„Standhaft“: Premiere von Soldaten-Doku zu Covid-Impfpflicht

Ein Dokumentarfilm greift das Thema Corona-Duldungspflicht bei der Bundeswehr auf und stellt Soldaten in den Mittelpunkt, die wegen ihrer Weigerung sich impfen zu lassen im Gefängnis landeten. Dabei steht die COVID-19-Impfung unter Verdacht auch unter Soldaten Todesfälle ausgelöst und zu gesundheitlichen Schäden geführt zu haben, die bis heute andauern.
Bundeswehr steht für die Umsetzung von Corona-Regeln bereit
Mitglieder der Bundeswehr arbeiten auf einer Covid-19-Teststation in Berlin.Foto: Maja Hitij/Getty Images
Von 20. April 2025

„Impfungen können nicht befohlen werden. Das ist der Punkt“, ertönt es in einem großen Saal in einer rustikal wirkenden Gaststätte. Sie liegt beschaulich am Rand eines Waldes in einem kleinen brandenburgischen Ort nordwestlich von Berlin.

Es ist die Stimme von Rechtsanwalt Edgar Siemund, der zahlreiche Bundeswehrsoldaten anwaltlich in Prozessen zur COVID-Impfpflicht der Bundeswehr begleitet hat. „Das ist etwas, was mich total irritiert.“ Denn es gehe auch darum, dass man dieses Motto „Befehl ist Befehl“ in der Bundeswehr aufrechterhalten möchte, obwohl man Staatsbürger in Uniform habe, so Siemund weiter.

Auf einer großen Leinwand am Ende des Saals ist zu sehen, wie er im Film gerade interviewt wird. Er ist eine der Personen, die im Dokumentarfilm „Standhaft“ zu Wort kommen, einem Film über Soldaten, die die COVID-19-Impfung trotz Impfpflicht verweigerten.

Der Film der Berliner Regisseurin Christiane Müller wurde hier am 17. April erstmalig der Öffentlichkeit vorgestellt. Das ist bereits ihr zweiter Film zu diesem Thema.

Vor der Leinwand aufgestellt sind mehrere Stuhlreihen. Der Saal ist halb gefüllt. Es ist ein altersgemischtes Publikum. Medienvertreter sind nur wenige anwesend.

In einem Saal fand die Filmpremiere der Soldaten-Doku „Standhaft“ statt. Foto: Erik Rusch/Epoch Times

Anwalt sieht Rechtsbeugung

Siemund sagt im Film weiter: Er halte daher das, was bei der Bundeswehr im Rahmen der Corona-Duldungspflicht passierte, rechtsstaatlich für höchstgradig kritisch, „um nicht zu sagen verurteilungswürdig“.

„Nicht im Sinne, dass man die Soldaten einsperrt, sondern dass man die einsperrt, die diese Verurteilungen [gegen die Soldaten] ausgesprochen haben. Denn für mich ist es klar Rechtsbeugung“, so der Anwalt aus Mühldorf am Inn.

Damit ist das Kernthema des Films ausgesprochen. Denn neben einem Soldaten, der nach der Impfung schwere gesundheitliche Beschwerden bekommen hat, die bis heute teilweise anhalten und der anonym bleibt, dreht sich der Film um Jan Reiners (37) und Alexander Bittner (41).

Der eine Ex-Zeitsoldat, der andere Berufssoldat – beide wurden aufgrund ihrer Weigerung zur Corona-Impfung verurteilt und landeten nach einer Nichtzahlung der verhängten Strafzahlung im Gefängnis.

Oberfeldwebel Alexander Bittner (41) mit einem Filmplakat zur Soldaten-Doku „Standhaft“ in der Hand. Foto: Erik Rusch/Epoch Times

Soldat: „Verrat“ war am schmerzhaftesten

Auf die Frage der Epoch Times, was für Bittner rückblickend am schmerzhaftesten war, erklärte der Oberfeldwebel:

Er sieht sich nach 18 Jahren Dienstzeit von seinem damaligen Arbeitgeber „verraten“. Dass ihn die zivile Polizei in Handschellen aus der Kaserne „herauszerrte“, sei besonders schwer gewesen. Dies geschah, so Bittner weiter, mit Zustimmung seiner Vorgesetzten und der Staatsanwaltschaft.

Auch Reiners sprach vom „Verrat durch den Arbeitgeber“ und kritisierte das Vorgehen der Justiz. „Dass man Richtern und Staatsanwälten zeigt, es gibt Gesetze, es gibt Vorschriften der Bundeswehr, dass so etwas nicht befohlen werden darf und sie wissen das, dennoch sagen sie: ‚Es interessiert uns nicht, Befehl ist Befehl. Wir verurteilen euch jetzt.’“

Sie hätten gewusst, dass er und seine Kameraden im Recht gewesen seien. „Aber dennoch haben sie uns verurteilt – das tut schon weh.“

Und er ergänzte: „Wenn man weiß, die Justiz, die eigentlich das Richtige machen soll, macht absichtlich etwas Falsches und man leidet darunter finanziell, beruflich und so weiter. Das hinterlässt Narben.“

Er, Reiners und auch der ebenfalls kurzzeitig inhaftierte Soldat Dimitri Heidel waren persönlich beim Filmabend anwesend.

Kündigungsvorschlag kam „zu spät“

Bittner hätte sich gewünscht, dass die Bundeswehr jedem Soldaten nach Einführung der Impfpflicht einen Zettel vorlegt und ihm die Wahl lässt: „Unterschreib hier, dann gehst du gleich morgen impfen oder unterschreib hier, dann hast du selbst gekündigt.“

„Aber diese Wahl wurde uns gar nicht gegeben“, so der Bayer. „Als ich im Knast war, da hat man mir diesen Zettel angeboten. Jetzt kann ich kündigen. Aber da war es zu spät.“

Für den Ostfriesen Reiners wäre auch dies inakzeptabel gewesen. Für ihn ist die Corona-Impfung immer noch ein Experiment. „Und ein Experiment zwingt man niemanden auf.“ Für ihn hätte es keine Corona-Impfpflicht geben dürfen.

Der BioNTech-Impfstoff, der hauptsächlich an die Soldaten verimpft wurde, hatte lange Zeit nur eine Notfallzulassung und enthielt erstmals eine für Menschen entwickelte mRNA-Dosis, deren langfristige Folgen aufgrund verkürzter Testverfahren unklar sind.

Er führt weiter aus: Bei einem Experiment könne man nicht einfach sagen: „Wenn ihr euch nicht impfen lasst, werden wir euch mit Existenzvernichtung bestrafen.“ Schließlich seien sie sogar im Gefängnis gelandet. „Das geht gar nicht.“

Der Ex-Soldat habe Kontakt zu Militärangehörigen aus anderen Nationen. „Die hatten fast die gleichen Probleme wie wir. Aber alle Soldaten fremder Nationen haben uns gesagt, bei uns ist keiner im Knast gelandet.“

Intensivschwester: Kein Wegschauen, kein Mund halten

Im Film kommt auch Sabrina Kollmorgen zu Wort, sie engagiert sich im Verein „Blaulichtfamilie“.

Kritiker der staatlichen Corona-Maßnahmen aus Feuerwehr, Polizei, Armee, Ärzteschaft, Pflegeschaft sowie Therapeuten und anderen Staatsdienern bauten diesen Verein auf.

Er soll ihren Berufskollegen bei Konflikten mit der Umsetzung der Corona-Maßnahmen und bei den damit verbundenen finanziellen Konsequenzen beistehen.

Man setze sich für die Grund- und Menschenrechte und eben für Gerechtigkeit und Aufarbeitung der Corona-Krise ein, so Kollmorgen.

„Als die Inhaftierung von Reiners anstand, haben wir im Vorfeld viele Gespräche miteinander geführt, auch mit Reiners Familie, genauso wie auch bei Bittner und Heidel.“ Schließlich habe man die Strafzahlungen aus Spenden beglichen, um Reiners und Heidel aus der Haft zu holen.

Sie berichtet, dass die Gerichtsprozesse gegen Soldaten aufgrund der Corona-Impfverweigerung bis heute weitergehen würden. „Pascal, ein junger Soldat in Hessen, steht aktuell weiter wegen Befehlsverweigerung vor Gericht, weil er sich nicht impfen ließ“, berichtet die Berlinerin.

Angesichts dieser Tatsache dürfe man nicht wegschauen, nicht den Mund halten, sondern müsse sich für andere starkmachen. Das sei eine Bürgerpflicht, so die langjährige Intensivschwester.

Kramp-Karrenbauer gab Impfpflicht-Tagesbefehl

Die damalige Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) erließ die Duldungspflicht auf Anraten des Wehrmedizineschen Beirats und erteilte dazu einen Tagesbefehl an alle Truppenteile am 29. November 2021.

Am 28. Mai 2024 setzte Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) die COVID-Impfpflicht für Bundeswehrangehörige aus. Sie wird seitdem „nachdrücklich empfohlen“.

Diese Entscheidung fiel einen Tag vor dem Verhandlungstermin (29. August 2024) am Bundesverwaltungsgericht Leipzig, bei dem es um die obligatorische COVID-Impfung für Soldaten ging.

Reiners ist als ehemaliger Zeitsoldat rechtskräftig wegen Befehlsverweigerung verurteilt und wurde unehrenhaft entlassen bei gleichzeitiger Aufhebung sämtlicher Bezüge und Übergangsgelder. Er führte mit seinen Anwälten ohne Erfolg einen Prozess durch alle gerichtlichen Instanzen bis zum Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe.

Bittner ist ebenfalls wegen Befehlsverweigerung rechtskräftig verurteilt. Er ist vom Status noch aktiver Berufssoldat. Sein Verfahren am Truppendienstgericht steht noch aus. Er rechnet mit einer unehrenhaften Entlassung.

Wie das Verteidigungsministerium auf Anfrage der Epoch Times im August 2024 mitteilte, wurden bis dahin 72 Soldaten im Zusammenhang mit der Duldung der COVID-19-Impfung entlassen.

 

 

 

 

 

 

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