Bildungsverband fordert bundesweit islamischen Religionsunterricht

Angesichts zunehmender Fälle von religiösem Mobbing fordert der Verband Bildung und Erziehung die flächendeckende Einführung des islamischen Religionsunterrichts. Der Unterricht könnte ein Gegengewicht zu fundamentalistischen Einflüssen bieten.
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Seit 2020 bieten mehr als 900 Schulen in Deutschland islamischen Religionsunterricht an.Foto:  Frank May/dpa
Epoch Times29. Juli 2025

Der Verband Bildung und Erziehung fordert flächendeckenden islamischen Religionsunterricht an Schulen. Anlass sind Vorfälle von religiösem Mobbing gegen nicht-muslimische Schüler und Lehrer.

„Wir setzen uns dafür ein, dass alle Gläubigen innerhalb der Schule über ihren Glauben sprechen können und relevante Informationen zu ihrer Religion und anderen Religionen erhalten“, so der Verband.

„Deshalb fordern wir die Politik dazu auf, solche Angebote an Schulen vorzusehen, personell und materiell einzuplanen und kurzfristig umzusetzen, damit mittelfristig ein flächendeckendes Angebot entsteht“, sagte VBE-Bundesvorsitzender Gerhard Brand dem „RedaktionsNetzwerk Deutschland“.

Modellversuche stetig erweitern, schließlich flächendeckend einführen

Brand betonte, dass bestehende Modellversuche zum islamischen Religionsunterricht „stetig evaluiert, bei Bedarf optimiert und kurzfristig weiter ausgedehnt werden“ müssten. „Mittelfristig ist die Verstetigung dieses Angebots und langfristig eine flächendeckende Einführung des islamischen Religionsunterrichts umzusetzen.“

Einige Bundesländer wie Bayern, Hessen, Saarland oder Niedersachsen bieten bereits islamischen Religionsunterricht an. Auch Stefan Düll, Präsident des Deutschen Lehrerverbands, plädiert für Prävention durch Aufklärung.

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2020 sprach eine Recherche des Mediendienst Integration bei den Kultusministerien der Länder von über 900 Schulen mit islamischem Religionsunterricht. Knapp 60.000 Schüler nahmen daran teil. 

Schulen können Gegengewicht zu fundamentalistischen Predigern bieten

„Religionsunterricht an öffentlichen Schulen, erteilt von in Deutschland ausgebildeten und staatlich geprüften Lehrkräften, kann fundamentalistischen Haltungen – vermittelt durch die Familie oder durch fundamentalistische Prediger online – ein Gegengewicht bieten“, sagte Düll dem RND.

Für Kinder und Jugendliche, in deren Haushalten nicht oder wenig Deutsch gesprochen werde, gelte zudem:

„Ab Beginn der Bildungsbiografie, idealerweise schon in der frühkindlichen Bildung, braucht es Sprachvermittlung, verbunden mit der Vermittlung kultureller Grundlagen unserer Gesellschaft, wie sie im Grundgesetz stehen – darunter Gleichberechtigung von Frauen und Männern und das Recht auf freie Entfaltung der Persönlichkeit.“ (dts/red)

 



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