Brücke zwischen Himmel und Erde: Wettbewerb für Figurenmalerei geht in die 7. Runde

In einer Welt, in der die Neonlichter der Großstädte und die flüchtige Kultur der sozialen Medien ein allgegenwärtiges Rauschen erzeugen, lohnt es sich, innezuhalten – um dem leisen Dialog zwischen Pinsel und Leinwand zu lauschen.
Können wir im hektischen Strom des Alltags noch von der Schönheit der Kunst bewegt werden?
Der „Internationale Wettbewerb für Ölmalerei“ von New Tang Dynasty Television ist mehr als ein künstlerischer Wettstreit – er ist eine Einladung zur Besinnung.
Unter dem Leitmotiv „Wahrhaftigkeit, Güte, Schönheit“ ruft dieser Wettbewerb zu einer Hinwendung zur klassischen Ästhetik auf.
Echo der Seele
Seit der Renaissance gilt die klassische Ölmalerei als Höhepunkt westlicher Kunst – nicht nur wegen ihrer technischen Brillanz, sondern da sie mit ihrer humanistischen Konnotation dem Menschen zutiefst zugewandt ist.
Vor der Leinwand können wir der Welt ehrlich begegnen und verloren geglaubte Ruhe und Aufrichtigkeit erfahren.
Der Wert klassischer Kunst liegt nicht in der Vielzahl der wiedergegebenen Details. Sie liegt vielmehr darin, die ursprüngliche Sehnsucht der Menschen nach innerer Klarheit und Unschuld zu wecken. Sich dieser Wahrheit zu stellen und die Seele zu reinigen, erfordert Mut und Kraft.
Inmitten der Rastlosigkeit unserer Zeit möchte der oben erwähnte Wettbewerb einen geistigen Tempel schaffen – ein Refugium, in dem der Maler durch innere Sammlung sich vertieft. Farbflächen und Linien entstehen unter seinem Pinsel – Zeit und Stimmung werden still zur Poesie.

Anfang letzten Jahres, am 15. Januar 2024, nahmen Teilnehmer aus aller Welt an der Eröffnungszeremonie des 6. Internationalen Wettbewerbs für Ölmalerei von NTDTV im Samagangdi Art Club in Manhattan teil. Die italienische Malerin Diana Manni hielt eine Rede. Foto: Dai Bing/ Epoch Times
Treue zur Klarheit
Die Gegenwart stellt die Kunst vor ernsthafte Prüfungen. Aufmerksamkeit suchend wird in einem vom Kommerz dominierten Kunstbetrieb Schönheit oft zur bloßen Oberfläche degradiert. Werke buhlen mit immer reizvolleren Effekten – während Geist, Ethos und Tiefe verloren gehen.
Statt Orientierung und Innerlichkeit zu stiften, driften manche Ausdrucksformen ins Groteske oder in Nihilismus ab.
Noch bedrückender ist der schleichende Verlust traditioneller Techniken. Die stringente handwerkliche Schulung, eine geistig-geistliche Bildung und eine moralische Haltung, die einst den klassischen Künstler prägten, verschwinden.
Das Erbe europäischer Meister – die sorgfältige Komposition, die geistige Durchdringung des Sujets – scheint zu verblassen. Junge Generationen verfangen sich in der Schnelllebigkeit des digitalen Zeitalters und oft fehlt die Geduld, ihre Kunst langsam reifen zu lassen.
Gerade deshalb ist die Rückbesinnung auf Tradition so notwendig, sind die Initiatoren des NTD-Wettbewerbs überzeugt. Mit ihrer Ausschreibung möchten sie einen Ort schaffen, an dem die Leidenschaft für klassische Meisterschaft weitergegeben wird.
Durch die Verbindung von handwerklicher Exzellenz und ethischer Integrität kann die Malerei zu neuer Strahlkraft finden.
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Schönheit als Tugend
Schon immer war Kunst mehr als Dekoration – sie war Ausdruck von Ethos und spiritueller Suche. Wahre Schönheit ist erfrischend wie Quellwasser, erschüttert wie ein Gongschlag. Sie ist nicht bloß Gefühl, sondern kann erheben – sie spricht nicht nur das Auge, sondern auch das Gewissen an.
Die Meister der Vergangenheit wussten: Nur wer das eigene Wesen veredelt, kann Werke von innerer Kraft schaffen. Ein klarer Geist gebiert eine klare Bildsprache.
In der Malerei ist jede Linie Ausdruck der Seele. Der NTD-Wettbewerb stellt daher nicht nur technische Fähigkeiten ins Zentrum, sondern fordert von Künstlern eine Haltung der Selbstdisziplin und der moralischen Einkehr.
Der Künstler, so die Überzeugung, muss mit reiner Gesinnung schauen – erst dann bleiben Form und Farbe nicht an der Oberfläche der Erscheinung hängen, sondern werden zu Trägern geistiger Tiefe. Jenseits von Technik entspringt der wahre Gehalt eines Werkes im Charakter seines Schöpfers.
Darum mahnt der Wettbewerb: Beginne mit der Tugend – und lasse die Kunst ihr Echo sein.

Bei der Eröffnung des 6. Internationalen Wettbewerbs für Ölmalerei von NTDTV am 15. Januar 2024 in Manhattan, New York. Foto: Dai Bing/The Epoch Times
Das Erbe der Meister
Die realistische Malerei wurzelt in der Geschichte großer Zivilisationen. Jan van Eyck legte mit seinem feinen Kolorit und technischen Innovationen die Basis für die Ölmalerei. Raffael vereinte Harmonie und Komposition zu einem Ideal des Klassischen. Tizian erschloss mit Farbe und Emotion neue Gipfel der Bildsprache.
Diese Meisterwerke sind keine Relikte – sie sind lebendiges Erbe. Der Wettbewerb ruft heutige Künstler auf, sich diesem Schatz mit Demut zu nähern, das Können der Alten zu studieren, ihre Haltung zu würdigen – und aus dieser Tiefe heraus neue Wege zu finden.
Denn die Größe klassischer Kunst liegt darin, das Sichtbare zu durchdringen und zur Wahrheit des Menschen vorzudringen. Mit dem Ideal des „Wahrhaftigen, Guten, Schönen“ als Maßstab will der Wettbewerb jene geistige Linie erneuern, die dann von der Kultur der Antike über die Renaissance bis in unsere Zeit reicht.
Kunst ist dabei nicht bloß Form – sie ist geistiges Erwachen, ethische Präsenz, ein Brennspiegel der Zivilisation.
Wo Ost und West sich begegnen
Die Kraft der Ölmalerei mit realistischem Detailreichtum bei gleichzeitigem Ausdruck des Geistigen ist eine Idee, die dem östlichen Prinzip von „Form und Geist in Harmonie“ entspricht. Wie die chinesische Malerei das „Qi“ – die Lebenskraft – sucht, so strebt die klassische westliche Malerei nach Licht, Tiefe und innerer Wahrheit.
Dieser spirituelle Kern bleibt nicht nur auf der konzeptuellen Ebene, sondern wird in konkreten Werken anschaulich dargestellt. Realistische Figurenmalerei ist nicht nur eine Wiedergabe der Erscheinung, sondern spiegelt die Geschichte und stellt die Seele des Malers dar. Sie ist eine stille und tiefgründige Kommunikation, die Hautfarbe, Zeit und nationale Grenzen überwindet und den Geisteszustand des Malers leise in die Gedanken des Betrachters transportiert.
Die Ansammlung aller Details, wie Kostüme, Körperhaltung, verwendete Materialien und die Maltechnik, lassen das persönliche Schaffen zu einem Mikrokosmos des Stils der jeweiligen Zeit werden. Jeder Strich auf der Leinwand trägt die einzigartige Atmosphäre des jeweiligen Landes und der jeweiligen Zeit in sich. Betrachtet man Ölgemälde von vor mehreren Jahrhunderten, so scheinen die ruhigen und zarten Farbtexturen die Qualität dieser Zeit und den Atem dieser Kultur zu enthalten.
Gerade heute, wo viele Werke an Tiefe verloren haben, ist es umso kostbarer, jenen Geist der Klarheit und Innerlichkeit wiederzufinden, der in den Werken der Klassiker leuchtet.
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Conclusio
In einer Welt, in der Orientierung schwindet, Werte verflachen und Impulsivität zur Norm geworden ist, möchte der NTD-Wettbewerb ein Leuchtturm sein. Er ruft Künstler auf, sich an das Ursprüngliche zu erinnern: an jene stille Sehnsucht nach Aufrichtigkeit und Glauben.
Hier ist Kunst nicht Selbstzweck, sondern Brücke zwischen Himmel und Erde, zwischen Menschen und ihrem Ursprung. Wenn Können und Charakter, Form und Geist eins werden, dann wird Kunst zu etwas Größerem: zu einem stillen Licht, welches in dunkler Zeit die Seele berührt und die Menschheit würdevoll spiegelt.

Um an der einwöchigen Veranstaltung, als auch an der Eröffnungsfeier des 6. Internationalen Wettbewerbs für Ölmalerei von NTDTV teilzunehmen, versammelten sich Teilnehmer aus aller Welt in New York. Professor Zhang Kunlun, einer der Juroren des Wettbewerbs, hielt eine Rede vor den Teilnehmern. Foto: Dai Bing/Epoch Times
Wettbewerbsinfo:
7. Internationale Wettbewerb für Figurenmalerei 2025 von NTD
Offizielle Website: oilpainting.NTDTV.com
Anmeldeschluss: 31. Juli 2025
Anmeldung unter: Reg.NTD.com
Dieser Artikel erschien im Original auf The Epoch Times. (deutsche Bearbeitung von mz)
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