Linksextreme prahlen mit Brandanschlag auf Thurn-und-Taxis-Anwesen

In Kürze:
- Bekennerschreiben auf „indymedia“ zum Brand des Jagdschlosses Thiergarten: angeblich „Brandvorrichtungen“ installiert
- Drohung gegen Fürstin Gloria von Thurn und Taxis veröffentlicht
- Polizei ermittelt in alle Richtungen und bittet Bevölkerung um Hinweise
Ein Eintrag auf dem linksextremen Portal „indymedia“ wirft Fragen auf über einen möglichen Anschlag als Ursache des Brandes des Jagdschlosses Thiergarten bei Altenthann im Landkreis Regensburg. In der Nacht auf Montag, 6. Oktober, ist das historische Gebäude des Hauses Thurn und Taxis bis auf die Grundmauern abgebrannt.
Das historische Gebäude wurde zuletzt durch den örtlichen Golfklub genutzt, der bis Ende des Jahres schließen wollte. Der Schaden geht in die Millionen. Wie das Polizeipräsidium Oberpfalz mitteilte, befinden sich die Ermittlungen nach wie vor in einem frühen Stadium. Diese würden ergebnisoffen in alle Richtungen geführt. Im Zuge der bisherigen Untersuchungen haben sich jedoch auch „Hinweise ergeben, die unter anderem auch eine vorsätzliche Verursachung des Feuers als möglich erscheinen lassen“.
„Mehrere Brandvorrichtungen angebracht“ – Drohung gegen Fürstin Gloria
Drei Tage nach dem Brand veröffentlichten bis dato Unbekannte eine Erklärung auf der linksextremen Plattform „indymedia“. In dieser äußerten Verfasser im Namen des sogenannten Kommandos Georg Elser, sie hätten sich in der Nacht vom 5. auf den 6. Oktober um etwa 23:30 Uhr Zutritt zu den Räumlichkeiten verschafft. Dort hätten sie „mehrere Brandvorrichtungen“ angebracht, die zur vollständigen Zerstörung des Schlosses geführt hätten.
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Näheres Täterwissen gaben die Verfasser der Erklärung nicht preis. Es folgte lediglich eine längere Abhandlung über die Familie Thurn und Taxis und dabei vorrangig über die Fürstin Gloria, die als „Großkapitalistin mitten in Regensburg residiert“. Diese stehe für die „Vernetzung der reaktionärsten Teile der herrschenden Klasse“ und fördere auf „der ganzen Welt den wiederkehrenden Faschismus“.
Beispielhaft genannt wurde dabei ein Treffen mit Steve Bannon, dem früheren Berater von Donald Trump, und dessen Plan, ein italienisches Kloster zu einem Schulungszentrum umzufunktionieren. In dieses gescheiterte Vorhaben sei die Fürstin von Thurn und Taxis involviert gewesen. Außerdem führte der Text Gästelisten des Schlosses St. Emmeram, dem Wohnsitz der Fürstin, auf. Dort seien unter anderem die AfD-Politiker Alice Weidel und Maximilian Krah, der US-Richter Samuel Alito, Ungarns Premierminister Viktor Orbán und Ex-Verfassungsschutzchef Hans-Georg Maaßen zu Gast gewesen.
Bezug zu Urteil gegen Linksextremistin Hanna S.
Anschließend sprachen die Urheber des Textes eine Drohung aus. Wörtlich hieß es:
„Wenn du nicht aufhörst mit deiner menschenverachtenden Hetze, brennt das nächste mal nicht nur dein Golfclub.“
In weiterer Folge wird die bayerische Räterepublik als Vorbild für einen Zusammenschluss für eine „andere Welt ohne Ausbeutung, Unterdrückung, Ausgrenzung und Patriarchat“ beschworen. Die Autoren klagten über eine „starke Repression gegen die antifaschistische Bewegung“. Sie erwähnten auch die Verurteilung der Linksextremistin Hanna S. zu fünf Jahren durch das OLG München, nachdem sie der Mitgliedschaft in einer kriminellen Vereinigung und gefährlichen Körperverletzung für schuldig befunden wurde.
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Das Urteil erfolgte am 26. September im Zusammenhang mit Gewalttaten deutscher Linksextremisten am Rande eines rechtsextremen Aufmarsches in Budapest im Jahr 2023. In Ungarn selbst steht deshalb auch die Mitstreiterin von Hanna S., Maja T., vor Gericht – ein Urteil wird dort erst im nächsten Jahr erwartet. Im Bekennerschreiben heißt es, der Brandanschlag auf die Familie Thurn und Taxis sei eine „direkte Reaktion“ auf das Urteil von München:
„4 Millionen Euro Schaden für 5 Jahre Haft für Hanna,“ schrieben der oder die Verfasser.
Polizei prüft Echtheit – „indymedia“ häufig Plattform für Bekennerschreiben
Das Schreiben ist den Ermittlern bekannt, heißt es vonseiten des Polizeipräsidiums Oberpfalz. Seine Echtheit werde geprüft. Auf „indymedia“ veröffentlichen regelmäßig Linksextremisten Bekennerschreiben zu Straftaten. Dies war unter anderem im Kontext der Brandanschläge auf die Stromversorgung der Tesla-Fabrik in Grünheide im März 2024 und vor einem Monat in Berlin-Johannisthal der Fall.
Andererseits kann jedermann auf „indymedia“ unregistriert Beiträge einstellen. So hatte sich ein „Bekennerschreiben“ vom Anfang Oktober als Werk von Trittbrettfahrern herausgestellt. Darin hatten dessen Verfasser die Verantwortung für einen Brand eines Hauses in München und eine Drohung gegen das Oktoberfest übernommen.
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Sie hatten diese und den Tod eines 57-Jährigen als Werk der Antifa dargestellt. Tatsächlich war ein Familiendrama der Hintergrund. Der 57-Jährige, der für den Brand und die Drohung selbst verantwortlich war, hatte jedoch Suizid verübt. Anders als das gefälschte Schreiben vom Oktoberfest ist das Bekennerschreiben zum Brand des Thurn-und-Taxis-Anwesens auf „indymedia“ nach wie vor vorhanden.
Ermittlungen zur Brandursache laufen – Hinweise erbeten
Am vergangenen Freitag fand laut Polizeipräsidium Oberpfalz eine Begehung der Brandstelle statt. Proben und Spurenmaterial, die sichergestellt wurden, werden derzeit noch analysiert. Es sei noch nicht geklärt, ob diese mit der Brandentstehung in Zusammenhang stünden oder auf den Einsatz beschleunigender Substanzen hindeuteten.
Die Kriminalpolizei bittet die Bevölkerung weiterhin um Hinweise. Es geht um die Nacht von Sonntag auf Montag, 6. Oktober. Wer gegen 00:30 Uhr im Bereich Thiergarten bei Altenthann verdächtige Personen, Fahrzeuge oder andere ungewöhnliche Beobachtungen gemacht habe, werde gebeten, sich zu melden. Für Hinweise stünden die Telefonnummer 0941/506-2888 oder jede andere Polizeidienststelle zur Verfügung. Die Polizei gibt zu bedenken:
„Auch scheinbar geringe oder zunächst unbedeutend wirkende Hinweise können für die weiteren Ermittlungen von großer Bedeutung sein.“






















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