Was jedes Kind über Gier und Dankbarkeit wissen muss

Gier ist nichts Gutes. Das weiß jeder. Sie ist wie eine schlimme Krankheit, die einen auffrisst. Doch was kann man tun? Welche Medizin wirkt, welches Kraut ist dagegen gewachsen – und wie erkennt man die sich einschleichende Gier?
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Geben, in diesem Fall Zeit und Kraft, ist das „Heilmittel“ gegen Gier.Foto: Google Whisk
Von 28. September 2025

Wenn es eine Sache gibt, die das Leben eines Kindes ruinieren kann, dann ist das Gier. Bringen Sie Ihrem Kind also schon in jungen Jahren bei, wie man der Gier den Stecker zieht.

Das ist nicht nur die beste Vorbereitung dafür, in der realen Welt zu bestehen, sondern auch dafür, zu gedeihen. Doch wie kann man die Gier besiegen?

Den Feind namens Gier identifizieren

Wenn man älter wird, entdeckt man irgendwann einen Widersacher, mit dem jeder in seinem Leben zu tun hat. Es ist kein Bösewicht wie in einem Videospiel oder ein Tyrann in der Schule. Diesen Feind kannst du nicht sehen. Es ist die Gier.

Doch was ist Gier?

Das Gefühl, alles haben zu wollen, was einem in den Sinn kommt, nennt man Gier. Im Grunde genommen ist es wie eine schlimme Krankheit. Es fängt klein an – wächst und breitet sich aus, wenn man dem nichts entgegensetzt.

Dann wird die Gier das ganze Leben beherrschen und einen selbst in einen sehr unglücklichen Menschen verwandeln. Die Gier verursacht Wutanfälle. Sie macht Menschen egozentrisch und arrogant.

Gier ist sehr hinterhältig.

Doch man kann sie besiegen durch die Art und Weise, wie man lebt und Entscheidungen trifft. Dazu später mehr.

Wie fühlt sich Gier an?

Man begegnet ihr im Alltag, etwa wenn ein Anflug von Neid ins Herz sticht, wenn – für die Jüngeren unter uns – die beste Freundin ihr neues, cooles Handy zeigt oder ein guter Freund beim Mittagessen lautstark verkündet, dass er von seinem Vater zum 16. Geburtstag ein brandneues Auto bekommt.

Vielleicht überfällt die Gier einen auch an dem Tag, an dem der neue Weihnachtskatalog mit der Post kommt – mit allen möglichen spannenden Sachen aus aller Welt, die man gerne alle haben möchte.

Multipliziere dieses Gefühl mit zehn und du bekommst eine gute Vorstellung davon, wie sich ausgewachsene Gier anfühlt.

Das Problem an der Gier

Aber was ist so schlimm an der Gier? Das Problem ist, dass sie uns zu Dingen treibt, die uns zukünftig schaden können. Gier sagt uns, es sei in Ordnung, alles, was wir haben wollen, jetzt zu bekommen, auch wenn wir nicht wissen, wie wir es bezahlen sollen.

Gier flüstert uns Lügen ins Ohr, die uns unglücklich sein lassen mit dem, was wir haben, wo wir leben oder wer wir sind.

Eigentlich ist Gier etwas, mit dem jeder zu kämpfen hat. Je früher man lernt, diesen Feind zu besiegen, desto besser und glücklicher wird man sein.

Ein „Heilmittel“ gegen Gier

Es ist tatsächlich ein Kraut gewachsen gegen die Gier: Dankbarkeit, Dankbarkeit für das, was man bereits hat; also nicht immer Dinge zu erhoffen und sich zu wünschen, die man nicht hat.

Wie zeigt sich das Heilmittel Dankbarkeit? Indem man bereit ist, etwas herzugeben, sei es von seiner Zeit, seinem Talent oder einem anderen „Schatz“. Jeder Mensch, egal wie jung oder arm, besitzt davon etwas.

Zeit

Jeder Tag hat 24 Stunden oder 1.440 Minuten oder 86.400 Sekunden, nicht mehr und nicht weniger. Du kannst heute nicht etwas von dieser Zeit aufsparen, um morgen mehr Zeit zu haben.

Wie du deine Zeit täglich nutzt, wird deinen Charakter formen und ihn gleichzeitig widerspiegeln.

Talent

Jeder Mensch hat besondere Talente – Dinge, die er gut kann. Während du manches leicht schaffst, fällt genau das anderen schwer. Das ist dein Talent und du bist damit gesegnet.

Es macht dich nicht besser als andere, aber es macht dich einzigartig und wundervoll.

Mein „Schatz“

Dazu zählt alles, was du besitzt: dein Geld, deine Kleidung, Sammlungen, Spielsachen, Spielkonsolen – einfach alles, was dir gehört.

Werde ein Geber

Wenn du bisher eher selten ein gebender Mensch warst, mag es dir befremdlich erscheinen, wenn ich vorschlage, dass du einfach etwas von deiner Zeit, deinem Talent oder deinen Sachen verschenkst. Aber genau das meine ich.

Wenn du sichergehen willst, dass dich die Gier nie besiegt, dann lerne, ein Geber zu sein.

Wenn du anderen gibst, hilft es dir, dankbar zu sein für das, was du hast. Geben ist der Weg, aufzuhören, sich selbst leidzutun. Anstelle von Elend empfindest du Freude. Anstelle von Unzufriedenheit findest du Zufriedenheit.

Gib deine Zeit

Deine Zeit gibst du, indem du dich freiwillig engagierst.

Es gibt viele Wege, wie sich auch schon Kinder ehrenamtlich betätigen können, um ihren Teil zur Gemeinschaft beizutragen und damit Verbesserungen zu bewirken.

Gib dein Talent

Überlege dir, wie du die Dinge, in denen du wirklich gut bist, einsetzen kannst, um das Leben von jemand anderem einfacher oder schöner zu machen. Das kann in deiner Schule oder deiner Kirchengemeinde sein.

Oder du könntest deinen Großeltern dabei helfen, ihr neues Smartphone zu verstehen, oder Fenster für einen Nachbarn putzen, und zwar auf eine Art und Weise, wie nur du es kannst. Denn du bist auf wunderbare Weise einzigartig.

Gib deine „Schätze“

Einen Teil seines Geldes und seiner Besitztümer wegzugeben, ist ziemlich einfach. Beobachte einfach. Siehst du Not, dann handle.

Du kannst an ein Obdachlosenheim spenden, an eine Familie, die durch schwierige Zeiten geht, oder an deine Kirche oder eine andere Wohltätigkeitsorganisation.

Werde ein Geber. Es wird dein Leben erheblich verbessern.

Der Artikel erschien im Original auf theepochtimes.com unter dem Titel „What Every Kid Needs to Know About Greed and Thankfulness“. (Übersetzung und redaktionelle Bearbeitung sm)

Dieser Beitrag stellt ausschließlich die Meinung des Verfassers oder des Interviewpartners dar. Er muss nicht zwangsläufig die Sichtweise der Epoch Times Deutschland wiedergeben.



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