Raketenschuss in Wohnung: Prozess gegen Influencer

Eine Feuerwerksrakete wurde in Berlin an Silvester durch ein offenes Fenster in ein Mehrfamilienhaus gefeuert. Ein arabischer Influencer lud davon ein Video auf Instagram hoch er wird dieser Tat beschuldigt. Er entchuldigte sich dafür auf der Plattform. Nun steht er vor Gericht.
Bei der Abstimmung über ein generelles Böllerverbot setzt sich ein Vorschlag der Basis durch. (Archivbild)
Ein arabischer Influencer soll eine Rakete in ein offenes Fenster geschossen haben. (Archivbild)Foto: Roland Weihrauch/dpa
Epoch Times2. April 2025

Ein Raketenschuss in der Silvesternacht hat Empörung ausgelöst – nun kommt ein Influencer in Berlin vor Gericht (heute 9:30 Uhr). Der 23-Jährige soll eine Feuerwerksrakete gezielt in eine Wohnung in Berlin-Neukölln geschossen und ein Video davon auf seinem Instagram-Account veröffentlicht haben.

Die Anklage wirft dem Mann aus dem Westjordanland versuchte schwere Brandstiftung, versuchte gefährliche Körperverletzung und Sachbeschädigung vor. Das Landgericht Berlin hat bislang insgesamt vier Prozesstage bis zum 16. April geplant. Erste Zeugen wollen die Richter bereits am ersten Verhandlungstag vernehmen.

Influencer am BER festgenommen

Der Angeklagte wurde am 4. Januar am Hauptstadtflughafen BER festgenommen, als er Deutschland verlassen wollte. Seitdem befindet sich der 23-Jährige wegen Fluchtgefahr in Untersuchungshaft. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft schweigt der Mann bislang zu den Vorwürfen.

Nach Angaben der Staatsanwaltschaft landete die Feuerwerksrakete damals in der Wohnung des Mehrfamilienhauses. Dabei wurden Bett und Tapete im Schlafzimmer beschädigt. Der Wohnungsinhaber habe die brennenden Überreste der Rakete schnell aus dem Fenster geworfen und so ein Übergreifen des Feuers auf die Wohnung verhindert. Es wurde niemand verletzt.

Video von Aktion gelöscht

Die Aufnahme auf dem Instagram-Account des arabischen Influencers mit mehr als 310.000 Followern wurde laut Staatsanwaltschaft mehr als sechs Millionen Mal binnen kurzer Zeit aufgerufen.

Nach mehr als 36 Stunden war es jedoch gelöscht. Nutzer auf der Plattform X hatten den Mitschnitt jedoch weiterverbreitet. Viele Menschen verurteilen die Aktion. Der Influencer selbst veröffentlichte einen Beitrag, in dem er sich bei den Betroffenen entschuldigte.

Dem 23-Jährigen sei es bei der Tat vor allem darum gegangen, ein möglichst großes mediales Interesse auf sich zu ziehen, so der Vorwurf der Staatsanwaltschaft. Die Anklage geht davon aus, dass er dabei „rücksichtslos und aus Eigennutz“ die Gesundheit und das Eigentum anderer Menschen seinem eigenen Interesse unterordnete.

Durchsuchungen nach Silvesterstraftaten

Wie in den Vorjahren kam es zum Jahreswechsel in Berlin zu zahlreichen Vorfällen. Die Polizei registrierte nach eigenen Angaben mehr als 1.500 für Silvester typische Straftaten. Bei der Berliner Staatsanwaltschaft sind davon bislang 89 gelandet, wie ein Behördensprecher auf Anfrage mitteilte. Zu einem Großteil der Fälle ermittelt die Polizei noch.

Teils handelt es sich um aufwendige Recherchen. Zuletzt führten diese in der vergangenen Woche zu einer Razzia bei acht Verdächtigen im Alter von 20 bis 25 Jahren. Die Männer sollen die Explosion einer Kugelbombe in Berlin-Schöneberg verursacht haben.

Dabei wurden Autos und Häuserfassaden beschädigt, viele Fensterscheiben gingen zu Bruch. Fünf Menschen wurden durch umherfliegende Glassplitter verletzt, zwei erlitten Knalltraumata.

Im Fall der Explosion einer illegalen Kugelbombe in Berlin-Tegel, bei der ein siebenjähriger Junge lebensgefährlich wurde, ermittelte die Polizei einen 17-Jährigen als mutmaßlichen Täter. (dpa/red)



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