Trauer um Fabian: Ergebnisse der Obduktion noch heute möglich – Polizei wertet Handy aus

In Kürze:
- Rund 600 Menschen nahmen in der Marienkirche Güstrow Abschied von dem achtjährigen Fabian.
- Seine mutmaßliche Leiche wurde am Dienstag in einem Waldstück bei Klein Upahl entdeckt.
- Polizei und Staatsanwaltschaft Rostock ermitteln wegen Verdachts auf Fremdverschulden.
Am Dienstag, 14. Oktober, haben 600 Menschen in der überfüllten Marienkirche von Güstrow am Gedenkgottesdienst für den achtjährigen Fabian teilgenommen. Der Junge galt seit Freitagabend als vermisst. Am Dienstagvormittag fand eine Spaziergängerin eine Kinderleiche in einem Waldstück nahe Klein Upahl. Staatsanwaltschaft und Kriminalpolizeiinspektion Rostock haben die Ermittlungen aufgenommen. Es wird von einer unnatürlichen Todesursache und Fremdverschulden ausgegangen.
Die Polizei hat am Mittwoch ihre Ermittlungen am Fundort der Kinderleiche südwestlich von Güstrow fortgesetzt. Wie ein Polizeisprecher am Vormittag sagte, soll in einem größeren Umkreis nach Hinweisen gesucht werden, die zur Aufklärung des gewaltsamen Todes des Kindes beitragen könnten. Dafür würden mehrere Dutzend Einsatzkräfte der Bereitschaftspolizei das Gebiet systematisch durchkämmen.
Kondolenzadressen von Ministerpräsidentin, Landrat und Bürgermeister
Wie der „Nordkurier“ berichtet, war die Zusammenkunft in der Marienkirche für Dienstagabend ursprünglich als Fürbitte für eine Rückkehr des Jungen angesetzt gewesen. Die Nachricht vom Vormittag gab jedoch die traurige Gewissheit, dass diese wahrscheinlich zu spät kommen würde. Zwar stehen eine endgültige rechtsmedizinische Klärung und eine zweifelsfreie Identifikation noch aus. Nach derzeitigem Stand muss den Sicherheitsbehörden zufolge jedoch davon ausgegangen werden, dass es sich um den Leichnam von Fabian handelt.
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Der Landrat von Rostock, Sebastian Constien, hat auf Facebook Familie, Angehörigen und Freunden des Jungen sein „tiefes Mitgefühl“ ausgesprochen.
Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig äußerte auf Instagram:„Die Nachricht vom Tod des vermissten Fabian aus Güstrow macht mich tief traurig. Mein Herz ist bei seiner Familie und allen, die ihn geliebt haben. Ich wünsche ihnen viel Kraft in dieser unfassbar schweren Zeit.“
Im Namen der Stadt Güstrow sprach Bürgermeister Sascha Zimmermann den Angehörigen in einer offiziellen Mitteilung sein Mitgefühl aus. Unter der Überschrift „Die Barlachstadt trauert um Fabian“ äußerte er sein Beileid ebenfalls auf Instagram.
Fabian blieb am Tag des Verschwindens der Schule fern
Der Staatsanwaltschaft Rostock zufolge stehen die Ermittlungen in dem Fall noch ganz am Anfang. Tatverdächtige gebe es bisherigen Angaben zufolge bisher nicht. Die Behörden haben auch noch keine näheren Informationen zum Zustand des Leichnams und der Auffindesituation gegeben. Der Auffindeort war ein Wald nahe Klein Upahl, südwestlich von Güstrow.
Am Freitag, dem Tag des Verschwindens, war Fabian wegen Unwohlseins nicht in der Schule. Die Mutter musste arbeiten, der Junge war allein zu Hause. Er durfte laut Polizei die Wohnung verlassen, wenn er abends zu einer bestimmten Uhrzeit wieder zurückkehrt. Als er am Freitagabend nicht nach Hause kam, versuchte die Mutter zunächst selbst, den Jungen ausfindig zu machen, und meldete ihn schließlich als vermisst.
Tagelang suchten zahlreiche Einsatzkräfte nach dem Jungen in und um Güstrow. Sie klingelten an Haustüren und führten Befragungen durch, so auch an Fabians Schule. Die Suche erfolgte per Boot und Hubschrauber sowie mit Hunden und Tauchern.
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Fabian war in seiner Freizeit unter anderem im Fußballverein ETSV Güstrow aktiv. Die Ermittler konnten laut „Bild“ sein Smartphone in Besitz nehmen, das er zu Hause gelassen habe. Dieses wollen sie nun auswerten und versprechen sich Erkenntnisse über seine letzten Kontakte.
Spürhunde verfolgten Spur bis Busbahnhof in Güstrow
Auffällig ist, dass Fabian am Freitag Wegstrecken zurückgelegt haben musste, die ein Junge in seinem Alter kaum allein hätte bewältigen können. So liegt der Auffindeort von seinem Wohnort etwa 15 Kilometer entfernt. Von Zehna, dem Wohnort seines von der Familie getrennt lebenden Vaters, ist er etwa 11 Kilometer entfernt.
Die Verbindung zwischen den Orten mit öffentlichen Verkehrsmitteln ist unregelmäßig. Auch eine Fahrt mit dem Rad ist langwierig. Fährtenspürhunde verfolgten die Spur des Jungen bis zum Busbahnhof in Güstrow. An einer Bushaltestelle in der Nähe des Wohnhauses seines Vaters schlugen sie wieder an, ehe sich die Spur in einem Wald verlor.
Am Montagabend schlugen mehrere Leichenspürhunde unabhängig voneinander am südlich von Güstrow gelegenen Inselsee an. Dieser liegt zwischen den Wohnorten von Fabians Eltern – jeweils etwa 10 Kilometer entfernt. Vom Auffindeort ist er etwa 14 Kilometer entfernt.
Unter freiem Himmel können Spürhunde typischerweise bis zu fünf Tage Fährten von Vermissten aufnehmen – allerdings können Umstände wie Witterung oder Gelände darauf Einfluss nehmen.
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Obduktion am Mittwoch geplant
Für Mittwoch ist die Obduktion des Leichnams geplant. Einem Sprecher der Staatsanwaltschaft Rostock zufolge könnte es noch im Tagesverlauf ein vorläufiges Ergebnis der rechtsmedizinischen Untersuchung geben.
Nach Angaben der Staatsanwaltschaft soll im Laufe des Tages ein naher Verwandter zur Identifikation der Leiche hinzugezogen werden
Im Gespräch mit „Ippen.Media“ äußerte der Fallanalytiker und Kriminalist Axel Petermann, im Fall einer Straftat müssten Fundort und Tatort nicht identisch sein. Es gebe zwar immer Unsicherheiten bezüglich der Spürhunde. Wenn diese am Inselsee angeschlagen hätten, sei es jedoch möglich, dass sich Fabian tatsächlich dort aufgehalten habe:
„Eventuell könnte der Junge dort getötet und weggebracht worden sein, auch das ist eine Möglichkeit, die man wohl nicht ausschließen kann.“
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Es sei nun zu untersuchen, ob der Täter im Bekannten- oder Familienkreis zu finden oder Fabian zum Zufallsopfer eines Fremden geworden sei. Der Anteil an Tötungsdelikten, in denen zuvor keine Beziehung zwischen Täter und Opfer bestanden hatte, lag zuletzt bei etwa einem Viertel.
In Bützow, etwa 15 Kilometer vom Auffindeort entfernt, gab es Meldungen über einen Mann, der versucht habe, Grundschüler anzusprechen. Dies führte in sozialen Medien zu Spekulationen über einen Zusammenhang mit dem Verschwinden von Fabian. Die Polizei konnte für einen solchen jedoch keine Anhaltspunkte ermitteln.
(Mit Material der Nachrichtenagenturen)






















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