„Freiheit für Palästina“-Transparent am Brandenburger Tor: Aktivisten festgenommen

Am Donnerstag haben Anti-Israel-Aktivisten das Brandenburger Tor in Berlin für einen Propagandaauftritt benutzt. Per Hebebühne gelangten sie auf das Dach des historischen Bauwerks und entrollten dort ein politisches Transparent. Die Polizei beendete die Störung in kurzer Zeit und leitete mehrere Ermittlungsverfahren ein.
Das Brandenburger Tor gehört zu den Sehenswürdigkeiten der deutschen Hauptstadt. (Archivbild)
Das Brandenburger Tor. (Archivbild)Foto: Jonathan Penschek/dpa
Von 14. November 2025

In Kürze:

  • Aktivisten gelangen per Hebebühne unerlaubt auf das Dach des Brandenburger Tors
  • Transparent „Nie wieder Völkermord – Freiheit für Palästina“ entrollt
  • Polizei beendet Aktion nach wenigen Minuten – mehrere Festnahmen
  • Ermittlungen wegen Hausfriedensbruch, Pyrotechnik und Verstößen gegen Versammlungsrecht

 

Am Donnerstag, 13. November, haben antiisraelische Aktivisten das Brandenburger Tor in Berlin für einen Propagandaauftritt missbraucht. Kurz nach 13 Uhr hatten drei Personen ohne Genehmigung eine Arbeits- und Hebebühne auf dem Platz des 18. März gesteuert. Mithilfe des Geräts ermöglichten sie drei weiteren Personen das Betreten des Dachs des denkmalgeschützten Bauwerks.

Der Sprecher der Berliner Polizei, Florian Nath, zufolge hatte die Aktion nur maximal 3 Minuten gedauert. Gegenüber der „BZ“ erläuterte der Sprecher, die Beteiligten nutzten „einen Winkel zur Anfahrt, bei der ihr Fahrzeug von den Säulen des Tors verdeckt“ gewesen sei. Die an der US-Botschaft eingesetzten Polizisten hätten das Fahrzeug deshalb nicht rechtzeitig entdecken können.

Höhenretter der Polizei am Brandenburger Tor im Einsatz

Die Personen auf dem Dach – zwei Männer und eine Frau – entrollten dort ein Transparent mit der Parole „Nie wieder Völkermord – Freiheit für Palästina“. Dazu riefen sie Parolen und präsentierten „Palästina“-Fahnen.

Nach Angaben eines Polizeisprechers waren Einsatzkräfte innerhalb von Minuten vor Ort, stoppten den sich bereits in die Höhe bewegenden Hebebühnenkorb mit den drei Aktivisten aber aus Sicherheitsgründen bewusst nicht mehr. Erst nachdem diese die Spitze des Bauwerks erreicht hatten, griff die Polizei geordnet ein.

[etd-related posts=“5301626″]

Polizeibeamte verschafften sich durch Einschlagen der Scheibe Zutritt zum Führerhaus. Drei Männer, die sich in dem Fahrzeug befanden, wurden in Gewahrsam genommen. Daraufhin gelang es geschulten Höhenrettern der Polizei, die auf dem Dach des Brandenburger Tors befindlichen drei Personen festzunehmen und gesichert herunterzuführen. Die Polizei Berlin dokumentierte den Einsatz auf X.

Ermittlungen unter anderem wegen Hausfriedensbruchs

In weiterer Folge stellten die Einsatzkräfte die Identitäten der Teilnehmer fest. Wie die Berliner Polizei ebenfalls mitteilt, erwarten die Beteiligten Ermittlungsverfahren unter anderem wegen des Verdachts des Hausfriedensbruchs und diverser Verstöße gegen das Versammlungsgesetz.

Außerdem nahmen die Beamten Anzeigen auf, die sich auf Verkehrsordnungswidrigkeiten beziehen. Auch ein möglicher Verstoß gegen Sprengstoffvorschriften wird untersucht. Die auf dem Dach befindlichen Aktivisten hatten während der Dauer der Aktion Pyrotechnik zum Einsatz gebracht.

[etd-related posts=“5264662″]

Während der Aktion waren auch Kräfte der Feuerwehr vor Ort, die Sprungkissen in Stellung gebracht hatten. Die Bundeswehr hatte ebenfalls einen Notarztwagen beigesteuert. Polizeisprecher Nath sprach von einer „sehr ernsten Situation“.

Im Einsatz waren insgesamt 75 Polizisten und Feuerwehrleute

Der Zentralrat der Juden in Deutschland reagierte. Zentralratspräsident Josef Schuster bezeichnete die Aktion als „eine unerträgliche Entgleisung“ und eine „Perversion der Geschichte“.

Brandenburger Tor im Visier radikaler Gruppen

Das Brandenburger Tor war in den vergangenen Jahren mehrfach zum Ziel politischer Propagandaaktionen geworden. Im Dezember 2024 hatten vier Personen aus der prokurdischen Szene ein Transparent gegen einen türkischen Militäreinsatz in Syrien entrollt.

Im August 2016 hatte die „Identitäre Bewegung“ das Brandenburger Tor besetzt und ein Transparent gegen die Flüchtlingspolitik der Regierung Angela Merkel entrollt.

Im September 2023 hatten Anhänger der „Letzten Generation“ die Säulen des Denkmals mit oranger Farbe besprüht. Im Dezember 2022 sägten Anhänger derselben Gruppe die Spitze des Weihnachtsbaums am Brandenburger Tor ab – auch mithilfe einer Hebebühne.



Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion