Sechs Stunden für Evakuierung: ICE-Passagiere bei Wien aus Tunnel gerettet

Die Bahnfahrt hatte gerade erst begonnen, als der ICE 90 „Donauwalzer“ der Deutschen Bahn in einem Tunnel bei Wien liegenblieb. Die Passagiere mussten sich stundenlang in Geduld üben. Seit Mitternacht ist die Strecke wieder befahrbar.
Das Problem sei der Zug gewesen, teilte ein Sprecher der österreichischen Bahnen ÖBB mit.
Das Problem sei der Zug gewesen, teilte ein Sprecher der österreichischen Bahnen ÖBB mit.Foto: Max Slovencik/APA/dpa
Epoch Times27. Juli 2025

Rund 400 Fahrgäste eines in einem Eisenbahntunnel bei Wien stehengebliebenen ICE haben am Samstag eine mehr als sechsstündige Evakuierungsaktion erleben müssen.

Wie die Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) mitteilten, blieb der von ihr betriebene ICE 90 „Donauwalzer“, der auf dem Weg von Wien nach Hamburg war, um 13:30 Uhr wegen einer Störung ohne Strom in dem Tunnel stehen. Der Zug war um 13:13 Uhr gestartet.

Da ein Abschleppen des Zuges technisch nicht möglich gewesen sei, sollten die Passagiere in dem Tunnel in einen bereitgestellten Ersatzzug umsteigen. Dabei hätten Rettungsorganisationen geholfen. Einige Fahrgäste hätten jedoch den Ersatzzug entgegen den Anordnungen des Personals „verlassen und sich im Tunnel vom Zug wegbewegt“, teilten die ÖBB mit. Daher habe aus Sicherheitsgründen erneut der Strom abgestellt werden müssen.

Später wurde beschlossen, die Passagiere nicht mit dem Ersatzzug aus dem Tunnel herauszubringen. Sie sollten statt dessen über Notausstiege herausgeführt werden, zitierte die österreichische Nachrichtenagentur APA einen Sprecher der Wiener Feuerwehr. Um kurz vor 20:00 Uhr waren die Evakuierungsmaßnahmen demnach schließlich abgeschlossen.

Zugticket-Preis wird erstattet

Die rund 400 Zugfahrgäste können nach der Panne mit Kulanz rechnen. „Wir möchten uns für die Geduld bedanken und mitteilen, dass mindestens die Kosten des Zugtickets zu 100 Prozent erstattet werden“, sagte der Sprecher der österreichischen Bahnen (ÖBB), Klaus Baumgartner.

Die Panne passierte zwar mit einem ICE der Deutschen Bahn, doch waren die ÖBB auf der Strecke in Österreich Betreiber. Nach den Fahrgastrechten stünde den Betroffenen eine Erstattung von 50 Prozent des Preises zu. Wer sich wegen einer nötigen Übernachtung an die ÖBB wandte, habe einen Hotel-Gutschein bekommen, sagte der Sprecher.

Teilweise stockdunkel und ohne Klimaanlage

APA verwies auf Medienberichte, wonach es wegen des Stromausfalls in dem Zug teilweise stockdunkel gewesen sei. Zudem habe die Klimaanlage nicht funktioniert. Zwei Fahrgäste mussten laut APA ambulant versorgt werden.

Nachdem die Fahrgäste evakuiert worden waren, wurde laut ÖBB der Tunnel auf Personen abgesucht. Erst kurz nach Mitternacht erklärte das Unternehmen, die Strecke sei wieder ohne Einschränkungen befahrbar. Bis dahin sorgte die Tunnelsperrung für erhebliche Verspätungen im Fernverkehr.

ICE zunächst nach Wien geschleppt

Zur Ursache der Panne konnte die Deutsche Bahn nach eigenen Angaben keine Aussage machen. Auch weitere Details werde es erst im Laufe der Woche geben. Auf der Strecke Hamburg-Wien sei betrieblich wieder alles in Ordnung. Ein Zug Wien-Hamburg fahre auch wieder.

Der Zug werde in den kommenden Tagen nach Deutschland gebracht, so Baumgartner. Ursache war nach ÖBB-Angaben eine Panne an dem ICE. Der Stromabnehmer habe nicht funktioniert.

Der Tunnel bei Hadersdorf westlich von Wien liegt unter einem Wohngebiet. Die Passagiere seien mit Bussen und Regionalzügen nach Wien und St. Pölten gebracht worden. Verletzt wurde niemand. (afp/dpa/red)



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