Gibt es Beweise für die Auferstehung Jesu von den Toten?

An Ostern, wenn Christen die „wahrhaftige“ Auferstehung Jesu von den Toten feiern, gibt es seit geraumer Zeit Medienbeiträge, die sich mit der Nachweisbarkeit der Existenz Jesu auseinandersetzen. Es wird angezweifelt, ob es den Prediger Jesus aus Nazareth wirklich gegeben hat, oder dass zumindest seine Auferstehung von den Toten am Ostersonntag eher eine Wunschvorstellung seiner Nachfolger sei. Was kann man als Christ solcherart Zweiflern entgegenhalten? Ein Kommentar.
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Ein Tuch verhüllt das Kreuz vor dem Altar in der St. Michael Kirche in München. In vielen Kirchen werden Darstellungen von Jesus in der Zeit vor Ostern verborgen.Foto:  Sven Hoppe/dpa
Von 17. April 2025

Der christliche Glaube wird in unserer Gesellschaft zunehmend als etwas Irrationales infrage gestellt. Es gibt sogar „Christen“, die die historische Existenz Jesu und seine Wiederbelebung nach der Hinrichtung am Kreuz anzweifeln, aber die Botschaften der Nächstenliebe des Predigers aus Galiläa gut finden. Doch der Glaube an die Auferstehung Jesu als Sohn Gottes, der 40 Tage nach Ostern endgültig in den Himmel zu seinem Gott-Vater zurückkehrte, ist die Kernbotschaft des Christentums. Deshalb ist das Osterfest für Christen wichtiger als Weihnachten.

Denn Jesus hat mit der Auferstehung nach christlichem Verständnis den Tod besiegt und weist den Gläubigen einen Weg zum ewigen Leben. Das heißt vereinfacht ausgedrückt: Während für Atheisten das Leben mit dem leiblichen Tod endet, haben Christen die Gewissheit, dass sie nach dem Tod ihren Körper verlassen und seelisch-geistlich in jenes Himmelreich gelangen, in dem Jesus und Gott-Vater auf sie warten. Dort, so der Glaube, würden die Christen in Freude und Liebe miteinander ewig weiterleben.

Ich möchte Sie mitnehmen auf meine Spurensuche, warum ich nicht nur glaube, sondern fest davon überzeugt bin, dass Jesus gelebt hat und von den Toten auferstanden ist.

Frauen am Grab

Über das Wirken Jesu wissen wir durch die vier Autoren in der Bibel. Sie werden Evangelisten genannt. Alle vier Evangelien berichten über Ostern vom leeren Grab. Aber in Details unterscheiden sie sich. Der Evangelist Matthäus (Mt 28,1-10), der seinen Bericht etwa um das Jahr 80 bis 90 n. Chr. erzählt, schreibt, dass „nach dem Sabbat [Samstag], beim Anbruch des ersten Tages der Woche“ Maria aus Magdala und „die andere Maria“ zum Grab gingen. Wer die „andere Maria“ war, erklärt der Evangelist Johannes (Joh 19,25) an anderer Stelle, am vorausgegangenen Karfreitag, an dem Jesus hingerichtet wurde: „Bei dem Kreuz Jesu standen seine Mutter und die Schwester seiner Mutter, Maria, die Frau des Klopas, und Maria von Magdala.“

Als die Frauen das Grab erreichten, geschah ein „gewaltiges Erdbeben, denn ein Engel des Herrn kam vom Himmel herab, trat an das Grab, wälzte den Stein weg und setzte sich darauf“, schreibt Matthäus weiter.

Vor dem Grab waren Wächter platziert, die die Aufgabe hatten, zu verhindern, dass die Anhänger Jesu seinen Leichnam entwenden würden. Bei der Erscheinung des Engels fielen sie laut Matthäus um „und waren wie tot“. Der Engel besänftigte die beiden Marias und sagte: „Fürchtet euch nicht! Ich weiß, ihr sucht Jesus, den Gekreuzigten. Er ist nicht hier; denn er ist auferstanden, wie er gesagt hat. Kommt her und seht euch den Ort an, wo er lag!“

Die Frauen machten sich daraufhin voller Furcht, aber auch mit großer Freude auf den Rückweg zu den Jüngern, um ihnen zu berichten. Und unterwegs begegneten sie Jesus außerdem höchstpersönlich. Dieser trug ihnen auf, sie sollten seinen „Brüdern“ sagen, er werde sich ihnen in Galiläa noch einmal zeigen.

Der Stein war zu groß

Was fällt auf? Die beiden Frauen hätten den riesigen Stein vor dem Grab niemals alleine beseitigen können. Auch die Wächter hätten sie bestimmt nicht passieren lassen. Alle irdischen Vorkehrungen gegen eine Entwendung des Leichnams waren getroffen worden. Und dennoch war Jesus nicht mehr da. Die Frauen konnten sich von dem leeren Grab überzeugen.

Auch Markus (Mk 16,1-8), der um 70 n. Chr. sein Evangelium verfasste, berichtet von Frauen auf dem Weg zum Grab. Er beschreibt drei Frauen, darunter Salome, die Mutter der Apostel Jakobus und Johannes. Apostel sind Anhänger, die Jesus besonders nahestanden und später den christlichen Glauben verkündeten. „Apostel“ heißt wörtlich „Gesandter“.

Bei ihrer Ankunft am Grab war der Stein schon weggewälzt. Als sie in die Grabhöhle traten, fanden auch sie einen Engel vor, der die gleichen Worte sprach wie bei Matthäus. „Er ist auferstanden; er ist nicht hier. […] Nun aber geht und sagt seinen Jüngern und dem Petrus: Er geht euch voraus nach Galiläa; dort werdet ihr ihn sehen, wie er es euch gesagt hat.“

Markus aber berichtet, die Frauen seien derart erschrocken gewesen, dass sie sich fürchteten, jemandem etwas zu sagen – in meinen Augen eine überzeugende Reaktion. Auch damals schon hätte ihnen niemand geglaubt, dass ein Toter wieder aufersteht. Vor 2.000 Jahren dachten und handelten Menschen nicht anders als heute.

Petrus glaubt es nicht

Die Evangelisten Lukas (Lk 24,1-12) und Johannes (Joh 20,1-10), die ihre Augenzeugenberichte um 80 bis 90 n. Chr. niederschrieben, berichten ebenfalls von Frauen, darunter teilweise die bereits erwähnten, die das Grab leer vorfanden und den Engel antrafen. Sie eilten ebenfalls zurück zu den Jüngern und berichteten tatsächlich Petrus von dem leeren Grab.

Bei Lukas heißt es: „Doch die Apostel hielten diese Reden für Geschwätz und glaubten ihnen nicht. Petrus aber stand auf und lief zum Grab. Er beugte sich vor, sah aber nur die Leinenbinden. Dann ging er nach Hause, voll Verwunderung über das, was geschehen war.“

Wie? Petrus, der engste und längste Freund Jesu, wunderte sich? Er, der wie kein anderer der Vertraute Jesu war, glaubte nicht, dass Jesus von den Toten auferstehen konnte? Und bei Markus trauten sich die Frauen gar nicht erst, den Jüngern davon zu erzählen, weil sie fürchteten – wie bei Lukas tatsächlich erwähnt –, für verrückt gehalten zu werden.

Das sind meine deduktiven Beweise. Diese zutiefst menschliche Reaktion der Follower Jesu überzeugt mich. Denn alle hatten doch miterlebt, wie Jesus Kranke heilte, Dämonen austrieb und Tote, wie etwa seinen Freund Lazarus, auferweckte. Aber ihm selbst trauten sie nicht zu, dass er von den Toten wieder auferstehen könnte. Damit bewegen sich die Jünger – ob Männer oder Frauen – auf der gleichen Ebene wie wir, die Zweifler unserer Tage. Sie verhalten sich nicht anders als die säkular-naturwissenschaftlich geprägten Skeptiker von heute.

Zwar schreibt Johannes davon, dass einer der Jünger beim Anblick des leeren Grabes an die Auferstehung Jesu glaubte, überliefert uns aber keinen Namen. Und Petrus war es nicht; dieser zählte zu den „Verwunderten“.

Jünger brauchen Faktencheck

Und so musste Jesus den Jüngern in den nächsten Wochen „in echt“ erscheinen, damit sie glaubten. Der Apostel Thomas zweifelte so sehr, dass er den auferstandenen Jesus bei einem Besuch der versammelten Jünger sogar berühren, also eine haptische Erfahrung machen musste, bevor er bereit war, das Unglaubliche zu glauben. Thomas ist derjenige unter den Anhängern Jesu, der unserem Zeitgeist am meisten entspricht.

Weil sich ausgerechnet die Jünger, die Jesus erlebt und gekannt hatten, damals nicht anders verhielten, als wir es wohl heute auch tun würden, ist für mich die Auferstehung überzeugend. Auch sie bedurften eines Beweises oder, wie wir heute sagen, eines Faktenchecks. Danach aber waren sie bereit, für die Botschaft Jesu in den Tod zu gehen. Petrus und der spätere Apostel Paulus wurden um das Jahr 67 n. Chr. vom römischen Kaiser Nero für ihren Glauben an Jesus hingerichtet.

Wer aber würde für eine Schimäre, für ein „Hörensagen“, für eine Illusion sein Leben geben? Der gestandene Petrus sicherlich nicht. Wohl aber war der engste Freund Jesu bereit, bis zum Äußersten zu gehen, nachdem er und alle anderen von Jesus den Beweis geliefert bekommen hatten. Jesus kannte seine Pappenheimer. Er wusste, dass er ihnen nicht abverlangen konnte, „einfach so“ an seine Auferstehung von den Toten zu glauben.

Weil diese 2.000 Jahre alte Story aber so gut auch auf unsere Gegenwart passt, glaube ich. Ich glaube, dass Jesus „wahrhaftig“ von den Toten auferstanden ist und dass alle, die an seine Botschaft der Liebe und Nächstenliebe, die nach seinen Worten „über alles steht“, glauben, ewiges Leben erlangen. Deshalb wünsche ich Ihnen „Frohe Ostern!“.

Über den Autor:
Tom Goeller ist Journalist, Amerikanist und Politologe. Als Korrespondent hat er in Washington, D.C. und in Berlin gearbeitet, unter anderem für die amerikanische Hauptstadtzeitung „The Washington Times“. Seit April 2024 schreibt er unter anderem für die Epoch Times.

Dieser Beitrag stellt ausschließlich die Meinung des Verfassers oder des Interviewpartners dar. Er muss nicht zwangsläufig die Sichtweise der Epoch Times Deutschland wiedergeben.



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