„Sie strahlen große Ruhe aus“ – eine Parade erinnert an Mitgefühl

Es ist Samstag, 11. Oktober. Unter immer lauter werdendem Trommelwirbel wenden sich die Touristen auf dem Weg zur Karlsbrücke von den Schaufenstern ab und strecken ihre Handys hoch in die sich teilende Menge, durch die ein blau-gelber „Farbenwirbel“ auf sie zukommt.
„Die vielen Farben und Menschen, das ist wirklich schön“, sagt Juliet aus Italien, die in Prag Urlaub macht, und so die Parade mit Blaskapelle, Drachen und Feen beschreibt. Nach einer Weile erfährt sie, dass es sich um Praktizierende der spirituellen Disziplin Falun Gong, auch Falun Dafa genannt, handelt.
Ihr Anliegen ist es, mit den Passanten ihre positive Einstellung zum Leben und ihre Begeisterung für die traditionelle Kultur zu teilen. Gleichzeitig weisen sie auf die 26 Jahre andauernde Verfolgung hin, die Falun-Gong-Praktizierende in China erleiden.
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Die Tian Guo Marching Band, das Himmelreich-Orchester, ist eine rund 90-köpfige Marschkapelle, deren Mitglieder aus ganz Europa kommen. Allen gemeinsam ist die Liebe zur Musik und zur Qigongschule Falun Dafa. Foto: Kamil Rakyta/Epoch Times

Foto: Kamil Rakyta/Epoch Times

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Falun-Gong-Praktizierende erinnern an die für ihren Glauben Verstorbenen und vergegenwärtigen so die anhaltende Verfolgung in China. Foto: Kamil Rakyta/Epoch Times
„Gegen Ende, als sie mit diesen Slogans über Organhandel und Fotos von Opfern kamen, dämmert es einem“, sagt Marie aus Prag. Sie sieht die Parade zum ersten Mal, kehrt aber jedes Jahr in die Hauptstadt zurück. Ohne die COVID-Beschränkungen vor ein paar Jahren wäre es das zehnte Mal in Folge gewesen.

Foto: Kamil Rakyta/Epoch Times
„Prag hat Geschichte, es zieht Menschen aus ganz Europa, vielleicht sogar aus der ganzen Welt an. Auf relativ kleinem Raum gibt es viele traumhaft schöne alte Gebäude. Deshalb lieben wir die Stadt und kommen immer wieder hierher“, lobt Felix aus den Niederlanden, der Koordinator der Tian Guo Marching Band.

Foto: Kamil Rakyta/Epoch Times
Der Umzug, der oben auf der Burg startete, endete auf dem Altstädter Ring. Unter den Zuschauern ist auch Daniel aus Brünn, der zwar schon etwas über Falun Gong weiß, aber noch nie zuvor eine Veranstaltung dieser Größenordnung gesehen hat.
„Es wirkt positiv und ist sehr gut organisiert. Die Menschenmengen wirken, als wären sie mit militärischer Präzision abgesteckt, aber andererseits strahlen die Menschen große Ruhe aus“, schildert er seine Eindrücke.

Foto: Kamil Rakyta/Epoch Times
„Menschen zu verhaften und ihre Organe zu sezieren, ist inakzeptabel“, sagt Daniel Bezug nehmend auf die Verfolgungsmethoden der Kommunistischen Partei Chinas, die Praktizierende erleiden. Vor Jahren unterzeichnete er eine Petition, in der er die Spitzenpolitiker aufforderte, Maßnahmen zum Beenden der Verfolgung zu ergreifen.
Obwohl er skeptisch ist, dass diese Form der Hilfe die chinesische Führung beeinflusst, erinnert er an die Worte von Václav Havel: „Es hat einen Sinn, Dinge zu tun, wenn wir glauben, dass die Idee gut ist, unabhängig vom Ergebnis.“
„Seien wir als Menschen nett zueinander. Entweder wir meistern hier unsere zivilisatorische Pubertät und können dann bis zu den Sternen aufsteigen oder wir werden uns hier als Menschen, Nationen und mit verschiedenen Kräften gegenseitig zermürben und es nicht schaffen“, fügt er hinzu.

Foto: Kamil Rakyta/Epoch Times

Die dritte der fünf Falun-Gong-Übungen. Foto: Kamil Rakyta/Epoch Times
In der Nähe sitzt Steven Clark aus Schottland auf einer Bank unter einer Statue von Meister Jan Hus. „Ich bin gegen Verfolgung, wo immer sie auch stattfindet“, sagt er als Reaktion auf den letzten Teil der Parade und fügt hinzu, dass er die Verfolgung verschiedener Gruppen in anderen Teilen der Welt miterlebt habe.
„Die Kommunistische Partei Chinas exportiert zunehmend repressive Praktiken ins Ausland, indem sie Gruppen einschüchtert und finanzielle Anreize sowie die Rechtssysteme demokratischer Länder nutzt, um auch über die Grenzen Chinas hinaus die harte Unterdrückung fortzusetzen“, warnt der Falun Dafa Verein der Tschechischen Republik in einer Pressemitteilung mit dem Titel „Schönheit gegen Unterdrückung“, die er im Zusammenhang mit der Parade herausgab.
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Die Parade endet am Prager Altstädter Ring. Foto: Kamil Rakyta/Epoch Times






















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