Prozess um Anschlag auf Magdeburger Weihnachtsmarkt begonnen

Fast elf Monate nach dem Anschlag in Magdeburg hat der Prozess begonnen. Dem mutmaßlichen Täter Taleb A. werden unter anderem sechsfacher Mord und 338-facher versuchter Mord vorgeworfen. Der Prozess findet unter strengen Sicherheitsvorkehrungen statt.
Für den Prozess ist ein Interims-Gerichtsgebäude errichtet worden. (Archivbild)
Für den Prozess ist ein Interims-Gerichtsgebäude errichtet worden.Foto: Klaus-Dietmar Gabbert/dpa
Epoch Times10. November 2025

Fast elf Monate nach dem Anschlag auf den Magdeburger Weihnachtsmarkt mit sechs Toten hat am Montag vor dem Landgericht der sachsen-anhaltischen Landeshauptstadt der Prozess gegen den mutmaßlichen Täter begonnen.

Dem Angeklagten Taleb A. werden unter anderem sechsfacher Mord und versuchter Mord in 338 Fällen vorgeworfen.

Zunächst wurden die Personalien des Angeklagten festgestellt. Nach der Anklageverlesung hat der 51-jährige die Möglichkeit, sich zu den Vorwürfen zu äußern. Ob er dies am Montag tun wird, war zunächst offen.

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Anklage zum Motiv: Unzufriedenheit und Frust

Der aus Saudi-Arabien stammende Angeklagte soll am 20. Dezember vergangenen Jahres mit einem Mietwagen über den stark besuchten Weihnachtsmarkt in Magdeburg gefahren sein und zahlreiche Menschen erfasst haben.

Ein neunjähriger Junge und fünf Frauen im Alter von 45 bis 75 Jahren starben, mehr als 300 weitere Menschen wurden verletzt.

Der Attentäter vom Magdeburger Weihnachtsmarkt kurz vor dem Prozessbeginn.

Der Attentäter vom Magdeburger Weihnachtsmarkt kurz vor dem Prozessbeginn. Foto: Jan Woitas/dpa

Laut Anklage der Generalstaatsanwaltschaft Naumburg handelte A. aus Unzufriedenheit und Frust über den Verlauf von Rechtsstreitigkeiten. Sein Ziel sei es gewesen, eine möglichst große Zahl von Menschen zu töten.

Nach dem Ergebnis der Ermittlungen plante er die Tat mehrere Wochen detailliert und bereitete sie vor. Er handelte demnach allein. Der Facharzt lebt seit 2006 in Deutschland und arbeitete zuletzt mit suchtkranken Straftätern im sachsen-anhaltischen Bernburg.

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Extra Halle angemietet

Zahlreiche Medienvertreter aus dem In- und Ausland reisten zu dem Verfahren nach Magdeburg an, das zu einem der größten der Nachkriegsgeschichte gehört. Das Landgericht Magdeburg hat bis zum 12. März 2026 zunächst knapp 50 Verhandlungstage angesetzt.

Der Angeklagte aus Saudi-Arabien wurde mit einem Hubschrauber zum Prozess gebracht. Maskierte Justizbeamte führten den 51-Jährigen mit längerem grau meliertem Bart in den Saal, wo er in einer schusssicheren Glasbox sitzt. Auch der Zuschauerbereich ist mit Sicherheitsglas abgetrennt.

Wegen der Vielzahl an Prozessbeteiligten und Medienvertretern mietete das Landgericht eine Leichtbauhalle für die Verhandlung an. Viele Plätze der mehr als 150 zugelassenen Nebenkläger blieben zum Prozessauftakt allerdings unbesetzt. (afp/dpa/ks)



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