Fünf Gewohnheiten auf dem Weg zum musikalischen Genie – profitieren Sie von Beethovens Tagesablauf

Ob „Mondscheinsonate“, „Die Ode an die Freude“ oder „Für Elise“ – auf der Liste der größten musikalischen Genies aller Zeiten steht der deutsche Komponist und Pianist Ludwig van Beethoven auf den vordersten Plätzen, wenn nicht sogar an vorderster Stelle. Mit seinen innovativen und ergreifenden Sinfonien, Sonaten und Quartetten spielte der in Bonn geborene Künstler eine entscheidende Rolle, als die westliche Musik von der Klassik zur Romantik überging.
Beethoven erweiterte nicht nur den Horizont des in der Musik Möglichen, sondern tat dies auch, während seine Taubheit voranschritt. Er komponierte einige seiner größten Werke, nachdem er sein Gehör verloren hatte. Und all dies erreichte er als erster freischaffender Komponist der Geschichte, ganz unabhängig und frei von Hof und Wohltätern.
Seinem unglaublichen Erfolg lag eine strenge Disziplin zugrunde. Sicherlich besaß der Routinier ein Maß an Genie und natürlicher Begabung, wie es nur ganz wenige alle Jahrhunderte gibt, ähnlich einem vorbeirauschenden Kometen. Doch Beethoven veredelte sein natürliches Talent zusätzlich durch fleißige Arbeit. Und wenn Genie auf Disziplin trifft, sind die Ergebnisse einfach spektakulär – genauso spektakulär wie Beethovens Karriere.

Portrait Beethovens mit der Partitur zur Missa Solemnis gemalt von Joseph Karl Stieler, 1820. Foto: Gemeinfrei
Wem Beethovens Talent fehlt, benötigt umso dringender Disziplin und Routine, damit sich Erfolg einstellt. Mit fünf täglichen Übungen von Ludwig van Beethoven, die leicht in den Alltag zu integrieren sind, kann man mehr Effektivität und Erfolg erzielen – unabhängig von Beruf.
Früh aufstehen mit Ritual
Nichts ist so wertvoll wie ein früher Start in den Tag. Nach dem Motto „Der frühe Vogel fängt den Wurm“ startete Beethovens Tag vor Sonnenaufgang. Meisten stand er bereits gegen 6:00 Uhr morgens auf. Zu seinem Morgenritual gehörte es, genau 60 Kaffeebohnen für seinen morgendlichen Energieschub abzuzählen. Möglicherweise diente dieser akribische Vorgang als eine Art geistiges Aufwärmen, bevor er mit seiner Arbeit begann. Sicherlich spielte damals aber auch Sparsamkeit eine Rolle.
Sofort mit der Arbeit beginnen
Nach der gewohnten Tasse Kaffee setzte sich Beethoven gegen 6:30 Uhr an seinen aus Walnussfurnier gefertigten Schreibtisch und begann zu komponieren. Wie bei vielen Menschen war auch Beethoven am Anfang des Tages am produktivsten. Er ließ sich auch nicht von Nebensächlichkeiten ablenken. Das Komponieren beanspruchte den Großteil des Tages und dauerte meist bis etwa 14:30 Uhr.
Gezielte Pausen einlegen
Während seiner Arbeit legte der Komponist auch Pausen ein. Neben einer ausgiebigen Mahlzeit mittags, oft in Gesellschaft von Gästen, hatte er ungewöhnliche Methoden, um seinen Geist zu klären und sich inspirieren zu lassen. Beispielsweise stellte sich Beethoven an ein Waschbecken und goss sich Wasser über die Hände, während er laut summte oder sang. Dabei dachte er gleichzeitig über sein aktuelles Werk nach. Auch kurze Spaziergänge dienten dazu, seine Kreativität anzuregen.

Ludwig van Beethoven inmitten der Natur. Foto: RockingStock/iStock
Regelmäßige Bewegung
Für zusätzliche Inspiration sorgte ein langer und ausgiebiger Spaziergang am späten Nachmittag, wobei Beethoven stets einen Bleistift und Notenpapier bei sich trug, falls die Muse ihn küssen sollte. Derartige Ausflüge konnten sich stundenlang hinziehen.
Das geht aus Beethovens Notizbüchern hervor, von denen einige bis heute erhalten sind und Einblicke in seinen Alltag gewähren. Diese Aufzeichnungen zeigen auch, wie akribisch er an einem Musikstück arbeitete – manchmal jahrelang. So stammen seine ersten Arbeiten an der Fünften Sinfonie aus dem Jahr 1804; das endgültige Werk wurde jedoch erst 1808 veröffentlicht.
Ein aktives Sozialleben pflegen
Nach dem intensiven Arbeitsalltag ließ Beethoven seinen Tag durch gesellschaftliche Anlässe oder Konzertbesuche ausklingen. Oft besuchte er am Abend seine Lieblingskneipen, Gasthäuser, Restaurants und Cafés, wo er sich mit Freunden traf, ein Bier trank und an seiner Pfeife zog.

Der Biograf Otto Jahn aus dem 19. Jahrhundert hielt fest, wie Beethoven Mozart mit seinem Vorspiel beeindruckt haben soll. Foto: RockingStock/iStock
Bei einer dieser Gelegenheiten skizzierte der österreichische Beamte Eduard Klosson den großen Musiker, wie er sich mit fragendem Blick in seinen Stuhl zurücklehnt, während er an einer enorm langen, schlanken Pfeife zieht. Im Winter blieb Beethoven häufiger zu Hause und las. Anders als viele Künstler und Intellektuelle arbeitete Beethoven nicht bis tief in die Nacht – normalerweise legte er sich gegen 22:00 Uhr schlafen.
Während des COVID-19-Lockdowns versuchte die zeitgenössische unabhängige Musikerin Mary Spender, zeitweise nach Beethovens Routine zu leben. Rückblickend stellte sie fest: „Dadurch, dass ich wie Beethoven mehr gelernt und gearbeitet habe, erkannte ich, dass es letztlich um nichts anderes geht als den Prozess, daher sollte man besser anfangen, ihn zu genießen. Um kreativ zu sein und sich ständig zu veredeln, braucht es Disziplin und Routine. Man muss präsent sein und die Arbeit erledigen.“
Diese weisen Worte gelten nicht nur für kreative Köpfe, sondern für alle, die Großes erreichen wollen – sei es beruflich oder privat. Tägliche Mühe ist der erste Schritt zum Erfolg. Nur durch harte Arbeit werden Edelsteine geschliffen und poliert, wie Beethoven nur zu gut wusste.
Dieser Artikel erschien im Original auf theepochtimes.com unter dem Titel „Beethoven’s Daily Routine: 5 Practices That Helped Make Him a Musical Titan“. (redaktionelle Bearbeitung sua)
vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.
Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.
Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.
Ihre Epoch Times - Redaktion