„Deutschland ist nicht mehr sicher“ – Bundespolizist packt aus

Der 34 Jahre alte Bundespolizist Manuel Ostermann schreibt ein Buch und wird damit über Nacht zum Bestsellerautor. Warum? Er packt als Insider ein Thema an, das alle Menschen in Deutschland bewegt, von der Politik aber bestritten wird: Die innere Sicherheit ist nicht mehr gewährleistet. Ostermann plädiert für eine innenpolitische Kehrtwende.
Titelbild
Der erste stellvertretende Bundesvorsitzende der Bundespolizeigewerkschaft Manuel Ostermann im EpochTV-Studio in Berlin im September 2025.Foto: Epoch Times
Von 15. September 2025

„Ich bin stolz auf die aufgeklärte und moderne Polizei in Deutschland und wünsche mir, dass sie endlich die Wertschätzung erhält, die sie verdient“, schreibt Ulf Poschardt, der Journalist und „WELT“-Herausgeber, in seinem Vorwort zu dem Buch von Manuel Ostermann „Deutschland ist nicht mehr sicher“.

Auf Sparflamme

Doch so modern ist die Polizei in Deutschland gar nicht, wie der Bundespolizist und Gewerkschaftsvertreter der Polizei, Ostermann, in seinem Buch schreibt. „Schwarzer Schimmel an den Wänden und an der Decke. Eine Mausefalle unter dem Schreibtisch. Ranziger Bodenbelag. In der Toilette tropft Wasser aus einem Durchlauferhitzer in einen Plastikeimer“, berichtet er über eine Polizeiwache im nordrhein-westfälischen Hagen. Hinzu kämen auf den Dienststellen bauliche Mängel, hygienische Defizite, Platzmangel und Gesundheitsrisiken, veraltete Technik und „vorsintflutliche Vorgangsbearbeitungen“.

Das Problem sei seit Jahren bekannt. Im Ausland zeige sich die deutsche Politik „gern sehr großzügig, Steuergelder in Milliardenhöhe werden in Projekte verpulvert“, kritisiert Ostermann. Aber die Polizei werde „nahezu kaputtgespart“. Deshalb plädiert er dafür: „In Zeiten, wo terroristische Bedrohungslagen und ausufernde Gewalt zum Alltag“ gehören würden, sei es „von entscheidender Bedeutung“, die Ausstattung sowie die strukturellen Prozesse der Polizei anzupassen und sie entsprechend auszustatten.

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Die Bedrohungslage

Nicht nur rechts- und linksextremistische Radikale seien eine Bedrohung für das Land. „Seit einigen Jahren gehören auch religiös, genauer gesagt islamistisch motivierte Straftaten und Anschläge mehr oder weniger zu unserem Alltag“, weiß der Polizist zu berichten. Und er kritisiert: Diese Taten würden immer häufiger verübt, so oft, dass man weder als Bürger noch als Politiker hinterherkomme, sie zu verarbeiten. Ostermann: „Die Politik hechelt scheinbar hinterher, zerrissen zwischen oder blockiert von antagonistischen Standpunkten.“

Seiner Meinung nach habe der „islamistische Terrorismus Deutschland zunehmend im Griff“. Volksfeste und Weihnachtsmärkte „gehören bald zu abgeschotteten Hochsicherheitsbereichen – wenn sie überhaupt noch stattfinden“, mutmaßt Ostermann.

Die Einschnitte in das öffentliche Leben, wie es bisher bekannt gewesen sei, würden tiefer. Und er beklagt: „Viel zu lange hat die Regierung dieses Problem ignoriert, kleingeredet, ausgeklammert oder gar ihre brutalen und explosiven Dimensionen verschwiegen.“ Zu ergänzen sei: Seit Jahren geben zahlreiche Regierungen weltweit den Hinweis für Reisen ihrer Bürger nach Deutschland heraus, öffentliche Plätze zu meiden.

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79 Gewaltdelikte mit Messer pro Tag

Doch auch zu den zahlreichen herkömmlichen Kriminaldelikten lässt sich der Autor aus: Gewalttaten an Bahnhöfen seien „explodiert“. Gleiches gelte für Sexualdelikte, Drogenverstöße, Nutzung illegaler Waffen. Besonders „Messerangriffe“ würden aufgrund ihrer „exorbitanten Zunahme“ seit Anfang 2020 in der Kriminalitätsstatistik separat erfasst.

Deshalb wisse man, dass es im Jahr 2023 insgesamt 8.951 Messerangriffe gegeben habe, das seien durchschnittlich fast 24 Delikte am Tag. Im Jahr 2024 sei diese Zahl drastisch nach oben geschnellt: auf 29.014 Messerangriffe, also 79 pro Tag, weiß Ostermann zu berichten. Und sagt: „Diese Zahlen sind eine Schande für Deutschland.“

„Der Polizei sind die Hände gebunden“

Des Weiteren verweist der Autor darauf, „dass es in Deutschland schon Gegenden gibt“, in denen sich „anarchische Zustände“ anbahnen würden. „Ich denke hier zum Beispiel an das Kottbusser Tor und den Görlitzer Park in Berlin“, merkt Ostermann an. Ähnliches gelte für Gegenden im Ruhrgebiet und noch anderen Orten Deutschlands, „wo arabische Großfamilien und syrische Clans die Führung und Macht übernommen“ hätten, „wo mittlerweile immer mehr Menschen auf offener Straße in Selbstjustiz zur Strecke gebracht werden, wo Waffen-, Drogen- und Menschenhandel zur Tagesordnung gehören […] und wohin sich kein Deutscher mehr traut“.

Man lese immer wieder lapidar, dass die Polizei diese Hotspots aufgegeben habe. „Das ist falsch!“, nimmt der Autor die Polizei in Schutz. Vielmehr tue die Polizei „nur das, was die Politik ihr zu tun vorgibt“. Dann seien der Polizei die Hände gebunden.

Deshalb „versinkt“ nach Ansicht Ostermanns „Deutschland immer mehr in der Unkontrollierbarkeit“ und werde damit „von Tag zu Tag unsicherer“.

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Schulhöfe und Freibäder

Detailliert und kenntnisreich geht der Autor auch auf weitere Tatorte ein, etwa Schulhöfe. Er bemängelt, dass es an Erzieherinnen in Kitas mangele, dass Lehrer, Psychologen und Betreuer fehlten, um der Verrohung und der steigenden Jugendkriminalität Herr zu werden.

Immer soll es die Polizei richten. Sie soll in den Schulen Präsenz zeigen und „neuerdings sämtliche Freibäder sichern“. Allein im Jahr 2023 hätten im Vergleich zum Vorjahr die Gewaltdelikte an Schulen, darunter auch Messerangriffe, mit 27.500 Taten um 27 Prozent gegenüber dem Vorjahr zugenommen. Allein in Berlin gebe es an jedem Schultag im Durchschnitt fünf Polizeieinsätze. Ostermann: „Hier stimmt doch etwas nicht.“

Trotz seiner heftigen Kritik an den politischen Verantwortlichen kommt der Polizist am Ende zu einem gemäßigten Fazit: „Im Großen und Ganzen“ sei „die Lage noch nicht ganz gekippt“. Er führt zwei Gründe für seine Einschätzung an: Erstens gebe es klare rechtsstaatliche Vorgaben, die das Leben regeln. Und zweitens gebe es die Polizei. In vielerlei Hinsicht sorge sie „fast unbeachtet“ für Ordnung und Sicherheit. „Ohne Sicherheit keine Freiheit und ohne Freiheit keine Demokratie“, lautet das Schlussplädoyer des Polizisten und Gewerkschaftlers Manuel Ostermann.

Was Buschkowsky durfte, sollte auch für Ostermann gelten

Wer so scharfzüngig argumentiert wie Ostermann erfährt viel Kritik, in erster Linie von politischen Gegnern, die versuchen, in sogenannten Faktenchecks seine Aussagen zu widerlegen. Manche seiner Meinungsäußerungen mögen sicherlich Geschmacksache sein. Doch dort, wo Ostermann Zahlen und Fakten – zumeist aus der Polizei- und Kriminalitätsstatistik – nennt, bleibt er unangreifbar.

Und viele Missstände, die er im Zusammenhang mit gescheiterter Integration von Migranten aus dem arabischen Raum anspricht, hat bereits das einstige SPD-Urgestein Heinz Buschkowsky insgesamt fast 16 Jahre Bürgermeister des Berliner Bezirks Neukölln, im Jahr 2009 scharf kritisiert. Schon Buschkowsky prangerte „Zwangsheiraten“, „Ehrenmorden“ und Clankriminalität unter muslimischen Zugewanderten an. Für ihn war damals bereits „Multikulti gescheitert“. Als er für seine angeblich polternde Wortwahl kritisiert wurde, nannte der SPD-Politiker, solche verbalen Zuspitzungen „Grenzverletzungen“, die „ein zulässiges Mittel in der Politik“ seien.

Was man dem damals gestandenen Berliner SPD-Bezirksbürgermeister letztlich als authentisch zugestand, sollte auch für den jungen Bundespolizisten Ostermann gelten dürfen. Und letztlich kann sich jeder Leser unaufgeregt bei der Lektüre des Buches selbst eine Meinung bilden. Eines steht fest: Ostermann hat der deutschen Polizei eine Stimme gegeben, die andernfalls nicht mit jener Aufmerksamkeit wahrgenommen werden würde, wie sie dem Bestsellerbuch nun zuteilwird.

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Das Buch:

Manuel Ostermann: „Deutschland ist nicht mehr sicher: Wie unsere Polizei zwischen Politik und Straße aufgerieben wird“, 256 Seiten, geb. Ausgabe, 22,-€, erschienen am 17. Juni 2025 im Deutschen Wirtschaftsbuch Verlag, Neuburg an der Kammel, ISBN-13 ‏978-3690660365

Hier im Epoch Times Shop erhältlich.

Dieser Beitrag stellt ausschließlich die Meinung des Verfassers oder des Interviewpartners dar. Er muss nicht zwangsläufig die Sichtweise der Epoch Times Deutschland wiedergeben.



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