Eric Trump über neue Wege für die USA

Eric Trump teilt seine Vision für die wirtschaftliche und gesellschaftliche Zukunft der USA mit der Epoch Times.
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Eric Trump im Gespräch mit Jan Jekielek, Epoch Times.Foto: Epoch Times
Von 18. Juli 2025

Eric Trump ist Vizepräsident des Familienunternehmens Trump Organization LLC. Er ist zudem das jüngste Kind aus der ersten Ehe des amerikanischen Präsidenten Donald Trump. Bei Wahlkampfauftritten hat er seinen Vater öfter unterstützt.

Jan Jekielek sprach als Gastgeber der Epoch-Times-Sendung „American Thought Leaders“ mit Eric Trump über seine Vision, die amerikanische Industrie wiederzubeleben, und über den Aufbau alternativer Finanzsysteme und Medien, in denen Menschen nicht einfach „gecancelt“ werden können.

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Schon lange bin ich davon überzeugt, dass die US-Industrie nicht nur für den Erfolg der USA, sondern für die gesamte freie Welt von zentraler Bedeutung ist. Können Sie mir etwas über Ihre Vision für die Wiederbelebung der US-Industrie erzählen?

Ich bin mir nicht sicher, ob ich vor 2016 eine Vision hatte. Aber mittlerweile hat unsere ganze Familie eine große Vision. Ich habe unzählige Wahlkampfreden in stillgelegten Fabriken gehalten, die mit Maschendrahtzäunen umgeben und ohne Beleuchtung waren und in denen der Strom abgeschaltet war.

Es waren die prächtigsten Gebäude, die man sich vorstellen kann. Sie bildeten einst das Rückgrat der amerikanischen Industrie, die größten Stahlwerke und Gießereien, diese unglaublichen Backsteingebäude. Wir haben es zugelassen, dass unsere ganze Produktion ins Ausland verlagert wurde. Das ist nicht in Ordnung.

Wir können hier in den USA die besten Produkte der Welt herstellen. Also sollten wir das auch tun. Ich meine nicht die Dinge, die weltweit in Billigläden verkauft werden, sondern Produkte, die wir besser als alle anderen herstellen können.

Wir können es besser machen. Wir sind innovativer. Wir sind bessere Unternehmer. Wir sollten die Produktion wieder in die USA zurückholen. Das ist der zentrale Ansatz meines Vaters.

Eine kurze Anekdote: Gestern war ich zu Besuch in einer Ford-Fabrik. Ich stand buchstäblich am Montageband. Alle 57 Sekunden kam ein weiterer F-150 aus der Fertigungsstraße des Werks. Diese fleißigen US-Amerikaner stellen die besten Produkte für die besten Unternehmen der Automobilindustrie her. Mir fällt dazu nur ein, dass die USA es besser können als China. Die USA können es besser als Asien. Die USA können es besser als all die anderen Länder.

Ich spreche nicht von Billigprodukten, sondern von Dingen, die für uns wichtig sind: von Hightechprodukten und Produkten, die für die nationale Sicherheit und die Gesundheit unverzichtbar sind.

Wir sollten wieder in diesem Land produzieren, aber wir sollten uns auch in eine Lage versetzen, in der wir tatsächlich einen Wettbewerbsvorteil haben. Als wir mehr Steuern gezahlt haben, die strengsten Umweltschutzgesetze der Welt hatten und alle zwei Tage zehn neue Vorschriften erließen, die die Rentabilität und Produktivität unserer Unternehmen zerstörten, konnte das nicht funktionieren, oder?

Unter meinem Vater wird all das gerade rückgängig gemacht. Die Steuern sinken. Die Zinssätze sinken. Die Vorschriften werden natürlich auch zurückgefahren. Da die Bürokratie abgebaut wird, können Fabriken jetzt viel schneller gebaut werden.

Das gibt US-amerikanischen Unternehmen tatsächlich wieder eine Chance, wozu auch die Zölle beitragen, die einen großen Unterschied gemacht haben und es den USA ermöglichen, wieder einen Vorteil zu haben und gleiche Wettbewerbsbedingungen gegenüber dem Rest der Welt zu schaffen.

Was kann man tun, um Menschen wieder zu motivieren, ein Handwerk zu lernen?

Ironisch gesagt glaube ich, dass die woke Cancel-Culture in vielen Institutionen bereits sehr gut dazu beiträgt. Ich bin mir nicht sicher, ob sich das toppen lässt. Es gibt so viele Menschen, mich eingeschlossen, die nach einer Hochschule für ihre Kinder suchen und sich fragen, ob das nicht reine Zeit- und Geldverschwendung ist.

Ich bin mir nicht sicher, ob ich im College wirklich viel Neues gelernt habe. Ich glaube, man erwirbt soziale Kompetenzen. Weiß ich [aber] noch, was eine multilineare Abbildung ist? Nein, natürlich nicht. Viele meiner Kommilitonen können keine Hypothek und keine Autokreditrate ausrechnen. So viele wichtige Fähigkeiten für das Leben werden nicht vermittelt. Und das ist zutiefst bedrückend.

Ich war immerhin auf einer Wirtschaftshochschule. Aber denken Sie mal an eine Kunsthochschule, wo man so etwas wie Korbflechten lernt und dann 300.000 Dollar Schulden hat, denen man nie wieder entkommen kann.

Das gesamte System muss grundlegend reformiert werden. Toll, wenn man es sich leisten kann, Korbflechten zu studieren. Aber man hat buchstäblich Schulden für die nächsten 30 Jahre. Das ist nicht fair, wenn die Schule einem keine brauchbaren Fähigkeiten beibringt, sondern einen täuscht mit dem falschen Versprechen, einen auf eine tolle Karriere vorzubereiten.

Irgendwann muss man seine Prioritäten neu setzen. Es geht um echte Fähigkeiten, die wichtig sind, die man zu Geld machen kann und die der Gesellschaft nützen. Ich denke, das Hochschulsystem in diesem Land versagt bei dieser Aufgabe kläglich.

Das führt dazu, dass sich viele Menschen aus allen politischen Lagern fragen: „Wie kann es sein, dass mein Kind als jüdischer Student nicht über den Campus der Columbia University laufen kann, ohne zusammengeschlagen zu werden? Wenn sie dann ihren Abschluss machen, sind sie verschuldet und haben eigentlich nichts wirklich gelernt. Will ich wirklich, dass mein Kind in so ein Umfeld kommt?“

Ich glaube, wir erleben gerade eine Art Paradigmenwechsel, bei dem die Ivy-League-Universitäten möglicherweise an Einfluss verlieren. Bestimmte Hochschulen wie die Liberty University, die genau das Gegenteil davon vertreten und gegen den Strom schwimmen, sind sehr erfolgreich. Und viele Menschen verfolgen diesen neuen Ansatz. Warum sollte mein Sohn oder meine Tochter nicht lieber einen Abschluss als Elektriker oder Klempner machen?

Und dann investieren diese Eltern den Betrag, den sie sonst in eine schlechte Ausbildung investiert hätten, in einen dieser Bereiche. Zehn Jahre später verfügen sie über 15 Arbeitsfahrzeuge, mit denen sie unzählige Aufträge erledigen, und haben ein beeindruckendes Unternehmen aufgebaut, verdienen Millionen Dollar, und das ohne die Schulden, die über ihnen hängen.

Ich glaube, dass die Menschen den herkömmlichen Weg mehr denn je infrage stellen. Das heißt nicht, dass ich kein Befürworter der höheren Bildung bin. Das bin ich durchaus, aber nur wenn man tatsächlich etwas davon hat, im Gegensatz zu dem Unsinn und Mist, den diese Hochschulen derzeit verbreiten.

Bezüglich der Möglichkeit, Botschaften „herunterzuregeln“: Ich habe viel darüber nachgedacht, weil es zwei Seiten gibt: Einerseits kann man eine Botschaft verstärken, besonders wenn man viel Geld investiert und diverse Kanäle nutzt. Aber das ist weniger gefährlich als die Möglichkeit, eine Stimme einfach abzuschalten, sodass ein großer Teil der Bevölkerung diese alternative Sichtweise gar nicht mehr zu hören bekommt.

Ja, das ist ihnen auf die Füße gefallen. Hier ein verrücktes Beispiel: Wissen Sie, wie viele Zuschauer CNN derzeit zur Hauptsendezeit hat? Etwa 400.000. Das sind furchtbar niedrige Zahlen. Sie können die Statistiken nachschlagen. CNN ist am Columbus Circle im AOL-Time-Warner-Gebäude, in dem Tausende Mitarbeiter beschäftigt sind.

Das sind die schicksten Studios, die Sie je gesehen haben, mit den schönsten Aufzügen. Dann schaut man sich Joe Rogan an und stellt fest, dass er buchstäblich über ein iPhone sendet, oder? Es ist etwas ausgefeilter, aber nicht viel. Er hat ein kleines Studio, einen kleinen Betrieb und erreicht damit die ganze Welt. Was für eine großartige Leistung dieser Mann vollbracht hat! Er hat phänomenale Arbeit geleistet, und die ganze Welt hat zugeschaut.

Während des Wahlkampfs sind junge Leute aufgetaucht und haben buchstäblich mit einem iPhone gesendet. Ihre Ausrüstung ist ein Tausendstel von dem, was CNN hat. Dennoch wird ihre Botschaft so an die Massen verbreitet, wie es sich die Mainstream-Medien niemals vorstellen könnten.

Was die Kosten pro Zuschauer angeht, sind sie nur ein Tausendstel dessen, was die großen Sender ausgeben würden. Es hat einen gewaltigen Paradigmenwechsel in den Mainstream-Medien gegeben. Die Mainstream-Medien haben sich so entwickelt, dass sie komplett untergegangen sind.

Und dann gibt es all diese unabhängigen Stimmen, die nicht von der Unternehmenswelt kontrolliert werden, also nicht von einer der drei Familien, die hinter allen Medien stehen. Diese Stimmen gewinnen  an Zulauf, während die anderen abstürzen.

Man sollte immer vorsichtig mit unbeabsichtigten Folgen sein. Das Gesetz der unbeabsichtigten Folgen besagt, dass, als die Medien diese Stimmen „herunterregelten“, sie ihnen damit Macht gaben. Sie schufen solch einen Unmut gegen ihre eigenen Medien, dass die Leute ihnen den Rücken kehrten, was ein völlig neues Medienparadigma hervorbrachte.

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Die Medien sind derzeit so schwach wie nie zuvor. Die Menschen vertrauen ihnen nicht. Sie mögen sie nicht. Die Menschen wollen nichts von ihnen hören. Sie wollen Gegeninformationen. Wenn sie Mainstream-Medien verfolgen, rollen sie ehrlich gesagt meistens mit den Augen.

Und so hat es in gewisser Weise diese unverfälschte Ehrlichkeit in der Gesellschaft geschaffen. Mein Vater war der Hauptauslöser dafür. Aber es ist wirklich erstaunlich. Denken Sie noch einmal an diesen Begriff und die unbeabsichtigten Folgen des Handelns der Medien. Sie haben sich selbst derart diskreditiert, dass sie letztlich verschwinden werden.

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Aus dem Weißen Haus gab es kürzlich viele Initiativen rund um Kryptowährungen. Es gibt eine strategische Bitcoin-Reserve, einen Vorrat an digitalen Vermögenswerten. Es gab eine Arbeitsgruppe und eine Förderung von Stablecoins. Manche Leute sagen: „Hey, das sieht so aus, als würden die Trump-Jungs versuchen, das irgendwie für sich zu nutzen.“ Was antworten Sie auf so eine Kritik?

Meine Antwort ist einfach: Mein Vater und wir alle haben Kryptowährungen schon immer geliebt. Wir haben World Liberty Financial gegründet, als wir in einem Gerichtssaal saßen und laut den Mainstream-Medien keine Chance hatten. Das ist wirklich interessant. Denn mein Vater möchte das Beste für dieses Land erreichen, wissen Sie?

Wir müssen die digitale Revolution gewinnen, denn China ist mindestens so schnell wie wir, wenn nicht schneller. Wir werden sonst zurückbleiben. Diese Projekte wurden gestartet, bevor die Politik eingriff, als die „New York Times“ sagte, wir hätten quasi verloren. Aber wir glauben fest an die Zukunft des Finanzwesens. Das alte System muss aufgebrochen werden.

Vielen Dank für das Interview!

Dieser Beitrag stellt ausschließlich die Meinung des Verfassers oder des Interviewpartners dar. Er muss nicht zwangsläufig die Sichtweise der Epoch Times Deutschland wiedergeben.



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