Zwei Bombenentschärfungen in Berlin – Evakuierungen

Immer wieder findet sich in der Hauptstadt noch Munition aus dem Zweiten Weltkrieg. Nun sind Menschen in zwei Gebieten von Evakuierungen betroffen – auch in dem bei Touristen beliebten Bezirk Mitte.
Tausende Menschen in Berlin-Mitte haben am späten Abend ihre Wohnungen wegen eines Kriegsmunitions-Funds in der Spree verlassen müssen.
Tausende Menschen in Berlin-Mitte haben am späten Abend ihre Wohnungen wegen eines Kriegsmunitions-Funds in der Spree verlassen müssen.Foto: Michael Ukas/dpa
Epoch Times19. September 2025

In Berlin sollen heute gleich zwei Weltkriegsbomben entschärft werden. Am Morgen wollen Spezialisten zunächst einen Blindgänger im Bezirk Mitte unschädlich machen. Er war in der Spree nahe der auch bei Touristen beliebten Fischerinsel entdeckt worden.

Rund 10.000 Menschen mussten nach Angaben der Polizei ihre Wohnungen verlassen. Wegen einer zweiten anstehenden Bombenentschärfung müssen zudem rund 12.400 Menschen in Spandau raus aus den Häusern.

Blindgänger in der Spree

In Mitte richtete die Polizei am späten Donnerstagabend einen Sperrkreis von rund 500 Metern rund um den Fundort ein, weil der Bildgänger vor Ort entschärft werden soll. „Die Evakuierung ist seit 5:00 Uhr abgeschlossen“, sagte ein Polizeisprecher am Morgen.

Später wurde die Bombe als ungefährlich eingestuft. „Wir können Entwarnung geben“, sagte ein Sprecher der Berliner Polizei.

„Es besteht keine Gefahr mehr. Die Bombe muss nicht entschärft werden.“ Sie soll aus der Spree geholt und dann fachgerecht entsorgt werden. „Die Brandbombe wurde bei der Begutachtung als ungefährlich eingestuft“, sagte der Sprecher.  Taucher hatten die Bombe am frühen Morgen in Augenschein genommen.

Die Fischerinsel gehörte einst zum ältesten Teil der mittelalterlichen Stadt Cölln. Das Stadtviertel im südlichen Teil der Spreeinsel in Mitte wird von vielen Touristen aufgesucht. Von dem Sperrkreis waren auch Botschaften sowie Gebäude der Senatsverwaltung betroffen. Wegen des Einsatzes wurden auch Straßen gesperrt, die U-Bahnlinie 2 (Pankow-Ruhleben) war unterbrochen.

Der Blindgänger war bei Bauarbeiten an der Mühlendammschleuse an der Fischerinsel entdeckt worden. Der Schiffsverkehr auf der Spree wurde daraufhin unterbrochen.

Weitere Entschärfung in Spandau geplant

In Spandau soll um 8:00 Uhr rund um den Fundort einer 100-Kilo-Weltkriegsbombe ein Sperrbereich eingerichtet werden. Auch ein Teil der Havel wird gesperrt. In einer Turnhalle wurde eine Notunterkunft für Menschen eingerichtet, die nicht bei Verwandten oder Bekannten unterkommt.

Im Sperrkreis befinden sich unter anderem ein Krankenhaus, eine Pflegeeinrichtung, eine Grundschule und zwei Kitas, wie die Polizei mitteilte.

Nach Angaben des Krankenhauskonzerns Vivantes wird das Klinikum aber nicht evakuiert. Die Patientenversorgung gehe uneingeschränkt weiter, sagte ein Sprecher auf Anfrage. Allerdings könne die Rettungsstelle in der Zeit nicht angefahren werden, und Patienten könnten keine Besucher empfangen.

In der betroffenen Pflegeeinrichtung ist laut Polizei der Betrieb ebenfalls nicht eingeschränkt, allerdings kann man dort – wie in der Klinik – nicht mehr hinein oder hinaus.

Blindgänger wurde vor zwei Tagen gefunden

Der russische Blindgänger in Spandau war bei Bauarbeiten am Mittwochmorgen gefunden worden. Da von der Bombe keine unmittelbare Gefahr ausging, entschied die Polizei, die Entschärfung erst jetzt durchzuführen. Der Fundort wurde abgesperrt und laut Polizei von Einsatzkräften rund um die Uhr bewacht.

Die Evakuierung in Spandau gehört zu den größten in der Hauptstadt wegen einer Bombenentschärfung. Zuletzt mussten im Juli 2023 in Marzahn etwa 15.000 Menschen wegen der Entschärfung einer 500 Kilogramm schweren Weltkriegsbombe ihre Wohnungen verlassen.

Im Dezember 2021 waren wegen einer 250 Kilogramm schweren Fliegerbombe ebenso viele Menschen in Gesundbrunnen von solchen Sicherheitsmaßnahmen betroffen. (dpa/red)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion