ZDF-Journalist Theveßen entschuldigt sich für falsche Steinigungsaussage über Charlie Kirk

Rund drei Wochen nach seinen falschen Steinigungsvorwürfen über Charlie Kirk entschuldigt sich ZDF-Journalist Elmar Theveßen für seine Worte. Mehrere fragwürdige Aussagen über den konservative Influencer bleiben jedoch weiter bestehen.
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Foto: Oliver Berg/dpa
Von 2. Oktober 2025

In Kürze:

  • Eine Entschuldigung nach drei Wochen
  • Die Sache mit den Bibelzitaten
  • Nach dem Attentat als „Rechtsradikaler“ vorgestellt

 

Nach dem Attentat auf Charlie Kirk in den USA wurde der konservative Influencer dem deutschen Publikum vor allem durch das ZDF und dessen Washingtoner Büroleiter Elmar Theveßen bekannt. Allerdings stellte sich bald schon heraus, dass einige der Aussagen des leitenden ZDF-Journalisten nicht auf Fakten basierten oder aus dem Kontext gerissen waren. Zu einer dieser Aussagen gehört der Steinigungsvorwurf gegenüber Charlie Kirk. Denn die Geschichte dahinter war eine ganz andere.

Theveßen: „Das habe ich falsch wiedergegeben“

Elmar Theveßen hat sich drei Wochen nach seiner Steinigungsaussage in einem hauseigenen Videointerview entschuldigt. Der ZDF-Journalist erklärte, lange darüber nachgedacht zu haben und zu dem Schluss gekommen zu sein: Das war erstens verkürzt – und durch die Verkürzung war es falsch. Dann ging Theveßen auf die seiner Aussage zugrunde liegende Situation ein. Es sei ein Austausch zwischen Kirk und einer jungen Frau gewesen. Zu dem, was Kirk dort gesagt habe, erklärte Theveßen:

„Das habe ich falsch wiedergegeben. Ich bitte um Entschuldigung dafür. Dass ich das gemacht habe, darf eigentlich nicht passieren.“

Als Erklärung für diesen Fehler machte der Journalist Situationen verantwortlich, in denen man „eine gewisse Selbstgewissheit mitbringt“. Er habe es dann verpasst, zu überprüfen, was Kirk genau gesagt habe.

Eine Diskussion um Bibelzitate

Da es um ein Gespräch im Zusammenhang mit Bibelstellen ging, habe sich Theveßen später auch die im Gespräch genannten Texte angeschaut und festgestellt, dass „in der Bibel, an den Stellen, auf die Charlie Kirk Bezug nimmt und auch die junge Frau Bezug nimmt, aus dem Buch Levitikus, von dem Thema Steinigung überhaupt nicht die Rede ist“. Es gehe um Todesstrafe, jedoch nicht um Steinigung. „Das, was ich gesagt habe, hat er so nicht gesagt“, so Theveßen in dem Interview. „Deswegen war es falsch und deswegen entschuldige ich mich auch.“

Im Gespräch mit einer jungen Frau während einer seiner Diskussionen an einer Universität verwies Kirk ebenfalls auf die Wichtigkeit, Bibelstellen nicht aus ihrem Kontext zu reißen mit dem Ziel, die eigenen Ansichten zu bestätigen.

Theveßen: Kein Gespräch in dieser aufgeladenen Situation möglich

Theveßen erklärte auch, nach seiner Steinigungsaussage sehr viele E-Mails bekommen zu haben. Die meisten seien Beschimpfungen, Beleidigungen und ein paar Drohungen gewesen. Er habe auf etwa 15 bis 20 dieser E-Mails geantwortet, um zu versuchen, mit den Leuten ins Gespräch zu kommen. Allerdings hätten die Antworten fast alle Beschimpfungen und Bedrohungen beinhaltet.

Er habe dann das Gefühl gehabt: „Das geht momentan gar nicht in dieser aufgeladenen Situation, dass man tatsächlich ins Gespräch kommt. Und das ist gefährlich.“

Der ZDF-Journalist meinte, dass das, was man sage, „gleich als Munition verwendet“ werde. „Es dient vielleicht auch wiederum der Hetze. Es dient dazu, Emotionen aufzustacheln – und dann entsteht am Ende Hass.“

Offensichtlich meinte Theveßen damit nicht seine eigene unwahre Aussage über Charlie Kirk, sondern die Reaktion darauf. Die Frage bleibt bestehen, ob die falsche Aussage des Journalisten auch Hass und Hetze begünstigen könnte.

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Richard Grenell forderte Visumsentzug

Theveßen drückte in dem Interview auch Bewunderung für die Rede der Witwe bei der Gedenkfeier Kirks am 21. September aus, als sie dem mutmaßlichen Mörder vergab und sagte: „Die Antwort auf Hass ist nicht Hass. Die Antwort, die wir aus dem Evangelium kennen, ist Liebe und immer Liebe.“

Die Entschuldigung von Theveßen folgte zwei Wochen auf eine Forderung vom früheren US-Botschafter in Deutschland, Richard Grenell, ihm das Visum für die USA zu entziehen. Grenell, der in der Trump-Regierung als Gesandter für Sondermissionen fungiert, schrieb auf X am 13. September, dass der „linksradikale Deutsche“, der sich als Journalist „ausgibt“, immer wieder zu Gewalt gegen Menschen aufrufe, mit denen er politisch nicht einer Meinung sei.

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Wie deutsche TV-Zuschauer Charlie Kirk kennenlernten

Theveßen hatte den Vorwurf (und andere) gegen Kirk mehrfach erhoben, unter anderem in der Sendung „Markus Lanz“ am 11. September im ZDF (ab Minute 2:40), als aus aktuellem Anlass über den Mord an Charlie Kirk berichtet wurde.

Markus Lanz gab das Wort an Elmar Theveßen, der Charlie Kirk dem deutschen Publikum vorstellte. Er fragte: „Wer war Charlie Kirk? Wofür stand er? Wofür ist er bekannt geworden?“ Theveßen stellte Kirk als „Chef des Turning-Point-Netzwerkes“ vor, welches in den USA stark gewachsen sei und an „dreieinhalbtausend Universitäten und Schulen in den USA kleine Büros unterhält und dort Ansprechpartner für die jungen Menschen, Schüler und Studenten ist“.

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„Er gehört zu den Rechtsradikalen“

Dann kam es zu den Aussagen von Theveßen (ab Minute 6:01): „Er [Kirk] hatte sehr, sehr scharfe rechte Überzeugungen. Ich will mal ein paar Beispiele nennen: Er hat beispielsweise gesagt, dass Homosexuelle gesteinigt werden müssten. Er hat gesagt, die Frau muss sich dem Mann unterwerfen. Er hat gesagt, dass Schwarze den Weißen die Positionen wegnehmen, wegen dieser Politik der Demokraten der vergangenen Jahre. Er hat gesagt, wenn man in einem Flugzeug sitzt mit einem schwarzen Piloten, muss man Angst haben. […] Das sind rassistische Äußerungen, das sind minderheitenfeindliche Äußerungen. Das ist auch so. Eindeutig. Er gehört zu den Rechtsradikalen in den USA.“

Theveßen betonte auch, dass sich Kirk nie für Gewalt ausgesprochen habe, und stellte klar: „Anders als andere macht er das nicht von der Moderatorenposition eines Fernsehsenders aus […], sondern er begibt sich in die verbale Auseinandersetzung an den Universitäten. […] Niemand darf für seine Meinung ermordet werden.“

Für die anderen Aussagen über Kirk hat sich Theveßen bislang nicht entschuldigt. Zum Beispiel stellt sich Kirks Position zu „positiver Diskriminierung“ anders dar, als die Aussage des ZDF-Journalisten vermuten lässt:

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