Schwäche des Dollars: Ökonomen fordern Ausgabe gemeinsamer Euro-Anleihen
Ökonomen haben sich angesichts einer Schwäche des Dollars für die gemeinsame Ausgabe von Staatsanleihen in der EU ausgesprochen.
„Die Schaffung eines solchen Marktes würde den Anlegern die alternative, sichere Anlage zum US-Anleihemarkt bieten, nach der sie suchen“, erklärte Olivier Blanchard, Co-Autor einer entsprechenden Studie für das Kiel Institut für Weltwirtschaft (IfW).
„Jetzt nicht zu reagieren, würde auch bedeuten, eine historische Chance zu verpassen, die Finanzierungskosten europäischer Staatsschulden zu senken.“
Für Eurobonds
Es gebe derzeit keine guten Alternativen zum „erheblich unter Druck stehenden US-Staatsanleihemarkt“, erklärten die Verfasser der Studie. Es brauche daher einen europäischen Anleihemarkt, der mit dem der USA konkurrieren kann. „Voraussetzung hierfür ist ein umfangreicher und liquider Markt für Eurobonds.“ Für die EU-Staaten hätte dies den Vorteil, dass sie zu niedrigeren Zinsen Schulden aufnehmen könnten.
Die Ökonomen schlagen vor, einen Teil der nationalen Staatsanleihen durch gemeinschaftliche Anleihen der EU-Staaten mit einem einheitlichen Zinssatz zu ersetzen.
Eurobonds, also die gemeinschaftliche Aufnahme von Schulden, werden in der EU seit Jahren kontrovers diskutiert. Vor allem Deutschland wehrt sich dagegen. Andere europäische Länder mit schlechterem Kreditranking würden von besseren Zinskonditionen profitieren.
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Seit Anfang des Jahres hat der Dollar gegenüber dem Euro deutlich an Wert verloren. Ökonom Blanchard, von 2008 bis 2015 Chefvolkswirt des Internationalen Währungsfonds, der auch am Massachusetts Institute of Technology ( MIT ) forscht, warnte in jedem Fall davor, auf die zunehmende Instabilität des US-Finanzsystems nicht zu reagieren.
„Wir wissen, dass die Schaffung eines neuen Finanzinstruments und eines neuen Marktes auch neue Probleme und Risiken mit sich bringt“, erklärte er. „Wir sind jedoch davon überzeugt, dass ein Nichtstun angesichts der großen geostrategischen Herausforderungen, die wir derzeit erleben, noch viel riskanter wäre.“ (afp)
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