Britischer Dramatiker Tom Stoppard gestorben

Vom Flüchtlingskind zum hochdekorierten Dramatiker: Der Oscar-Preisträger legte eine erstaunliche Karriere hin. Nun ist Tom Stoppard im Alter von 88 Jahren gestorben.
Für „Shakespeare In Love“ räumte Tom Stoppard einen Oscar ab.
Foto: Fernando Alvarado/EFE/dpa
Epoch Times29. November 2025

Tom Stoppard ist tot. Der britische Dramatiker und Oscar-Preisträger ist im Alter von 88 Jahren in seinem Zuhause in der englischen Grafschaft Dorset im Kreise seiner Familie gestorben, wie die Nachrichtenagentur PA unter Berufung auf seine Agentur United Agents berichtete, die ein Statement auf ihrer Webseite veröffentlichte.

„Er wird in Erinnerung bleiben für seine Werke, für deren Brillanz und Menschlichkeit, für seinen Witz, seine Respektlosigkeit, seine Großzügigkeit und seine tiefe Liebe zur englischen Sprache“, erklärte die Agentur. „Es war eine Ehre, mit Tom zusammenzuarbeiten und ihn zu kennen.“

Vom Flüchtlingskind zum Oscar-Preisträger

Geboren wurde Stoppard 1937 als Sohn eines jüdischen Arztes im heute tschechischen Zlín. Zu Beginn des Zweiten Weltkriegs floh die Familie nach Asien und zog nach dem Tod des Vaters und der Wiederheirat der Mutter nach Großbritannien. Nach der Schule arbeitete Stoppard zunächst als Lokaljournalist.

1967 stellte er sein bekanntestes Bühnenwerk „Rosenkranz und Güldenstern sind tot“ vor. Das Drama über die beiden Freunde Hamlets aus William Shakespeares berühmter Tragödie erhielt im Jahr darauf den Tony-Award als bestes Theaterstück.

Eine Auszeichnung, die er auch für seine Werke „Travesties“, „The Real Thing“ und für „The Coast of Utopia“ erhalten sollte. Insgesamt wurde Stoppard sieben Mal für einen Tony-Award nominiert.

Ein Highlight seiner Karriere war jedoch der Oscar-Gewinn: 1999 erhielt er zusammen mit Marc Norman den Oscar für das Drehbuch „Shakespeare In Love“ mit Gwyneth Paltrow.

Für Film und Fernsehen adaptierte er oft bekannte Romane wie „Enigma“ (2001) und „Anna Karenina“ (2012). 2014 schrieb er das Skript für den Kinostreifen „Tulpenfieber“, das auf dem gleichnamigen Roman von Deborah Moggach basiert.

Stoppard verbesserte Hollywood-Drehbücher

Er wurde außerdem gerne von Hollywood angeheuert, um Drehbücher zu verbessern, darunter „Sleepy Hollow“ und „Indiana Jones und der letzte Kreuzzug“. 1997 wurde er für seine Verdienste im Bereich der Literatur der Nachrichtenagentur PA zufolge sogar von der verstorbenen Queen Elizabeth II. zum Ritter geschlagen.

Der berühmte Dramatiker hinterlässt vier Söhne, darunter den Schauspieler Ed Stoppard, und seine dritte Frau Sabrina Guinness. (dpa/red)



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