Großer Polizeieinsatz: Tausende strömen zum früheren Wohnort des YouTubers „Drachenlord“

In und um Altschauerberg, einem Ortsteil von Emskirchen in Mittelfranken, versammelten sich mehrere Tausend Menschen. In sozialen Medien war zuvor zu einem „Schanzenfest“ aufgerufen worden, zahlreiche Gegner des YouTubers „Drachenlord“ strömten laut einem Polizeisprecher mit Autos und per Zug in den kleinen Ort, um zum früheren Anwesen des YouTubers zu gelangen.
Die Polizei war mit zahlreichen Kräften sowie einer Reiterstaffel und einem Unterstützungskommando vor Ort. Der Markt Emskirchen hatte aufgrund des erwarteten Ansturms eine Allgemeinverfügung erlassen, die unter anderem Versammlungen von mehr als acht Menschen verbot. In den Gemarkungen von Emskirchen und Schauerberg sind auch Lärm und Feuerwerkskörper verboten.
Zu Fuß zum „Drachenlord“
Wie die Polizei in Nürnberg mitteilte, verhinderten Einsatzkräfte „ein Vordringen der jungen, überwiegend männlichen Personen in den Gemeindeteil Altschauerberg“. In der Spitze seien rund 4.000 Menschen geschätzt worden. Ein 16-Jähriger wurde vorläufig festgenommen.
Außerdem leitete die Polizei Ordnungswidrigkeitenanzeigen gegen etwa 100 Anwesende ein. Nach Angaben der Beamten von Samstagabend kam es zu einer Beleidigung, einem Fall von Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte und einer Sachbeschädigung.
Ferner wurde ein 20-Jähriger von Rettungskräften in ein Krankenhaus gebracht, nachdem er sich beim Einbruch in eine Jagdhütte an einer eingeschlagenen Fensterscheibe eine stark blutende Schnittwunde zuzog.
Die Aktion galt dem ehemaligen Wohnort eines als Drachenlord bekannten YouTubers, der seit Jahren von Gegnern im Internet angefeindet wird.
Streit übers Internet schwelt seit Jahren
Seit Jahren streitet sich der „Drachenlord“ mit seinen Gegnern, den sogenannten Hatern, im Internet. In der Vergangenheit tauchten diese immer wieder vor seinem Anwesen im Dorf Altschauerberg auf, um ihn zu provozieren. Die Polizei musste über Jahre meist mehrmals täglich wegen Ruhestörung, Sachbeschädigung, Körperverletzung und anderer Anzeigen ausrücken.
Auch zu „Schanzenfesten“, bei denen Tausende nach Altschauerberg zogen, war es in der Vergangenheit bereits gekommen. Das Haus hat der YouTuber 2023 verkauft und ist weggezogen.
Mehrere der Hater wurden in den vergangenen Jahren bereits wegen Straftaten gegen den Videoblogger verurteilt oder wegen Ordnungswidrigkeiten bestraft. Auch der „Drachenlord“ selbst wurde nach gegenseitigen Beschimpfungen gewalttätig und musste sich wegen mehrerer Fälle vor Gericht verantworten. 2022 wurde er vom Landgericht Nürnberg-Fürth zu einer Bewährungsstrafe von einem Jahr verurteilt. (dpa/red)
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