„Viel Glück gehabt“ – Verletzte bei Einsturz von Rewe-Supermarktdach

Teile eines Supermarktdachs sind im Süden von Baden-Württemberg eingestürzt – dabei sind drei Menschen verletzt worden. In den Fokus könnte eine kürzlich erfolgte Renovierung rücken. Etwa zwei Dutzend Menschen waren in dem Supermarkt, als binnen Sekunden Teile der Decke herunterkamen.
Die Luftaufnahme einer Drohne der Feuerwehr zeigt das teilweise eingestürzte Dach eines Supermarktes.
Die Luftaufnahme einer Drohne der Feuerwehr zeigt das teilweise eingestürzte Dach eines Supermarktes.Foto: Freiwillige Feuerwehr Lauchringen/dpa
Epoch Times7. September 2025

Es muss laut gekracht haben, als die tonnenschweren Holzbalken des Supermarktdachs hinunterstürzen. Sie hängen über den Kassen, wo Kunden am Samstagnachmittag wenige Augenblicke zuvor ihre Einkäufe bezahlt haben. Der Vorfall passierte in Lauchigen, nahe der Stadt Waldshut-Tiengen an der Schweizer Grenze.

Dabei sind einige Menschen verletzt worden. Am Sonntag korrigierte die Polizei die Zahl der Verletzten auf drei: Drei Frauen erlitten Verletzungen, eine davon schwere. Sie sei noch im Krankenhaus.

Bei den verletzten Frauen handle es sich um Kunden des Marktes. Die Opfer seien 20, 52 und 57 Jahre alt, teilte die Polizei mit. Zunächst war von vier Verletzten die Rede.

Rewe unterstützt die Behörden

Die Rewe Group sprach den Verletzten und allen Menschen, die sich zum Zeitpunkt des Unglücks im Markt befanden ihre Anteilnahme aus.

„Wir denken in diesen Stunden besonders an sie. Die Sicherheit unserer Kundinnen, Kunden und Mitarbeitenden hat für uns oberste Priorität. Wir unterstützen die zuständigen Behörden und Einsatzkräfte vollumfänglich bei der Aufklärung des Vorfalls“, hieß es in einer Mitteilung des Unternehmens. Weitere Informationen würden folgen, sobald belastbare Erkenntnisse vorliegen.

„Das hätte viel schlimmer ausgehen können“

Durch den Teileinsturz des Satteldaches kam es zu erheblichen Schäden an dem Gebäude. Es sei einsturzgefährdet. Teile des Marktes stünden unter Wasser. Die Gas-, Wasser- und Stromversorgung wurde gekappt. Eine Schadenshöhe kann laut Polizei noch nicht beziffert werden.

Die tonnenschwere Dachkonstruktion hängt über den Kassen.

Die tonnenschwere Dachkonstruktion hängt über den Kassen. Foto: Freiwillige Feuerwehr Lauchringen/dpa

„Innerhalb von drei Sekunden sackte das Dach ab“, sagt der stellvertretende Kommandant der Feuerwehr Lauchringen, Mike König, unter Berufung auf Kunden, die in dem Supermarkt waren.

Seine Kollegen evakuieren den Markt ganz in der Nähe der Stadt Waldshut-Tiengen. In dem Geschäft waren nach Angaben der Polizei 26 Menschen. Mit Wärmebildkameras suchen die Einsatzkräfte unter den Trümmern nach Verletzten.

„Das hätte viel schlimmer ausgehen können“, resümiert König. „Wir haben Glück gehabt, dass so wenig im Markt los war und dass so wenige Leute an der Kasse anstanden.“

Feuerwehrfahrzeuge stehen vor dem Supermarkt.

Feuerwehrfahrzeuge stehen vor dem Supermarkt. Foto: Florian Förster/dpa

Feuerwehr, Rettungsdienst, Polizei und Technisches Hilfswerk rücken zu einem größeren Einsatz aus. Auch ein Rettungshubschrauber fliegt die Gemeinde an – musste aber keinen in eine Klinik transportieren, wie König bilanziert. Rund 50 Feuerwehrleute sind bis in den Samstagabend hinein im Einsatz.

Supermarkt wurde erst kürzlich renoviert

Nach Angaben von Polizei und Feuerwehr war der Rewe-Markt in den vergangenen Wochen renoviert und Mitte August wiedereröffnet worden.

Welche Bauarbeiten dabei genau durchgeführt wurden und ob auch an dem Dach gearbeitet wurde, blieb vorerst unklar.

Vom Korb einer Drehleiter heraus kontrolliert ein Feuerwehrmann den eingestürzten Dachbereich.

Vom Korb einer Drehleiter heraus kontrolliert ein Feuerwehrmann den eingestürzten Dachbereich. Foto: Freiwillige Feuerwehr Lauchringen/dpa

Vermutlich wird von den Ermittlern nun ein Sachverständiger eingesetzt, der den Grund für den Einsturz herausfinden soll. Die Polizei beschlagnahmte noch am Abend das Gebäude und sperrte es weiträumig ab.

Zuvor drehte die Feuerwehr Strom, Wasser und Gas ab. Auch die Solaranlage auf dem Dach musste stromlos gestellt werden, damit von ihr keine Gefahr mehr ausgeht.

Die freiwilligen Feuerwehrleute gehen bei einer ersten Schätzung von einem Millionenschaden allein am Gebäude aus. Die Waren – und besonders die gekühlten und gefrorenen – werden verderben. (dpa/red)



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