Messerstiche: SPD-Bürgermeisterin lebensgefährlich verletzt – Adoptivsohn abgeführt

Großer Polizeieinsatz: In Herdecke hat es einen Angriff auf die neu gewählte Bürgermeisterin Iris Stalzer (SPD) gegeben. Die Polizei geht mittlerweile von einem familiären Tathintergrund aus. Der Adoptivsohn wurde im Polizeiwagen weggefahren – in Handschellen.
Großer Polizei- und Rettungseinsatz läuft.
In Herdecke läuft ein großer Polizei- und Rettungseinsatz.Foto: Alex Talash/dpa
Epoch Times7. Oktober 2025

Die neu gewählte Bürgermeisterin von Herdecke, Iris Stalzer (SPD), ist lebensgefährlich verletzt in ihrer Wohnung gefunden worden. Stalzer sei in ihrem Wohnhaus attackiert worden, erklärt die Polizei. Tatort sei das Haus der SPD-Politikerin gewesen. Stalzer schwebe weiterhin in Lebensgefahr.

Die Ermittler gehen von einem familiären Hintergrund aus. „Nach derzeitigem Stand der Erkenntnisse gibt es keine Hinweise auf eine politisch motivierte Tat“, teilten Polizei und Staatsanwaltschaft mit.

Die 57-Jährige sei mit lebensgefährlichen Verletzungen im Haus aufgefunden worden, so die zuständige Polizei in Hagen. Stalzer wurde mit einem Rettungshubschauber ins Krankenhaus gebracht. Eine Mordkommission nahm Ermittlungen auf.

Die minderjährigen Kinder der Kommunalpolitikerin befanden sich „im Rahmen der Klärung des weiteren Sachverhalts“ weiterhin bei der Polizei.

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Polizei nimmt Adoptivkinder mit – den Sohn in Handschellen

Nach Informationen des WDR wurden die beiden Adoptivkinder von Stalzer zur Spurensicherung von der Polizei mitgenommen. Der Adoptivsohn sei im Polizeiwagen weggefahren worden, ihm sollen im Auto Handschellen angelegt worden sein.

Wenig später sei auch die Adoptivtochter abgeführt worden, allerdings nicht in Handschellen. Auch die „Bild“ berichtete, dass der 15-Jährige in Handschellen mitgenommen worden sei.

Dem WDR zufolge soll es auch schon in der Vergangenheit Polizeieinsätze am Wohnort von Stalzer gegeben haben. Nach Informationen des „Spiegel“ gab es bereits im Sommer dieses Jahres einen Fall von häuslicher Gewalt gegen Stalzer, bei dem die 17-jährige Adoptivtochter ein Messer gegen die Lokalpolitikerin eingesetzt haben soll.

Bundeskanzler Merz reagiert entsetzt

SPD-Fraktionschef Matthias Miersch bestätigte, dass Stalzer niedergestochen wurde. „Wir sind in Gedanken bei ihr und wünschen ihr, dass sie diese furchtbare Tat übersteht, überlebt.“ SPD-Generalsekretär Tim Klüssendorf erklärte, die Nachricht aus Herdecke mache „uns tief betroffen“. „Wir bangen mit unserer Genossin und Bürgermeisterin und sind in Gedanken bei ihren Angehörigen.“

Bundeskanzler Friedrich Merz reagierte entsetzt auf den Messerangriff. „Uns erreicht eine Nachricht über eine abscheuliche Tat aus Herdecke. Sie muss jetzt schnell aufgeklärt werden“, schrieb Merz auf der Plattform X. „Wir bangen um das Leben der designierten Bürgermeisterin Iris Stalzer und hoffen auf vollständige Genesung. Meine Gedanken sind bei ihrer Familie und ihren Angehörigen.“

CDU-Fraktionschef Jens Spahn sagte in Berlin, er hoffe und bete, dass Stalzer die Attacke überlebe. Die Hintergründe des Angriffs müssten rasch aufgeklärt werden.

Die Herdecker Stadtverwaltung reagierte mit Entsetzen und Fassungslosigkeit auf die Attacke. „Ich wünsche Frau Stalzer von Herzen eine gute Genesung. Meine Gedanken sind bei ihr und ihrer Familie“, erklärte der Erste Beigeordnete Dennis Osberg.

Stalzer hatte am 28. September die Stichwahl als Bürgermeisterin in Herdecke gewonnen. Die außer von der SPD auch von den Grünen unterstützte Kommunalpolitikerin konnte sich in der im südöstlichen Ruhrgebiet liegenden Stadt mit 52,2 Prozent der Stimmen gegen den CDU-Bewerber durchsetzen.

Ihre Amtszeit beginnt laut Stadt offiziell am 1. November. Aktuell leitet der Beigeordnete Dennis Osberg die Verwaltung – Stalzers Vorgängerin Katja Strauss-Köster (CDU) war im Februar in den Bundestag gewählt worden.

Die offizielle Amtseinführung war am 4. November geplant. Stalzer ist Rechtsanwältin und saß bereits vor der Kommunalwahl im Herdecker Stadtrat. Sie hat laut ihrer Homepage zwei Kinder im Teenageralter. (dpa/dts/red)

 



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