Erinnern Sie sich noch an … – ein Vierteljahrhundert großartiger Filme

Große Namen, bekannte Gesichter und „Filme, die ich mir noch einmal ansehen würde“. Die Top 25 der vergangenen 25 Jahre aus Sicht eines amerikanischen Filmkritikers.
Titelbild
Der Hollywood-Schriftzug in den Hügeln über Los Angeles, Kalifornien.Foto: Istockphoto/Ershov_Maks
Von 14. August 2025

Wir schreiben das Jahr 2025. Manche Menschen blicken wehmütig zurück und vermissen die guten alten Filme aus der Anfangszeit des 21. Jahrhunderts. Ja, es gab so manchen Film auf der Kinoleinwand, für den es sich lohnt, ihn noch einmal Revue passieren zu lassen.

Der Filmkritiker Michael Clark hat seit dem Jahr 1995 schon über 5.000 Filme besprochen – mit Vorliebe für schwarze Komödien, Thriller und Dokumentationen. Für die englischsprachige Ausgabe der Epoch Times gibt der Mitbegründer des Atlanta Film Critics Circle in einer Artikelserie einen Rückblick auf seine 25 Lieblingsfilme in diesem Jahrhundert. Hier sind die ersten fünf.

Eins vorweg: „Es gibt einige hervorragende Filme, die es nicht in meine Top 25 geschafft haben, und das liegt größtenteils an meinem persönlichen Geschmack“, erklärt der Filmexperte, der schon für über 30 Print- und Onlinemedien geschrieben hat.

Er meinte, so sehr er auch die „Herr der Ringe“-Trilogie respektiere, so seien ihm die Filme dennoch austauschbar vorgekommen und hätten ihn kaltgelassen – ebenso wie die „Harry Potter“-Filme und Dutzende Filme aus dem Marvel Cinematic Universe.

Doch lassen Sie uns loslegen und den einen oder anderen Filmstar mit noch deutlich jüngeren Gesichtszügen erleben.

„Gangs of New York“ (2002)

Der für zehn Oscars nominierte Martin-Scorsese-Film „Gangs of New York“ mit hochrangigen Schauspielern wie Leonardo DiCaprio, Daniel Day-Lewis, Cameron Diaz und Liam Neeson spielt in den Jahren vor und zu Beginn des amerikanischen Bürgerkriegs (1861–1865).

Gangs of New York“ beginnt mit einer blutigen Straßenschlacht zwischen den „Natives“ (Einheimischen) unter Gangsterboss Bill „The Butcher“ Cutting (Day-Lewis) und einem Zusammenschluss irischer Banden unter Führung von „Priest“ Vallon (Neeson).

Dieser stirbt am Ende durch Cuttings Messer, während Vallons kleiner Sohn Amsterdam (DiCaprio) flieht und in einem Waisenhaus aufwächst. 16 Jahre später kehrt dieser zurück und wird Teil von Cuttings Bande. Doch sein Ziel ist die Rache.

Clark: „Cutting, zunächst Mentor und schließlich Feind von Amsterdam […], zeichnet sich durch eine unverkennbare ‚Ehre unter Dieben‘-Mentalität aus.“

Doch entgegen der Meinung mancher sei „Gangs“ nicht „nur ein weiterer Mafiafilm à la Scorsese“. Vielmehr gehe es um Revierkämpfe zwischen verbitterten eingesessenen US-Bürgern, die sich als „Natives“ bezeichnen, und den immer zahlreicher werdenden Iren, die sich mit freien Schwarzen und entflohenen Sklaven zusammentun.

Bemerkenswert: In einem früheren Beitrag zu „Gangs“ geht Clark darauf ein, dass „die einzige nicht fiktive Hauptfigur“ des Films William „Boss“ Tweed ist, gespielt von Jim Broadbent. Wie der Journalist erklärte, war Tweed „einer der korruptesten Politiker der US-Geschichte“. Tweed war auch Chef von Tammany Hall, „der von Korruption durchtränkten politischen Seilschaft der Demokratischen Partei, die drei Jahrzehnte lang New York City beherrschte“, so Clark.

Eine politische Karikatur von Thomas Nast von 1871 über den amerikanischen Politiker William Tweed (1823–1878). Darin wird der Chef der politischen Seilschaft Tammany Hall der Demokratischen Partei in New York City als durch die Wahl von 1871 gestürzter Kaiser dargestellt. Foto: Hulton Archive/Getty Images

„Unterwegs nach Cold Mountain“ (2003)

Für „Unterwegs nach Cold Mountain“ nutzte Drehbuchautor und Regisseur Anthony Minghella („Der englische Patient“) den amerikanischen Bürgerkrieg als zentralen Dreh- und Angelpunkt für die Vorher-nachher-Geschichte, erklärt Clark.

9. Februar 2004: Zwei Banner zeigen Nicole Kidman und Jude Law während der italienischen Premiere von „Unterwegs nach Cold Mountain“ im Warner Moderno Cinema in Rom. Foto: Franco Origlia/Getty Images

Nur wenige Tage nach ihrer Ankunft in ihrem neuen Zuhause in den Bergen North Carolinas verliebt sich Ada (Nicole Kidman), die gebildete Tochter eines Pfarrers (Donald Sutherland), in den Handwerker Inman (Jude Law). Als der Krieg ausbricht, meldet sich Inman freiwillig. Drei Jahre lang kämpft er an der Front, bis er verwundet im Lazarett landet. Als ihm ein Brief von Ada zukommt, desertiert er und macht sich auf den Weg zu seiner Liebe.

Der Film entstand nach dem gleichnamigen Roman von Charles Frazier. Neben den bereits genannten Hauptdarstellern sind unter anderem Renée Zellweger, Natalie Portman und Philip Seymour Hoffman in „allesamt großartigen Nebenrollen“ zu sehen, findet Clark. Von sieben Oscarnominierungen ging eine in Erfüllung: „Beste Nebenrolle“ für Zellweger.

Der Filmkenner meint: „Die Magie des Films liegt darin, dass Kidman und Law nur weniger als 30 Minuten gemeinsam auf der Leinwand zu sehen sind, diese kurze Verbindung jedoch die gesamte Handlung vorantreibt.“

„Syriana“ (2005)

„Mit über drei Dutzend Hauptdarstellern und vier miteinander verwobenen Handlungssträngen ist ‚Syriana‘ nichts, was man beim Wäschezusammenlegen konsumieren kann. Geduld und Aufmerksamkeit auf Details seien notwendig für den Filmgenuss. Schon am Ende wird man sich fühlen, als hätte man eine Shakespeare-Tragödie erlebt“, verspricht Clark.

20. November 2005, New York City: Die Schauspieler Matt Damon (l.) und George Clooney besuchen die Premiere von „Syriana“ im Loews Lincoln Center. Foto: Evan Agostini/Getty Images

Der Politthriller um Korruption und Öl im Nahen Osten entstand unter der Regie und nach dem Drehbuch von Stephen Gaghan, der 2001 einen Oscar für das Drehbuch für „Traffic“ (2001) gewann. Er hat neben George Clooney als CIA-Agent Bob Barnes, der für seine Rolle den Oscar als „Bester Nebendarsteller“ erhielt, noch weitere erstklassige Besetzungen zu bieten: Matt Damon, Amanda Peet, William Hurt, Christopher Plummer und Alexander Siddig.

„Departed – Unter Feinden“ (2006)

„Departed – Unter Feinden“ lieferte für Martin Scorsese den „wohlverdienten, überfälligen (und einzigen) Oscar“, wie Clark findet.

Doch der auf dem Hongkonger Krimi „Infernal Affairs“ (2002) basierende Film wurde noch mit weiteren Oscars ausgezeichnet: Die Kategorie „Bester Film“ ging an die Produzenten – unter anderem Brad Pitt. Zudem wurde „The Departed“ in den Kategorien „Bestes adaptiertes Drehbuch“ und „Bester Schnitt“ oscarprämiert.

„Leonardo DiCaprio spielt Billy Costigan, einen Undercoverermittler, der eine Gang unter der Führung von Frank Costello (Jack Nicholson) infiltriert, einer Figur, die auf dem realen Verbrecher Whitey Bulger basiert“, erklärt Clark. Doch auch der Boss der irischen Mafia hat mit Colin Sullivan (Matt Damon) einen Maulwurf im Einsatz – allerdings bei der Polizei.

Als beide Seiten zu der Erkenntnis kommen, dass sich ein Spitzel in ihren Reihen befindet, werden gerade Costigan und Sullivan damit beauftragt, den jeweiligen Verräter zu finden.

26. September 2006, New York City: Die Schauspieler Jack Nicholson, Mark Wahlberg, Leonardo DiCaprio und Matt Damon (v. l. n. r.) bei der Premiere von „The Departed“ von Warner Bros. Pictures im Ziegfeld Theatre. Foto: Evan Agostini/Getty Images

Nach Ansicht von Clark war „The Departed“ zu seiner Zeit „eine von Scorseses besten Arbeiten“ – allerdings sei er nicht besser als „Taxi Driver“ (1976), „Wie ein wilder Stier“ (1980), „GoodFellas“ (1990) oder „Zeit der Unschuld“ (1993).

„There Will Be Blood“ (2007)

„Basierend auf Upton Sinclairs Roman ‚Öl!‘ aus dem Jahr 1927 ist ‚There Will Be Blood‘ der bissige Kommentar des Filmemachers Paul Thomas Anderson über ungezügelte Gier und fehlgeleiteten religiösen Eifer ein Meisterwerk ohnegleichen“, meint Clark.

Neben einem Oscar in der Kategorie „Beste Kamera“ erhielt auch Daniel Day-Lewis den begehrten Preis als „Bester Hauptdarsteller“ für seine Rolle als Silberminenarbeiter Daniel Plainview, der in Kalifornien zufällig auf Öl stößt.

Auf seinem Expansionskurs zum Ölmagnaten gerät er mit dem ehrgeizigen Prediger Eli Sunday (Paul Dano) aneinander, der Plainview mit seiner Gemeinde im Wege steht. „Das Ergebnis ist ein jahrzehntelang andauernder gnadenloser Kampf zwischen den beiden Männern“, so Clark, der darauf verweist, dass es Bände spreche, dass Day-Lewis für seine Darstellung den Oscar gewann.

„Plainview ist eindeutig der (Co-)Bösewicht, aber so komplex und vielschichtig, dass man sich keinen anderen Schauspieler in der Rolle vorstellen kann“, so der Filmexperte. Zu diesem Erfolg habe aber auch sein Widersacher – Dano als Prediger Sunday – beigetragen.

Der Artikel basiert auf „25 From 25: A Quarter Century of Great Movies–Part 1 of 5“ von Michael Clark, erschienen bei theepochtimes.com.



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