Wegen Zöllen: AstraZeneca investiert 50 Milliarden Dollar in den USA

Vor dem Hintergrund drohender US-Zölle hat der britische Pharmakonzern AstraZeneca angekündigt, 50 Milliarden Dollar (rund 42,8 Milliarden Euro) in den USA zu investieren. Ein Großteil der Mittel soll in den Bau einer Produktionsstätte im Bundesstaat Virginia fließen, wie das Unternehmen am Dienstag mitteilte.
Das Werk soll Arzneimittel für Gewichtsmanagement und Stoffwechsel herstellen, darunter orale GLP-1, Baxdrostat, orale PCSK9 und Kombinationsprodukte für kleine Moleküle.
„Die heutige Ankündigung unterstreicht unseren Glauben an Amerikas Innovation in der Biopharmazie“, sagt AstraZeneca-Chef Pascal Soriot in einer Stellungnahme des Unternehmens.
Erweiterung der Produktion
Zudem umfasst die 50-Milliarden-Dollar-Investition in den kommenden fünf Jahren auch die Erweiterung der Produktion in Maryland, Kalifornien, Indiana, Texas sowie der Forschung und Entwicklung in Cambridge (Massachusetts).
US-Handelsminister Howard Lutnick sagt dazu: „Wir sind stolz darauf, dass AstraZeneca die Entscheidung getroffen hat, eine erhebliche pharmazeutische Produktion an unsere Küsten zu bringen. Diese historische Investition bringt Zehntausende von Arbeitsplätzen in die USA und wird sicherstellen, dass die in unserem Land verkauften Medikamente hier hergestellt werden.“
Der Gouverneur von Virginia dankt AstraZeneca dafür, dass sein Bundesstaat ausgewählt wurde. „Dieses Projekt wird den Standard für die neuesten technologischen Fortschritte in der pharmazeutischen Fertigung setzen, Hunderte von hochqualifizierten Arbeitsplätzen schaffen und dazu beitragen, die nationale Lieferkette des Landes weiter zu stärken“, so Glenn Youngkin.
Die Drohung der Pharmazölle
Schon im April hatte der Konzern angekündigt, Teile der europäischen Produktion in das Land zu verlagern. Auch andere Pharma-Unternehmen haben in den vergangenen Monaten begonnen, Investitionen und Produktion in die USA zu verschieben.
In den USA unterhält AstraZeneca derzeit 19 Standorte zu Forschung, Produktion oder Handel. Der Konzern beschäftigt über 18.000 Mitarbeiter. Derzeit macht der Konzern mit Hauptsitz im britischen Cambridge 42 Prozent seines Gesamtumsatzes in den Vereinigten Staaten. Ziel ist, bis 2030 50 Prozent zu erreichen.
Bisher waren Pharmaprodukte von den neuen Zöllen des US-Präsidenten Donald Trump ausgenommen. Trump erwägt Aufschläge für Pharmaprodukte. Er leitete eine Untersuchung zu Importen von Pharmaprodukten in die Wege und deutete an, dass Aufschläge auf Einfuhren bis zu 200 Prozent betragen könnten.
Trump hatte im April einen Basiszoll in Höhe von zehn Prozent für fast alle Handelspartner verhängt. In diesem Monat verschickte er mehr als 20 Briefe an die EU und eine Reihe von Ländern, in denen er Aufschläge ab dem 1. August ankündigte. (afp/red)
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