Hausärzte: Jeder vierte Patient hat nur Kontakt mit nicht-ärztlichem Personal

25 Prozent aller Patienten, die in der Hausarztpraxis waren, verlassen diese wieder, ohne mit einem Arzt gesprochen zu haben. Bei Facharztpraxen liegt die Quote bei 13 Prozent.
Union und SPD planen ein neues System für die Terminvergabe beim Arzt. (Archivbild)
Immer öfter kann das nicht-medizinische Personal beim Arzt dem Patienten weiterhelfen. (Archivbild)Foto: Daniel Karmann/dpa
Epoch Times23. April 2025

Patienten haben in Hausarztpraxen häufiger als vor der Corona-Pandemie ausschließlich mit nicht-ärztlichem Personal Kontakt. Bei genau einem Viertel der Praxisbesuche gab es einer am Mittwoch veröffentlichten Befragung des GKV-Spitzenverbands zufolge kein Gespräch mit dem Hausarzt. In diesen Fällen konnten sich allein die Mitarbeiter um die Anliegen kümmern.

Der Anteil der ausschließlich nicht-ärztlichen Kontakte in den Praxen sank gegenüber der vorherigen Studie aus dem Jahr 2022 etwas – damals lag der Wert noch bei 32 Prozent. Jedoch liegt der Anteil über dem aus dem Vor-Corona-Jahr 2019, als er noch 21 Prozent betrug.

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Auch in den Facharztpraxen ist der Kontaktanteil ausschließlich mit dem Praxispersonal demnach seit 2019 gestiegen – von neun auf zuletzt 13 Prozent.

Impfungen und Blutabnahmen können auch Sprechstundenhilfen erledigen

Der GKV-Spitzenverband hebt angesichts der Ergebnisse die Rolle des nicht-ärztlichen Personals in den Praxen hervor. Diese übernehmen neben organisatorischen Arbeiten wie der Terminvergabe auch medizinische Aufgaben, etwa Impfungen oder Blutabnahmen.

„Mehr Kompetenzen und eine stärkere Einbindung des nicht-ärztlichen Praxispersonals könnten Ärztinnen und Ärzte in der Sprechstunde entlasten“, erklärte die stellvertretende Vorstandsvorsitzende beim GKV-Spitzenverband, Stefanie Stoff-Ahnis.

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„Hinsichtlich der demografischen Entwicklung ist es wichtig, zügig die Kompetenzen des nicht-ärztlichen Personals zu fördern und anzuerkennen. Ebenso müssen die gesetzlichen Weichen gestellt werden, um entsprechend qualifizierten Berufsgruppen geeignete medizinische Aufgaben zu übertragen.“

Das Forschungsinstitut Management Consult befragte im Auftrag des GKV-Spitzenverbands vom 5. März bis zum 29. April vergangenen Jahres online 3.512 gesetzlich Versicherte im Alter von 18 bis 80 Jahren. Die Studie ist nach Angaben des Instituts repräsentativ. (afp/red)



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