefunden worden, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft. Zuvor hatte der MDR berichtet.

Gegen den 37-Jährigen bestehe der Anfangsverdacht eines Tötungsdelikts, sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft Stendal. Der Häftling war den Angaben zufolge mit seiner 35-jährigen Frau allein in einem sogenannten Langzeitbesuchsraum. Gegen 14:00 Uhr am Donnerstag wurde die Frau tot aufgefunden.

Die Obduktion zur Klärung der Todesursache sollte nach Angaben der Staatsanwaltschaft noch am Freitag stattfinden. Ergebnisse werden am Montag erwartet.

Raum umgangssprachlich als „Liebes- oder Kuschelzelle“ bekannt

In „Langzeitbesuchsräumen“ können Gefängnisinsassen in der Regel mehrere Stunden lang meist unbeaufsichtigt Zeit mit ihren Partnern oder Familienangehörigen verbringen. Umgangssprachlich wird auch die Bezeichnung „Liebes- oder Kuschelzelle“ verwendet.

Die Justizvollzugsanstalt Burg ist das größte Gefängnis in Sachsen-Anhalt. Aus der Opposition in dem Bundesland kam Kritik:

Sachsen-Anhalts Linken-Fraktionsvorsitzende Eva von Angern forderte eine zeitnahe Aufklärung – die Tat stelle die Sicherheitslage in den Justizvollzugsanstalten infrage. „Die Landesregierung muss die Frage beantworten, ob diese Tat hätte verhindert werden können.“

Auch die Justiz Sachsen-Anhalts zeigte sich von der Tat betroffen. Das Justizministerium habe gemeinsam mit dem Justizvollzug eine „vollzugliche Aufarbeitung eingeleitet“, sagte ein Sprecher des Ministeriums. Für JVA-Mitarbeitende würden zudem Unterstützungsangebote bereitgestellt. Die Polizeiinspektion Stendal führt die Ermittlungen. (dpa/red)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion