Großeinsatz mit Spürhunden in Berlin: Polizei sperrt Stadtautobahnen

Ein überraschender Polizeieinsatz hat am Donnerstagvormittag in Berlin für Stau und Aufsehen gesorgt: Die Stadtautobahnen A100 und A113 wurden auf einer Länge von rund zehn Kilometern vollständig gesperrt. Die Polizei setzte Suchhunde ein – offenbar im Zusammenhang mit dem linksextremen Anschlag auf die Berliner Stromversorgung vor einem Monat.
Die Polizei suchte nach Spuren und Beweismitteln.
Die Polizei suchte nach Spuren und Beweismitteln.Foto: Michael Ukas/dpa
Von 9. Oktober 2025

In Kürze:

  • Vollsperrung der A100 und A113 zwischen Alboinstraße und Stubenrauchstraße am Donnerstagvormittag
  • Einsatz von Mantrailer-Suchhunden zur Spurensuche nach mutmaßlichen Tätern
  • Hintergrund soll der Brandanschlag auf die Berliner Energieversorgung vor einem Monat sein
  • Ermittlungen von LKA, Verfassungsschutz und Polizei dauern an

 

Ein Großeinsatz der Polizei Berlin hat am Donnerstag, 9. Oktober, für eine vorübergehende Sperre der Stadtautobahnen A100 und A113 in beiden Fahrtrichtungen gesorgt. Die Maßnahme betraf den etwa 10 Kilometer langen Abschnitt zwischen den Anschlussstellen Alboinstraße (Schöneberg) und Stubenrauchstraße (Johannisthal).

Die Polizei hatte die Sperre am Donnerstagmorgen in sozialen Medien angekündigt. Diese sollte von 10:00 bis 15:00 Uhr andauern. Aufgrund von Sanierungsarbeiten war der Verkehr auf der A100 zuletzt häufig durch Behinderungen belastet.

A100 und A113 schon nach knapp 50 Minuten wieder frei

Tatsächlich nahm die Maßnahme deutlich weniger Zeit in Anspruch als in Aussicht gestellt. Bereits um 10:51 Uhr teilte die Polizei Berlin auf ihrem X-Account mit, dass der Verkehr auf den Stadtautobahnen in beiden Fahrtrichtungen wieder freigegeben sei.

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Wie der RBB berichtet, suchten Beamte die Strecke zwischen den Anschlussstellen ab. Dabei seien auch spezielle Spürhunde zum Einsatz gekommen. Sogenannte Mantrailer-Suchhunde sind darauf trainiert, den Geruch von Personen, von einem Kleidungsstück oder anderen Gegenständen aufzunehmen – und anschließend der Duftspur zu folgen.

Weder Staatsanwaltschaft noch Polizei gaben bislang Auskunft darüber, wem oder was konkret die Suche mit den Spürhunden auf dem Stadtautobahnabschnitt galt. Die „Welt“ will allerdings erfahren haben, dass der Einsatz im Zusammenhang mit dem linksextremen Brandanschlag auf die Stromversorgung erfolgte. Dies sollen Polizeikreise der Publikation anvertraut haben.

LKA und Verfassungsschutz sind in die Ermittlungen eingebunden

Die Ermittler sollen Spuren verfolgt haben, die „auf einen gezielten Eingriff in die Energieinfrastruktur“ hindeuteten und die zu den Hintermännern des Anschlages führen könnten, der vor einem Monat Teile Berlins von der Stromversorgung abgeschnitten hatte. Mehrere zehntausend Menschen waren davon betroffen, erst nach drei Tagen war die Versorgung vollständig wiederhergestellt.

Hinter dem Anschlag stecken mutmaßlich Linksextremisten, die Polizei bezeichnete ein auf der Plattform „indymedia“ veröffentlichtes Bekennerschreiben als authentisch. Konkrete Tatverdächtige sind noch nicht ermittelt. Die Ermittler untersuchen nun, inwieweit ein Zusammenhang zu früheren Angriffen auf Energieanlagen und Bahntrassen in der Hauptstadt und der Region besteht.

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In die Ermittlungen seien nun auch Spezialisten des Landeskriminalamts und des Verfassungsschutzes eingebunden. Vor allem der Bezirk Köpenick war von den Folgen des Anschlages auf gezielt ausgesuchte dicke Stromkabel betroffen. Einige Schulen mussten geschlossen werden. Das Rote Kreuz richtete dort Versorgungszentren ein. Das Technische Hilfswerk (THW) sorgte mithilfe von Notstromaggregaten für die Aufrechterhaltung des Betriebes in Kliniken und Pflegeheimen.

Weitere Sperren auf A100 am Wochenende

Wie „Bild“ schrieb, hätten die Hunde die Spur schon zu einem frühen Zeitpunkt abseits der Autobahn weiterverfolgt. Deshalb konnte die Sperre auch frühzeitig wieder aufgehoben werden. Allerdings müssen Autofahrer weiterhin mit Behinderungen auf der A100 rechnen. Wie der RBB unter Berufung auf die Verkehrsinformationszentrale (VIZ) berichtet, werden von Donnerstag, 21:00 bis Freitagmorgen, 5:00 Uhr zwischen den Ausfahrten Kurfürstendamm und Spandauer Damm alle Ein- und Ausfahrten in Fahrtrichtung Wedding gesperrt.

Die A100 wird am Wochenende zudem im Bereich Tunnel Innsbrucker Platz saniert. Von Freitag, 20:00 Uhr, bis Montag, 5:00 Uhr, sind die Stadtautobahn Richtung Treptow sowie die Auffahrten Innsbrucker Platz und Detmolder Straße gesperrt. Autofahrer sollten den Bereich weiträumig umfahren.



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